30.05.2024, 17:37
Erfolg vor Schiedsgericht:
Am heutigen Donnerstag fiel die Entscheidung über die Lizenz des HSV Hamburg für die Handball Bundesliga. Die HBL hatte dem Klub die Lizenz aufgrund einer nicht erfüllten Bedingung verweigert, der HSV zog vor das Schiedsgericht, das nun als letzte Instanz das Urteil fällte - und dem HSV die Lizenz unter einer neuen Bedingung erteilte, weil die erste als nicht rechtswirksam erachtet wurde.
Der HSV Hamburg spielt in der kommenden Saison in der Handball Bundesliga: Der Verein hat am heutigen Donnerstag vor dem Schiedsgericht die von der HBL zuvor verweigerte Lizenz für die Teilnahme am Spielbetrieb erstritten. Der Erfolg für den HSV bei der Verhandlung in Hannover bedeutet unterdessen für die Vorletzten der 1. und 2. Bundesliga - aktuell sind dies Bergischer HC und TuS Vinnhorst - den Abstieg.
Das Schiedsgericht macht die positive Lizenzentscheidung für den Handball Sport Verein Hamburg von der Erfüllung einer zusätzlichen Bedingung abhängig, teilte die Handball Bundesliga in einer Stellungnahme mit. Diese sei bis zum kommenden Mittwoch, 05. Juni, zu erfüllen. Es handelt sich dabei um einen Liquiditätsnachweis, die entsprechende Summe muss per Bankbürgschaft abgesichert oder diesmal auf ein HBL-Konto überwiesen werden. Über die Höhe wurden keine Angaben gemacht.
"Nach maximaler Anspannung in den letzten Tagen ist durchaus eine Erleichterung zu spüren und das Urteil ist für uns ein Erfolg. Und jetzt werden wir alles in die Waageschale werfen, um die Bedingung bis zum nächsten Mittwoch fristgerecht zu erfüllen. Wir haben unmittelbar nach dem Urteil bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt und sind fest davon überzeugt, dass wir das hinkriegen werden", sagt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke in einer ersten Stellungnahme des Vereins.
Sollte die Sicherheitsleistung, die der Abdeckung möglicherweise zukünftig entstehender finanzieller Risiken dient, nicht fristgerecht eingehen, gilt die Lizenz als nicht erteilt und die Hamburger stehen als Zwangsabsteiger fest. Über die Höhe der Sicherheitsleistung wurden - auch auf Nachfrage - von keiner Seite Aussagen gemacht.
Die endgültige Entscheidung fällt also erst nach dem letzten Liga-Spieltag am 2. Juni. Damit geht auch die Zitterpartie für den Bergischen HC als aktuellem Tabellensiebzehnten der 1. sowie den TuS Vinnhorst, der auf dem gleichen Platz in der 2. Liga liegt, weiter. Erhalten die Hamburger keine Lizenz, würde dieser Platz zum Klassenverbleib reichen. Andernfalls benötigt der BHC zwei Siege um eventuell den HC Erlangen noch abzufangen. Vinnhorst kann Platz 16 hingegen nicht mehr erreichen.
Die Handball Bundesliga vergab am 17. April die Lizenzen für die Spielzeit 2024/25. Während 35 Klubs diese - teils unter Auflagen - direkt erhielten, war die für den HSV Hamburg an eine Bedingung geknüpft. Die HBL konkretisierte, "dass die derzeit noch bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 03.05.2024 geschlossen" werden müsse.
Der HSV Hamburg hatte sich im Vorfeld zuversichtlich gezeigt, ein Investor wollte mit einer entsprechenden Überweisung für die geforderte Liquidität sorgen und so die Bedingung erfüllen. Nach Ansicht der Lizenzierungskommission erfolgte dies aber nicht fristgemäß, eine Beschwerde des Vereins beim HBL-Präsidium war erfolglos - am Ende blieb nur das Anrufen des Schiedsgerichts.
Dieses hatte die Verhandlung im Maritim Hotel am Flughafen in Hannover pünktlich um 11:30 Uhr gestartet, vor Ort waren neben den Vertretern der Handball Bundesliga und des HSV Hamburg sowie ihrer Anwälte und Berater unter anderem auch Johannes Bitter. Nach über sechs Stunden fiel dann das Urteil zu Gunsten des HSV.
Da es sich bei dem Schiedsgericht um ein so genanntes "echtes Schiedsgericht" nach dem Paragraphen 1025ff ZPO handelt, gibt es für Liga keine weitere Instanz. Beide Seiten haben - in diesem Fall laut der zuvor getroffenen Schiedsvereinbarung jeweils einen - eigenen Juristen entsendet und sich zudem auf einen Vorsitzenden Richter geeinigt.
Als Vorsitzender Richter fungierte Christof Wieschemann. Der in Bochum ansässige Rechtsanwalt ist Experte für Wirtschaftsrecht und hat seit über 20 Jahren auch einen Schwerpunkt mit verschiedenen auch internationalen Mandanten im Sportrecht.
Zudem waren der früher für TuSEM Essen in der Handball Bundesliga aktive Rechtsanwalt Michael Kintrup und Prof. Dr. Rainer Tarek Cherkeh, der in einem anderen Mandat den SC Magdeburg im Fall Nikola Partner vertritt, Teil des dreiköpfigen Gerichts.
Dieses dreiköpfige Schiedsgericht traf eine mehrheitliche Entscheidung, die nun für die beteiligten Partien bindend ist - ihnen steht der Weg vor ein staatliches Gericht nicht mehr offen. An diese könnten sich in der Folge allerdings eventuell am Verfahren unbeteiligte Dritte wenden und somit für eine Fortsetzung sorgen.
Wir berichten in einem Lizenz-Ticker von der Verhandlung aus Hannover.
Das Schiedsgericht ist vor die Presse getreten und hat ihr Urteil erläutert: Die Handball Bundesliga wurde dazu verurteilt, dem HSV Hamburg die Lizenz unter einer Bedingung zu erteilen. Diese ist bis zum kommenden Mittwoch, 05. Juni, zu erfüllen. Es handelt sich dabei um einen Liquiditätsnachweis, die entsprechende Summe muss per Bankbürgschaft abgesichert oder diesmal auf ein HBL-Konto überwiesen werden.
» Video mit der Bekanntgabe der Entscheidung sowie ersten Reaktionen
Die Vorbereitungen für die Stellungnahmen nach der Urteilsverkündung im Verhandlungssaal haben begonnen. Eine Entscheidung scheint gefallen zu sein, die Verkündung dürfte in den nächsten Minuten erfolgen.
Seit gut dreißig Minuten sind die Türen wieder verschlossen - der Verhandlungstag dauert nun bereits sechs Stunden. Das Gericht scheint es sich mit der Entscheidung nicht einfach zu machen. Nach dem Urteil soll es Stellungnahmen vom Gericht und beiden Parteien geben.
Die Vertreter der Handball Bundesliga und des HSV Hamburg wurden zurück in den Sitzungssaal gebeten. Auch das dreiköpfige Gericht ist zurückgekehrt - die Urteilsverkündung scheint nach über fünfstündiger Sitzung bevorzustehen.
Teile der beteiligten Parteien haben ebenfalls den Verhandlungsraum verlassen. Die HSV-Delegation hatte sich abseits des Flurs zurückgezogen, HBL-Präsident Uwe Schwenker ist unterdessen am Flureingang im Gespräch. Es scheint, dass beide Seiten derzeit auf das Gericht warten.
Aktuell hat sich das dreiköpfige Gericht wieder zurückgezogen. Aussagen zum aktuellen Stand des Verfahrens und ob es sich um die finale Urteilsbesprechung oder eine weitere Unterredung bezüglich eventuell weiterer Rückfragen handelt, gibt es nicht.
In den vergangenen dreißig Minuten blieben die Türen verschlossen. Offiziell reserviert ist der Raum übrigens zunächst bis 17 Uhr - dem Vernehmen nach wird die Verhandlung angesichts weiterer Besprechungen innerhalb der Parteien aber über diesen Zeitpunkt hinausgehen.
Die sich zuletzt abzeichnenden Indizien hinsichtlich eines sich nähernden Urteils scheinen sich somit nicht zu bestätigen. Eventuell hat sich durch die Antworten auf die zuvor gestellten Rückfragen an die Parteien auch neuer Gesprächsbedarf ergeben.
Das dreiköpfige Gericht hat seinen Beratungsraum verlassen und kehrt in den Verhandlungsraum zurück. Ob es - nach mittlerweile vier Stunden Verhandlung - ein Urteil gefällt hat und nun zunächst intern gegenüber den beteiligten Parteien verkündet oder weitere Rückfragen stellen wird, ist offen.
Das Gericht hat sich zu einer Beratung zurückgezogen. Offen ist, ob Christof Wieschemann, Michael Kintrup und Rainer Tarek Cherkeh bereits über das Urteil sprechen oder noch weitere Rückfragen an die Parteien abstimmen. Ein Urteil scheint aber näher zu rücken.
Die beiden Parteien haben den Sitzungssaal erneut verlassen. Nach gut fünf Minuten kehren beide Seiten in den Raum zurück, um ihn dann kurz darauf allerdings in Kleingruppen wieder zu verlassen. Dem Vernehmen nach ging es dabei auch um Rückfragen des Gerichts zu einigen Punkten.
Die Sitzung wird fortgesetzt.
Neuerliche Bewegung: Die Vertreter von HSV Hamburg und Handball Bundesliga haben gut zwanzig Minuten nach der Pause den Verhandlungsraum verlassen. Beide Parteien haben sich mit ihren Anwaltsteams und Beratern in entsprechende Räume zurückgezogen und die Pressevertreter um etwas Abstand gebeten.
Ob beide Seiten nun einen Vorschlag des Gerichts erörtern oder eine Stellungnahme zu einer Rückfrage des Gerichts in einem bestimmten Punkt des Verfahren abstimmen, ist offen. Ein Entscheidung könnte jedoch angesichts der angespannten Betriebsamkeit näher rücken.
Nach einer halbstündigen Pause wird die Verhandlung im Salon Herrenhausen im Maritim Hotel am Flughafen in Hannover fortgesetzt. Über den weiteren Zeitrahmen sowie auch zu inhaltlichen Punkten oder Zwischenständen gab es von den beteiligten Personen keine Informationen. Eine Tendenz scheint sich derzeit noch nicht abzuzeichnen.
Die ersten zwei Stunden der Verhandlung sind absolviert, das Gericht hat eine erste Pause eingelegt - dem Vernehmen nach für dreißig Minuten. Vertreter beider Seiten haben den Raum verlassen.
Als Vorsitzender Richter fungiert übrigens Christof Wieschemann auf den sich beide Seiten geeinigt hatten. Der in Bochum ansässige Rechtsanwalt ist Experte für Wirtschaftsrecht und hat seit über 20 Jahren auch einen Schwerpunkt mit verschiedenen auch internationalen Mandanten im Sportrecht.
Zudem sind der früher für TuSEM Essen in der Handball Bundesliga aktive Rechtsanwalt Michael Kintrup und Prof. Dr. Rainer Tarek Cherkeh, der in einem anderen Mandat den SC Magdeburg im Fall Nikola Portner vertritt, Teil des dreiköpfigen Gerichts.
In der ersten Stunde der Verhandlung sind die Türen verschlossen geblieben. Der HSV wird mit seinen Anwälten seine bereits in einer schriftlichen Begründung eingebrachten Argumente ausführen, die HBL seine ebenfalls bereits schriftlich eingereichte Erwiderung konkretisieren.
Auf die Verhandlung blicken übrigens nicht nur die Fans des HSV, sondern auch der Bergische HC und die TuS Vinnhorst. Die beiden Klubs stehen in der 1. und 2. Liga auf dem jeweils vorletzten Platz und würden, sollte die Verweigerung der Lizenz für den HSV bestätigt werden, den Klassenverbleib sicher haben.
Fakt am Rande: Vinnhorst liegt im Norden von Hannover, nur zwei S-Bahn-Stationen vom Verhandlungsort entfernt und die Fans des BHC, die heute aus dem Westen zum Auswärtsspiel nach Berlin reisen, fahren nur einige Kilometer vom Tagungsort entfernt über die A2.
Die Verhandlung im Salon Herrenhausen im Maritim Hotel am Flughafen in Hannover ist gestartet. Erwartungsgemäß wird hinter geschlossenen Türen verhandelt. Zum Zeitrahmen gibt es keine Einschätzungen, von einer mehrstündigen Verhandlung ist aber auszugehen.
Die Anwälte beider Seiten sowie das Schiedsgericht und Vertreter von der Handball Bundesliga und dem HSV Hamburg sind im Maritim Hotel am Flughafen in Hannover eingetroffen. Die Stimmung ist auf beiden Seiten eher nachdenklich, die gegenseitigen Begrüßungen allerdings teils auch locker. Vor Ort ist unter anderem auch Johannes Bitter.
Während die HBL in ihrer Meldung von einem "verbandsinternen Schiedsgericht" spricht, handelt es sich dabei allerdings juristisch gesehen um ein so genanntes "echtes Schiedsgericht" nach dem Paragraphen 1025ff ZPO, bei dem beide Seiten in diesem Fall laut der zuvor getroffenen Schiedsvereinbarung jeweils einen eigenen Juristen entsenden und sich zudem auf einen Vorsitzenden Richter einigen.
Dieses dreiköpfige Schiedsgericht muss dann eine mehrheitliche Entscheidung treffen. Da es sich um ein "echtes" und unabhängiges Schiedsgericht handelt, ist die Entscheidung bindend und in der Folge stehen beiden Parteien auch keine weiteren Rechtsmittel mehr zur Verfügung - auch der Gang vor ein staatliches Gericht ist für die beteiligten Parteien nicht mehr möglich. Ein Dritter könnte diesen Weg aber eventuell gehen.
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