08.01.2024, 17:38
Handball History
Anfang 2014 gab Industria Kielce bekannt, dass Talant Dujshebaev das Amt des Cheftrainers übernehmen würde. Seither prägt der ehemalige Profi-Handballer eine der erfolgreichsten Ären des polnische Top-Clubs.
Am 8. Januar 2014 stellte Kielce Talant Dujshebaev als seinen neuen Trainer vor. Der ehemalige Handball-Profi mit kirgisischen Wurzeln trat in die Fußstapfen von Bogdan Wenta, der Kielce in der Saison 2012/13 das erste Mal in der Clubgeschichte in das Final4 der Champions League geführt hatte und den Club national wieder an der Spitze etablieren konnte.
Mit der Verpflichtung von Dujshebaev rückte Wenta in das Management des Clubs und überließ dem neuen Trainer, der in seiner aktiven Karriere unter anderem für TuS Nettelstedt-Lübbecke und GWD Minden gespielt hatte, die Verantwortung über eine Mannschaft zu der Spieler wie Karol Bielecki, Krzysztof Lijewski, Julen Aginagalde und Slawomir Szmal gehörten.
"Ich musste schnell handeln", blickt der damalige Kielce-Präsident Bertus Servaas auf die Verpflichtung zurück. Zahlreiche Top-Clubs, wie der HSV Hamburg oder Paris Saint-Germain, waren damals an Dujshebaev interessiert gewesen.
"Ich halte Talant […] für einen der besten Trainer. Ich weiß, dass ich ein gewisses Risiko eingehe, weil der Wechsel mitten in der Saison stattfindet, aber nun ja, das Leben ist ein ständiges Risiko", erklärt Servaas in einem auf der Vereinswebseite veröffentlichten Rückblick auf Dujshebaevs Trainerkarriere.
Das Risiko sollte sich auszahlen. Auch unter Dujshebaev, der bei Antritt einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben hatte und dessen aktueller Vertrag noch bis 2028 läuft, konnte Kielce in der polnischen Liga seine Dominanz unter Beweis stellen und die Meisterschaft sowie den Pokal mehrfach gewinnen.
2016 folgte dann auch der große Wurf auf der internationalen Bühne. Im Finale der Champions League setzte sich Kielce in einem Herzschlagfinale nach dem Siebenmeterwerfen knapp gegen Veszprem durch (39:38) und feierte den ersten Titel der Vereinsgeschichte in der Königsklasse. Der damalige deutsche Nationalspieler Tobias Reichmann war im Finale mit neun Toren der erfolgreichste Werfer seiner Mannschaft.
In zehn Jahren unter Talant Dujshebaev weist Kielce eine Bilanz von 431 Siegen, 15 Unentschieden und 61 Niederlagen auf. Auf nationaler Ebene krönte sich der Club seither zehn Mal zum polnischen Meister und siebenmal zum Pokalsieger. Doch in der Königsklasse verpasste Kielce in den letzten beiden Jahren denkbar knapp den Titel. Zuletzt scheiterte Kielce im vergangenen Sommer im Finale am SC Magdeburg.