15.09.2024, 11:00
"Am Anfang lief alles für uns"
"Für die erste Halbzeit finde ich eigentlich keine Worte", erklärte Iker Romero. Vor allem in den ersten Minuten bekam der Aufsteiger von den Rhein-Neckar Löwen die Grenzen aufgezeigt. Diese verteidigten nach dem frühen 11:2 den Vorsprung bis der 33:25-Erfolg unter Dach und Fach war.
Als Iker Romero nach 16 Minuten zum zweiten Mal den Auszeit-Buzzer drückt, steht es 2:11 für die Rhein- Neckar Löwen. Der Fehlstart des Neulings in eigener Halle war da schon perfekt. "Am Anfang lief alles für uns", sollte Löwen-Coach Sebastian Hinze hinterher sagen. "Wir stehen gut in der Abwehr, Bietigheim scheitert an David Späth oder am Pfosten". Und den Rhein-Neckar Löwen gelangen nach vorne die scheinbar einfachen Tore. Hinzes Mannschaft war im Spiel.
"Für die erste Halbzeit finde ich eigentlich keine Worte", erklärte unterdessen Bietigheims Chefcoach Ikero Romero. "Wir haben viel zu viel Respekt und schenken dadurch die Bälle her." Gleich die ersten beiden Tore machten die Rhein-Neckar Löwen im Tempospiel während Romeros Jungs schon im Spielaufbau ohne Gegnerdruck Fehler produzierten. "Wir haben zwar gegen eine super Mannschaft gespielt, aber so viele technische Fehler passieren uns sonst in keinem Spiel", sagte der Spanier zum hypernervösen Auftakt.
Wenig zur Beruhigung der Nerven dürfte auch beigetragen haben, dass in der Anfangsphase alleine vier Würfe an Pfosten oder Latte endeten. Erst nach einer Viertelstunde war der Aufsteiger langsam im Spiel angekommen, verkürzte auf 6:12. Aber an der grundsätzlichen Geschichte des Spiels konnte der Aufsteiger nicht mehr rütteln. Die Rhein- Neckar Löwen kontrollierten das Spiel, nahmen ein 19:11 mit in die Kabinen.
"In der zweiten Halbzeit haben wir weniger Respekt gezeigt und hatte ein paar gute Phasen", sah Iker Romero eine Leistungssteigerung seines Teams nach dem Seitenwechsel. Nach der höchsten Führung der Gäste beim 16:26 hörte Bietigheim nicht auf zu kämpfen, spielte die letzten 20 Minuten auf Augenhöhe. Am Ende blieb der Abstand so im einstelligen Bereich, ein 25:33 leuchtete nach sechzig Minuten auf der Anzeigetafel.
"Wir müssen da schon kritisch auf die 2. Halbzeit schauen und disziplinierter weiterspielen", erklärte Löwen-Coach Sebastian Hinze - auch wenn der Vorsprung aufgrund der Paraden von David Späth und der weiterhin ordentlichen Deckung zu keiner Zeit in Gefahr geriet. "40 bis 45 Minuten war es ein sehr gutes Spiel von uns", bilanziert Hinze. "Am Ende steht ein souveräner Sieg bei einem Aufsteiger."
"Wir können daraus nur lernen, anders in solche Spiele zu gehen", sagt Iker Romero. Bereits am Donnerstag bietet sich seinem Team dafür die nächste Gelegenheit. Dann wartet der ThSV Eisenach auf die Schwaben. Auf die Rhein-Neckar Löwen wartet am Samstag das Duell mit der MT Melsungen - ein Spitzenspiel, da beide Teams in der Tabelle der Handball Bundesliga bei 4:0 Punkten stehen.
Bernhard Gaus, BBM, red