30.07.2024, 14:54
Schwedens Bundesliga-Star nach Sieg gegen Spanien im Interview
Jim Gottfridsson führte Schweden im olympischen Handball-Turnier zum Sieg gegen Spanien. Im Interview sprach der Spielmacher der SG Flensburg-Handewitt anschließend Deutschland ein Lob aus und verriet, welche Disziplinen in seinem Heimatland besonders beachtet werden.
Jim, Gratulation zum Sieg. Wie wichtig war der Erfolg gerade nach der Auftaktniederlage gegen Deutschland?
Jim Gottfridsson: Wir wussten, dass die Gruppenphase bei Olympia immer schwer ist. Wir wussten, dass es fünf wichtige Spiele sind - und jetzt sind zwei vorbei und wir haben zwei Punkte. Wir sind sehr, sehr zufrieden mit diesem Spiel und diesen zwei Punkten. Wir hatten uns richtig viel vorgenommen und haben das umgesetzt.
Inwiefern?
Dieses Spiel hat uns von der Art und Weise sehr gut gepasst. Da muss ich ein großes Lob an Deutschland geben, sie haben ein Spiel hingekriegt, was wir eigentlich nicht möchten - mit viel Kampf und nicht so viel laufen. Gegen Spanien sind wir genau durch das Laufen weggezogen. Wir haben uns in der Abwehr gesagt, dass wir die Würfe mit Kontakt haben wollen und Thulin hat sehr gut gestanden, sodass wir über lange Phasen in den 60 Minuten wirklich laufen konnten
Gegen Spanien hat Tobias Thulin überzeugt, gegen Deutschland war Andreas Palicka trotz der Niederlage stark. Habt ihr mit das stärkst Torwartduo bei den Spielen?
Wir haben nicht nur zwei sehr gute Torhüter, wir haben 14 sehr, sehr gute Spieler. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Truppe, aber viele andere Mannschaften haben auch zwei starke Torhüter, wie Spanien, Dänemark und auch Deutschland. Wir haben aber zwei sehr unterschiedliche Torhüter, das kann uns helfen.
Wie würdest du deine eigene Rolle bei diesem Turnier beschreiben?
Es ist eine große Rolle, so wie in Flensburg, ich bekomme viel Vertrauen im Angriff und darf viel steuern. Ich weiß, es gibt viele Journalisten, die viele Tore sehen wollen, aber meine Hauptaufgabe ist erst einmal die Mannschaft hinzustellen und Tore über die ganze 20 Meter Breite zu kreieren. Das habe ich gegen Spanien, denke ich, sehr gut hingekriegt und auch gegen Deutschland. Wir haben aber neun freie Würfe gegen einen starken Wolff vergeben. Ich bin bisher aber sehr zufrieden.
Mit welchem Ziel seit ihr angereist?
Wir wollen die Gruppenphase möglichst gut überstehen und dann sehen wir weiter.
Wie erlebst du bisher das Olympia-Feeling?
Es ist alles super. Es sind meine dritten Spielen und es gibt gute Sache und Dinge, die nicht so gut sind. Es ist ein sehr kompaktes Dorf, ich bin zufrieden. Wir sitzen alle im gleichen Boot mit dem Essen und dem Bett. Ich bin glücklich, hier zu sein, es ist eine fantastische Atmosphäre, so soll es weiter gehen!
Ein kleiner Seitenblick: Welche Disziplinen sind während Olympia in deinem Heimatland Schweden besonders populär?
Leichtathletik mit Armand Duplantis natürlich. Wir haben einen Golf-Superstar mit Ludvig Åberg hier. In Schweden sind wir auch gut im Schwimmen, es ist schwer, da einen auszuwählen. Handball gehört auch dazu.
Wie groß ist der Traum, hier selbst eine olympische Medaille - vielleicht sogar Gold - zu holen?
Der ist natürlich sehr, sehr groß. Alle zwölf Mannschaften träumen von Gold und wir sind eine davon.
Julia Nikoleit