03.10.2024, 17:16
"Als Kind sehr oft in den Hallen"
Den Donnerstagnachmittag hat Steffen Baumgart genutzt, um sich mal eine andere Sportart anzuschauen. Vor seiner Aufgabe als Losfee für das Achtelfinale des DHB-Pokals schaute sich der Trainer der HSV-Fußballer das Pokalspiel zwischen dem HSV Hamburg und dem THW Kiel an. Eine Handballhalle ist kein ungewohntes Parkett für den gebürtigen Rostocker, das erklärte er gegenüber dem Streamingdienst Dyn.
"Beide Mannschaften geben Vollgas und hauen alles rein. Das ist das, was den Handball ausmacht und was auch beim Zugucken Spaß macht", schwärmte Baumgart in der Halbzeit der Pokalpartie am Dyn-Mikrofon. Aus der taktischen Analyse wollte er sich jedoch raushalten: "Ich habe Spaß und das ist für mich entscheidend."
Für den 52-Jährigen ist es nicht der erste Ausflug zum Handball: "Ich komme aus einer Handballerfamilie. Bei mir haben alle Handball gespielt. Meine ganze Familie hat sehr lange bei Dynamo Rostock gespielt, mein Opa war Schiedsrichter, Betreuer und Frauentrainer. Deswegen war ich als Kind sehr oft in den Hallen dabei. Handball ist eine geile Sportart, die mich interessiert."
Er legte den Ball allerdings lieber an den Fuß, "weil ich Fußball viel interessanter und schöner fand. Ich bin glaube ich bei der richtigen Sportart gelandet. Das Interesse lag wirklich vom Anfang an beim Fußball", so Baumgart, der jedoch zugibt: "Die meisten Handballer können gut Fußball spielen, die wenigsten Fußballer können gut Handball spielen."
Die Hamburger Handballer und Fußballer des HSV sind regelmäßig im Austausch: "Wir sind eine Sportstadt und da sollten wir uns auch gegenseitig unterstützen, auch in der Öffentlichkeit. Es macht einfach Spaß, immer mal wieder so einen Austausch zu haben."
Gerade im Trainerbereich könne man sich viel Abgucken. "Wie ist die Organisation? Wie geht man mit der Mannschaft um?", sind zwei Fragen, die sich Baumgart stellt. "Wir haben einen etwas größeren Kader, hier ist ein etwas kleinerer Kader. Ich muss Jungs aus dem Kader schmeißen, weil ich nur 20 auf die Bank setzen darf. Da gibt es viele Ansätze, über die man reden kann. Aber es geht nicht nur um das Voneinanderlernen, sondern auch um Abläufe. Gerade im Trainerbereich sollten wir sehr offen sein und können in beide Richtungen über den Tellerrand hinausschauen", betont der Fußballcoach.
Ihm ist jedoch auch eine Sache wichtig: "Wir sollten die Sportarten nicht miteinander vergleichen. Am Ende hast du nur Erfolg, wenn du als Mannschaft und als Team auftrittst und das macht ja den Mannschaftssport aus - und das in jeder Sportart. Ich genieße den Handball, weil es einfach Spaß macht, den Ehrgeiz zu sehen, aber das sehe ich beim Fußball auch", so Baumgart abschließend.
kli