24.09.2024, 10:10
Rückraumstar fehlt nach Knieverletzung für unbestimmte Zeit
Julian Köster fehlt dem VfL Gummersbach auf unbestimmte Zeit. Heiner Brand erläutert, was der Ausfall von "dem überragenden Mann" für die Oberbergischen bedeutet.
In der Partie zwischen dem SC DHfK Leipzig und dem VfL Gummersbach verdrehte sich Julian Köster in einer Abwehraktion gegen Moritz Preuss das linke Knie und konnte daraufhin nicht mehr weiterspielen. Der deutsche Nationalspieler zog sich einen Innenbandriss zu, welcher in den kommenden Wochen konservativ behandelt wird. "Gummersbachs Kapitän wird den Oberbergischen damit auf unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung stehen", schreibt der VfL.
Für den Altmeister ist das äußerst bitter. Der Verein absolviert bis Ende Oktober elf Pflichtspiele in Bundesliga, DHB-Pokal und EHF European League. "Das ist eine enorme Schwächung für den VfL. Auch mit der Verletzung von Einarsson und Tom Kiesler, der in der Abwehr auch schon fehlt, ist das eine schwere Situation für den VfL", sagt Heiner Brand gegenüber handball-world. Der Weltmeister-Coach hat mit dem VfL einige seiner größten Erfolge als Spieler und Trainer erlebt.
"Julian Köster ist der überragende Mann. Er ist in Abwehr und Angriff wichtig, als Persönlichkeit in der Mannschaft vorne weg", betont der Ex-Bundestrainer. "Vielleicht war die Belastung auch zu hoch für ihn. Ich hatte auch den Eindruck, dass er im Augenblick nicht so ganz auf dem Toplevel war. Aber nach den Belastungen bei Olympia ist das durchaus verständlich und dann passiert sowas", erklärt Brand weiter.
Im Angriff sieht er beim VfL eher keine Probleme. Neben Miro Schluroff können auch die beiden Spielmacher Kentin Mahé und Ole Pregler im linken Rückraum spielen. "In der Abwehr wird es natürlich schwierig, aber auch das muss irgendwie gehen", so Brand weiter.
Neben den Partien beim VfL Gummersbach verpasst Köster voraussichtlich auch die erste Nationalmannschaftsmaßnahme nach den Olympischen Spielen. Vom 04. bis zum 11. November trifft sich das DHB-Team und bestreitet im Rahmen dessen die ersten beiden Qualifikationsspiele zur Europameisterschaft 2026.
In der Nationalmannschaft sieht Heiner Brand den Ausfall Kösters allerdings weniger kritisch. "Er fehlt natürlich, aber das gibt auch anderen Spielern die Chance, da zu spielen. Von daher ist das für die Nationalmannschaft auch eine gute Gelegenheit, andere Alternativen zu probieren", denkt Brand beispielsweise an Heymann im Angriff und Kohlbacher im Abwehrzentrum. "Muss man mal sehen, wie sie das kompensieren. Aber das ist die Aufgabe des Bundestrainers und da gibt es ja genügend Möglichkeiten in der Liga."
Merle Klingenberg