30.04.2024, 17:58
Auseinander gezogene Vorschlussrunde
Über sechs Wochen wurden die acht Partien der Viertelfinal-Hin- und Rückspiele um die Deutsche Meisterschaft ausgetragen. Seit Sonntag stehen endlich alle vier Teilnehmer um das diesjährige Final Four der weiblichen A-Jugend-Meisterschaft fest: Nach dem Buxtehuder SV und dem Frankfurter HC qualifizierten sich noch der HC Leipzig und erstmals auch der SV Salamander Kornwestheim.
Der Buxtehuder SV setzte sich im Duell gegen den amtierenden Deutschen Meister HSG Blomberg-Lippe durch. Am 16. März gewann die Mannschaft von Adrian Fuladdjusch das Hinspiel in Blomberg mit 36:29. Für die HSG war Milena Stürenberg achtmal erfolgreich, für die Gäste vom BSV erzielte Aida Mittag zehn Treffer.
Im Rückspiel, das am 24. März stattfand, setzte sich Blomberg in Buxtehude mit 34:29 durch, verpasste so aber die große Überraschung und konnte die Hinspielniederlage nicht mehr wettmachen. Aida Mittag erzielte in der Halle Nord erneut zehn Tore, Merle Pauser war für die HSG zwölfmal erfolgreich.
"Wir haben uns intensiv auf die Aufgabe im Viertelfinale gegen Blomberg vorbereitet. Das hat sich in Summe am Ende gegen einen sehr starken Gegner ausgezahlt. Wir haben im Angriff und Abwehr eine Topleistung abrufen können, sowohl in Angriff als auch in Abwehr und die Partie am Ende mit sieben Toren für uns entscheiden können", sagte BSV-Trainer Adrian Fuladdjusch über das erste Duell.
"Im Rückspiel lagen wir auch schon mit fünf Toren vorne. Als Blomberg mit einer offenen Manndeckung gespielt hat, sind wir in Rückstand geraten und verlieren unser Heimspiel am Ende mit fünf Toren. Doch in der Endabrechnung haben wir den Sprung ins Halbfinale und zum Final Four geschafft, sicherlich auch verdient", so Fuladdjusch und ergänzt: "Jetzt hoffen jetzt darauf, dass alle Verletzten zurückkehren und uns beim Final Four zur Verfügung stehen. Wir bereiten uns intensiv auf dieses Wochenende vor."
Der Frankfurter HC setzte sich im Duell gegen den Handewitter SV durch. Das Hinspiel am 14. April konnte das Team von Peer Linde in der Brandenburg-Halle beim FHC mit 32:29 für sich entscheiden. Dajana Schnabel erzielte für Frankfurt neun Tore, Lotta Christiansen war für den HSV achtmal erfolgreich.
Lin Lück machte den Einzug der Frankfurterinnen nach dem 30:26-Rückspiel-Erfolg am 21. April in Handewitt perfekt. Lotta Christiansen war mit sieben Treffern erfolgreich, bei den Gästen avancierte Lin Lück mit neun Tore Toren zur besten Schützin.
"Es waren zwei sehr ausgeglichene Partien mit dem glücklicheren Ende für uns. Wir sind sehr dankbar und stolz auf unsere Mädels. Nach der Niederlage im Hinspiel haben sie noch einmal alles reingeworfen. Wir haben uns super vorbereitet, wir wollten es im Rückspiel drehen. Und dies ist uns durch einen direkten Freiwurf sechs Sekunden vor dem Spielende gelungen", freute sich Pawel Kaniowski, Coach des Frankfurter HC, über das enge Viertelfinalduell gegen den Handewitter SV.
"Im Rückspiel haben wir vor einer tollen Kulisse in Handewitt gespielt. 870 Zuschauer bei einem Jugendspiel war großartig. Die Niederlage und das Ausscheiden war für Handewitt unglücklich, auch sie hätten den Einzug ins Final Four verdient gehabt. Wir sind sehr glücklich und freuen uns über das Erreichen des Endturniers", lobte Kaniowski den Kontrahenten.
Im Duell zwischen dem Berliner TSC und dem HC Leipzig setzte sich der HCL am Ende zweimal durch. Das Hinspiel konnte die Mannschaft von Jacob Dietrich am 17. März in Berlin mit 25:24 für sich entscheiden. Leoni Baßiner erzielte neun Treffer für den Hauptstadtklub, Marlene Tucholke war mit neun Toren erfolgreichste Torschützin für den HCL.
Das Rückspiel in Leipzig konnten die Gastgeberinnen am 28. April mit 26:20 für sich entscheiden. Lisa Lammich mit sieben Toren war für den HCL erfolgreich, bei den Gästen aus Berlin war erneut Leoni Baßiner mit sechs Toren erfolgreichste Torschützin.
"Ich finde, wir sind über beide Spiele hinweg verdient ins Final Four eingezogen. Wir haben super, super stark verteidigt und hatten gerade im Rückspiel auch eine tolle Energie im Angriff. Auch wenn wir insgesamt wieder keine richtig gute Effektivität hatten und gerade im Angriffsspiel noch Luft nach oben ist, dürfen wir heute super stolz darauf sein, zum zweiten Mal nacheinander ins Final Four einzuziehen", sagte Jacob Dietrich über den Einzug ins Halbfinale beim diesjährigen Final Four.
"Wenn man bedenkt, dass wir in Berlin mit jeweils fünf bzw. sechs B-Jugendlichen gespielt haben und auch heute wieder viele B-Jugendliche auf der Platte standen, so ist das erneut ein toller Erfolg und eine schöne Bestätigung unserer Arbeit am Stützpunkt!", hob Dietrich die Leistung im Nachwuchszentrum der Sachsen heraus und erklärte abschließend: "Trotzdem möchte ich jede einzelne Spielerin hervorheben. Alle haben nicht nur heute einen tollen Job gemacht und es macht mega viel Spaß mit dieser Mannschaft zu arbeiten! Egal, wie das Ganze am Ende ausgeht. Das wird einmal mehr für uns alle eine riesige Erfahrung und darauf freuen wir uns.
Zum ersten Mal qualifizierte sich der SV Salamander Kornwestheim für das Final Four um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft. In zwei engen Viertelfinalspielen setzte man sich gegen Borussia Dortmund durch. Das Hinspiel am 23. März gewann Kornwestheim mit 35:33. Lara Däuble erzielte fünfzehn Treffer für den SV Salamander, bei den gelb-schwarzen Gästen war Fiona Adam achtmal erfolgreich.
Das Rückspiel am 28. April in Dortmund konnten die Gäste aus Kornwestheim mit 34:33 ebenfalls gewinnen. Fiona Adam erzielte elf Tore für den BVB, Jade Oral war mit neun Toren erfolgreichste Torschützin für die Gäste.
"Sowohl das Hin- als auch das Rückspiel gegen Dortmund waren meiner Meinung nach Begegnungen auf Augenhöhe. Beide Spiele hätten zu jeder Zeit in die eine oder andere Richtung kippen können", fasste Kornwestheims Trainerin Daniel Bahmann die beiden Viertelfinalspiele gegen Dortmund zusammen.
"Die Dortmunder haben auch im Rückspiel bis zur letzten Minute dran geglaubt und uns trotz 2-3 Tore-Vorsprung nie davonziehen lassen. Das zehrt natürlich auch an den Kräften. Zudem haben beide Mannschaften wenig Fehler gemacht und die Intensität in den Zweikämpfen war hoch. Das hat schon richtig Spaß gemacht", so Bahmann weiter.
Kornwestheims Trainerin sprach über die Belastung ihrer Mannschaft. "Man hat uns im Rückspiel ein wenig die Doppelbelastung angemerkt, weil wir in der Abwehr öfter als sonst am Ball vorbeigerannt sind und ungewöhnlich wenig Tempogegenstoßtore geworfen haben. Aber mit einer starken Torhüterleistung konnten wir auch das kompensieren. Ich denke, dass wir am Ende etwas nervenstärker waren und zusätzlich von der Unterstützung der zahlreichen Fans über uns hinausgewachsen sind", so Bahmann abschließend.
Das Final Four um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft wird am 11. & 12. Mai ausgetragen. Dann wird der neue Deutsche Meister und somit der Nachfolger der HSG Blomberg-Lippe ermittelt.
Im Finale um den DHB-Pokal standen sich der SV Grün-Weiß Schwerin und die vor der Saison neugegründete HSG Stuttgart-Metzingen gegenüber. Beide Mannschaften qualifizierten sich mit dem Erreichen des Endspieles für die nächste Jugend-Bundesliga-Saison. Der Nachwuchs aus Schwerin setzte sich in Hin- und Rückspiel durch und sicherte sich erstmals den DHB-Pokal.
Das erste Spiel wurde am 21. April in der Rembrandthalle Stuttgart-Möhringen ausgetragen, die Gäste aus Schwerin setzten sich mit 22:18 durch. Für die Gastgeberinnen erzielte Patrizia Schenker acht Treffer, bei den Gästen waren Tamina Kugler und Celia Rüdiger jeweils viermal erfolgreich.
Vor rund 200 Zuschauern fand die zweite Partie in der Schweriner Sporthalle Reiferbahn am 28. April statt. Eine Woche nach dem Auswärtssieg setzte sich das Team aus Mecklenburg-Vorpommern auch vor heimischen Publikum durch, der SV Grün-Weiß Schwerin siegte mit 25:20 und sicherte sich so den DHB-Pokal zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte. Ava Lorisch war für Schwerin sechsmal erfolgreich, für die Gäste erzielten Patrizia Schenker acht und Ida Gaugisch sieben Treffer.
In der Spielzeit 2021/2022 wurde der DHB-Pokal eingeführt. In der Premierensaison gewann der TV Hannover-Badenstedt, das Team aus Niedersachsen setzte sich gegen den BSV Sachsen Zwickau durch. In der Saison 2022/2023 verlor Zwickau dann gegen den TSV Schwabmünchen.
Markus Hausdorf, red