19.07.2024, 09:17
Neuer Gegner, selbes Ziel
Wie schon in den vergangenen beiden Jahren peilt die HSG Krefeld Niederrhein ein Rekord-Zuschauerspiel in der 3. Liga an. Nach fast 7500 Zuschauern im Vorjahr soll diesmal ein neuer Gegner eine Fanflut herbeiführen.
Auch in der Saison 2024/2025 richtet die HSG Krefeld Niederrhein wieder das "Derby des Jahres" aus. In den vergangenen beiden Spielzeiten waren die Seidenstädter anlässlich des Spiels gegen den TV Aldekerk in die Yayla Arena - die Heimspielstätte der Krefeld Pinguine - umgezogen, mit knapp 8300 und 7500 Zuschauern hatten beide Derbys zu Rekordzahlen geführt.
Das war auch den Aldekerkern zu verdanken. Der ATV war mit zahlreichen Zuschauern in die Seidenstadt geströmt und hatte die Halle gerade beim 32:32 im ersten Aufeinandertreffen lautstark erobern können. Im letzten Jahr mussten sich die Aldekerker dann aber deutlich geschlagen geben.
Die Dynamik zwischen Aldekerk und Krefeld liegt auch in der Struktur des Handballkreises Krefeld-Grenzland begründet, beide Mannschaften verbindet mindestens über die Umwege der HSG-Stammvereine eine weitreichende Rivalität. Was diese so einzigartig macht, erklärte handball-world anlässlich des Derbys im Frühjahr detailliert.
» Zum Artikel: Was das Drittliga-Spiel der HSG Krefeld Niederrhein gegen den TV Aldekerk so besonders macht
Nun gibt es aber eine Änderung im Prozess. Eigentlich wollte Krefeld zwei Heimspiele in der Yayla Arena austragen: einmal gegen Aldekerk, einmal gegen den neu aufgestiegenen TV Korschenbroich. Der ATV sagte dem Ausweichtermin für die Partie aber nicht zu. Ergo wird das Derby zwischen der HSG und Aldekerk nicht vor einer erneuten Rekordkulisse ausgetragen.
Die Seidenstädter reagierten in einer Pressemeldung daraufhin mit Unverständnis. "Die HSG bringt zum Ausdruck, dass sie die Entscheidung respektieren, aber inhaltlich nicht nachvollziehen können", heißt es. Geschäftsführer André Schicks wird zitiert: "Ein zweites Spiel gegen den TV Aldekerk hätte der Region mit Sicherheit gut getan. Die Entscheidung der sportlichen Leitung des TVA müssen wir akzeptieren, können sie dennoch nicht verstehen."
Auch der Vereinsvorsitzende, Dr. Simon Krivec, sandte eine Spitze gen Aldekerk: "Gerne hätten wir den nächsten Schritt gemacht und auch in der ersten Saisonhälfte dem handballverrückten Niederrhein ein Derby vor großer Kulisse geboten. Dies sollte jedoch nicht sein."
Generell verbindet beide Vereine eine gewisse Rivalität. Diese wurde auch gerade bei den Derbys immer wieder offensichtlich. 2022/2023 war nach dem Spiel eine Entschuldigung des Krefelder Hallensprechers von Nöten, 2023/2024 pfiffen die Aldekerker unter anderem den HSG-Kapitän aus.
Korschenbroich und Krefeld verbindet eine andere Form der Rivalität. 2018 stieg der TVK in die Regionalliga Nordrhein - das Pendant zur Oberliga in anderen Verbänden - ab, fünf Jahre duellierten sich beide Mannschaften also in derselben Spielklasse. Inzwischen ist der TVK zurück in der Drittklassigkeit.
Krivec sagte zum Spiel: "Wir freuen uns, auch in der neuen Saison ein Derby in der YAYLA-Arena spielen zu dürfen. Mit dem TV Korschenbroich haben wir einen Gegner, der von der ersten Sekunde an für dieses Spiel gebrannt hat und uns nun bei dieser Idee vorbehaltlos unterstützt."
Aus dem gleichen Handballkreis stammen die beiden Vereine aber nicht. Korschenbroich spielt in Mönchengladbach - und obwohl beide Kreise inzwischen eng zusammenarbeiten und etwa die zweite Herren des TVK in der gemeinsamen Regionsoberliga an den Start geht, fehlen die vielen Duelle schon ab dem Jugendalter. Ein Saisonrekord an Zuschauern dürfte den Krefeldern dennoch sicher sein.
mao