09.01.2024, 12:00
Handball im Fußballstadion?
Jannik Kohlbacher ist mit 28 Jahren einer der Routiniers im deutschen Team. Nur Keeper Andreas Wolff hat mehr Partien im Rahmen einer Handball-EM bestritten. Gegenüber handball-world sprach der Kreisläufer über seine Rolle im Team, Auftaktgegner Schweiz und was er von der WM 2019 noch mitnimmt.
Wie schwer wird das Spiel gegen die Schweiz?
Jannik Kohlbacher:
Sie haben Spieler dabei, die in der Bundesliga Woche für Woche zeigen, was sie drauf haben. Mit Andy Schmid haben sie einen Spieler, der seine Qualitäten jahrelang gezeigt hat. Man kennt sich. Wir fürchten uns vor keiner Mannschaft.
Welche Rolle spielt die Atmosphäre in den Hallen, wenn man nicht nur dabei, sondern auch erfolgreich dabei sein will?
Jannik Kohlbacher:
Ich blicke gerne auf 2019 zurück und wenn dann in Köln die ganze Halle "Super Deutschland, super Deutschland" ruft und springt und dann unser Hallensprecher Kevin Gerwin die Halle noch weiter anheizt, dann weiß man, was möglich ist. Damals hat es uns bis ins Halbfinale getragen und dann mussten wir nach Hamburg, wo dann nicht mehr ganz so viel Stimmung war. Wir hoffen darauf, dass Köln und Berlin dieses Mal ein gutes Pflaster für uns sein wird.
Zunächst geht es aber nach Düsseldorf...
Jannik Kohlbacher:
Wir freuen uns auf das Eröffnungsspiel und die anderen beiden Vorrundenspiele. Das Spielfeld ist nicht größer oder kleiner. Am Ende geht es bei 40x 20 Meter darum ein Tor mehr zu werfen als der Gegner. Wir können es nicht beeinflussen und müssen das dann ausblenden.
Welche Erfahrung könnt ihr aus dem Spiel im Fußballstadion in Schweden letztes Jahr bei der WM ziehen?
Jannik Kohlbacher:
Die Schweden hatten ein anderes Gesamtkonstrukt. Sie hatten das quer gestellt mit einer Zusatztribüne. Somit war es ein Fassungsvermögen von 23.000 Zuschauern und bei unserem Spiel waren rund 6.000 in der Halle. Da ist es schwer irgendwelche Querschlüsse zu ziehen, zumal die Fans auch nicht alle für uns waren.
Neben Andreas Wolff bist du der Spieler mit den meisten EM-Partien im Kader. Verändert sich dadurch auch deine Rolle im Team?
Jannik Kohlbacher:
Meine Rolle im Team ist unverändert. Ich versuche Johannes Golla zu helfen. Wenn er eine Pause braucht, will ich ihn so gut es geht entlasten. Das hat beim letzten Turnier hervorragend geklappt. Er muss 60 Minuten auf der Platte performen und wenn er fünf Minuten Luft braucht, dann bin ich da, um ihn zu unterstützen.
Christian Stein