16.05.2024, 14:16
"Vorletzte würden profitieren"
Die Lizenzentscheidung des HSV Hamburg schwebt aktuell über der Ligazusammensetzung - und das nicht nur in der 1. Liga. Der TuS Vinnhorst bestätigte, dass er derzeit zweigleisig plane und auch auf die 3. Liga könnte es Auswirkungen geben.
"Sollte das Schiedsgericht die Entscheidung der Lizenzierungskommission bestätigen, dann gibt es einen Absteiger weniger aus der 1. Liga und einen Absteiger weniger aus der 2. Liga. Da würden die Vorletzten profitieren", hatte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann jüngst im Dyn-Format Auszeit HBL erklärt.
Er bestätigte damit den entsprechenden Passus in den Richtlinien: "Lizenznehmer, die nicht zu den in dieser Regelung genannten Absteigern gehören und keine Lizenz für das nächste Spieljahr erhalten oder beantragen, werden auf die Zahl dieser Absteiger angerechnet", schreibt der Ligaverband in seiner Durchführungsordnung. Das betrifft sowohl die 1. wie auch die 2. Bundesliga.
In der Beletage hat der Bergische HC aktuell Rang 17 inne, aber auch der HC Erlangen oder der HBW Balingen-Weilstetten sowie rechnerisch auch der TVB Stuttgart und der ThSV Eisenach könnten die Saison noch auf diesem vorletzten Platz beenden - und müssten dann auf die Entscheidung des Lizenz-Schiedsgerichts blicken.
In der 2. Bundesliga könnte die Situation schon am Wochenende geklärt sein. Der TuS Vinnhorst hat aktuell Rang 17 inne und bei noch drei ausstehenden Partien sechs Zähler Rückstand sowie eine um 64 Tore schlechtere Tordifferenz gegenüber dem TSV Bayer Dormagen. Schlusslicht EHV Aue ist mit fünf Zählern auf die Niedersachsen im Hintertreffen und muss zum Tabellenzweiten SG BBM Bietigheim.
Bleibt es beim Lizenzentzug des HSV, dann könnte man sich gut 120km südlicher Richtung auf der A7 im Norden von Hannover freuen - Hoffnung hat der Verein. "Wir sind aktuell dabei, sowohl für die 2. als auch für die 3. Liga zu planen", erklärte Vinnhorsts Geschäftsführer Thorsten Meier nun gegenüber der Bild-Zeitung die aktuelle Situation.
Nicht endgütlig ist geklärt, welche Auswirkungen ein Neustart des HSV Hamburg in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein auf die 3. Liga hätte. Sollte es aus dem Bereich der HBL nur einen Absteiger geben, dann würde der bundesdeutschen Spielklasse in vier Staffeln eine Mannschaft fehlen.
Der HSV Hamburg hat zumindest fristgerecht für die 3. Liga gemeldet, kann also auf einen Neustart in der 3. Liga hoffen, wenn die HBL den Club als Bundesliga-Absteiger meldet, teilte der DHB auf Nachfrage von handball-world mit. Sollte das aber nicht geschehen, dann müsste man noch eine Relegationsrunde der Tabellenvierzehnten absolvieren.
Zwei Spieltage vor Saisonende ist allerdings noch nicht abzusehen, wer in dieser Runde starten müsste - einer der Kandidaten wäre aktuell die SG Hamburg-Nord, doch auch dem Club aus der Hansestadt sitzt derzeit noch die Reserve der TSV Hannover-Burgdorf im Nacken.
chs