Handball-Europameisterschaft

Hendrik Pekeler hatte nach den Olympischen Spielen von Tokio im Sommer 2021 zunächst eine Nationalmannschaftspause eingelegt. In den folgenden zwei Jahren gab es immer wieder Spekulationen, um eine Rückkehr ins DHB-Team.

Auch Bundestrainer Alfred Gislason, der den Kreisläufer schon nach Kiel holte, hatte lange Zeit auf ein Comeback des Routiniers gehofft. In Kiel bildet Hendrik Pekeler gemeinsam mit Patrick Wiencek einen Innenblock, der sich sowohl in der Bundesliga wie auch der Champions League bewährt hat.

Ein Riss der Achillessehne im Mai 2022 und eine Operation an der Ferse im vergangenen Sommer hatten die Rückkehr ins Nationaltrikot immer wieder verschoben. "Ich habe seit Monaten mit den Verantwortlichen des Deutschen Handballbundes in Kontakt gestanden und die EM im Kopf gehabt, aber muss im schweren Herzens absagen", erklärt Hendrik Pekeler im Oktober.

Der mittlerweile 32-jährige Routinier betonte: "Ich bin noch nicht wieder in der notwendigen Form, um Alfred und dem Team wirklich helfen zu können. Jetzt bin ich eben Fan unserer Nationalmannschaft und hoffe auf einen begeisternden Januar."

"Als klar war, dass ich das nicht schaffe, wollte ich einen klaren Schlussstrich ziehen. Ich bin ein Spieler, der auf seinen Körper hört und dementsprechend reagiert hat", sagte Pekeler den "Kieler Nachrichten" am Donnerstag. "Ich hatte viele schöne Jahre in der Nationalmannschaft, auch wenn die erfolgreichsten direkt am Anfang waren."

Alfred Gislason hat nach dem 34:33-Sieg über Portugal überrascht auf die Nachricht reagiert, die vom DHB im Arena-Magazin veröffentlicht wurde. "Davon weiß ich gar nichts", sagte der Isländer am Donnerstag in Flensburg und verwies auf häufige Gespräche mit Pekeler. "Das ist an mir vorbeigegangen. Wir hatten das anders besprochen", so der Bundestrainer weiter.
mehr zur Reaktion von Alfred Gislason auf den Rücktritt von Hendrik Pekeler

Europameister und All-Star

"Bei der WM hat sich gezeigt, dass uns leider in der Abwehr die Breite im Kader fehlt. Deshalb habe ich ja so sehr darauf gehofft, das Hendrik Pekeler mit dabei sein wird", hatte der Isländer noch im November erklärt und zuvor mit leichtem Sarkasmus gefragt: "Was soll ich tun? Zwingen kann ich niemanden."

Die Karriere von Hendrik Pekeler im Nationaltrikot begann in der Jugendnationalmannschaft, mit der er 2008 bei der U18-EM Europameister wurde, bei der Junioren-EM 2010 gelang ihm der Sprung ins All-Star-Team, 2011 wurde er U21-Weltmeister.

Schon am 14. März 2012 absolvierte er in Mannheim gegen Island das erste von letztlich 122 A-Länderspielen. Insgesamt konnte der Kreisläufer 210 Tore erzielen. Höhepunkt war der Gewinn der Handball-EM 2016 in Polen und im selben Jahr die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro. Bei der Handball-EM 2020 wurde Pekeler als bester Abwehrspieler ausgezeichnet.