Olympia: Handball-Turnier

20 Jahre hatte eine deutsche Mannschaft auf olympisches Edelmetall warten müssen, zuvor hatte 1984 die Bundesrepublik überraschend Silber gewonnen, 1980 war die DDR Olympiasieger geworden.

Wenige Monate nach dem Europameistertitel 2004, der die ersehnte Krönung für die "goldene Generation" bedeutete, war Olympia-Silber bei den Spielen in Athen das zweite Edelmetall. Im Viertelfinale setzte sich das DHB-Team gegen Spanien durch, im Halbfinale besiegte man den späteren Bronzemedaillengewinner Russland.

Erst im Endspiel gegen Kroatien war die Erfolgssträhne beim 24:26 (12:11) vorbei. "Ich kann mich über dieses Silber nicht wirklich freuen, und auch mit etwas Abstand wird nicht die große Freude aufkommen", trauerte Stefan Kretzschmar anschließend im Spiegel über die verpasste Goldchance.

Der Magdeburger Linksaußen, dessen Eltern Peter (als Trainer) und Waltraud 1976 und 1980 Olympische Medaille mit den DDR-Frauen gewonnen hatte, war mit neun Treffern bester deutscher Werfer im Finale, doch das Fehlen von Pascal Hens (Entzündung der Bandscheibe) wog zu schwer. "Leider ist unsere Angriffsschwäche heute zur Geltung gekommen", bilanzierte Daniel Stephan.

Keeper Henning Fritz und Kreisläufer Christian Schwarzer wurden in das All-Star-Team des Turniers gewählt. Kretzschmar landete mit 44 Toren im Turnierverlauf auf dem fünften Rang der Torschützenliste.

"Es macht einen natürlich stolz, dass wir in Athen Silber geholt haben, aber wenn man so weit gekommen ist, will man natürlich Gold haben", ärgerte sich auch Fritz anschließend im Sport1-Interview. "Die Kroaten waren nicht unschlagbar. Wir hätten unsterblich werden können."

Die Silbermedaillen-Gewinner von Athen 2004