30.05.2024, 16:46
"Wer hier in der Halle steht, hat natürlich Lust"
Der HC Erlangen steht nach dem Sieg über den TVB Stuttgart kurz vor dem Klassenerhalt. Interimstrainer Johannes Sellin wirkt erleichtert - und spricht über seine Zukunft.
Es war ein großes Aufatmen in der Arena Nürnberger Versicherungen festzustellen, als der HC Erlangen den 26:23-Sieg über den TVB Stuttgart festgemacht hatte. Mit dem Sieg ist der Klassenerhalt zwar noch nicht rein rechnerisch fix, doch die Chancen stehen gut.
"Nach vielen Spielen, in denen wir nach einer Führung noch Punkte abgegeben haben, sind wir jetzt an dem Punkt angekommen, wo wir diese Spiele auch gewinnen. Ich glaube es war klar zu sehen, dass jeder den Sieg unbedingt wollte", freute sich Trainer Johannes Sellin nach dem Spiel im Gespräch mit handball-world.
Der Interimstrainer hat damit den Auftrag erfüllt, der ihm Ende April übertragen worden war. Zwar feierte er erst im vierten Spiel seinen ersten Sieg, doch die Mannschaft zeigte sich verbessert und hielt zudem lange mit Melsungen und Magdeburg mit.
Damit betrieb der 33-Jährige auch Werbung in eigener Sache. Schließlich ist das Engagement von ihm bis Saisonende begrenzt. Wie es danach weitergeht, ist derzeit noch ungewiss.
Angesprochen auf seine Zukunft blieb er zunächst noch vage. "Ich glaube, dass es nach der Saison erstmal darum geht, die Saison Revue passieren zu lassen und zu analysieren. Und dann gemeinsam einen Weg zu finden, welcher der beste für den Verein ist", erklärte er.
Auf Nachfrage, ob er Interesse an einer Weiterbeschäftigung hätte, antwortete er aber: "Ich glaube, wer hier in der Halle steht bei 8.000 Leuten, der hat natürlich Lust."
Auf den jungen Trainer würde im Fall der Fälle jedoch viel Arbeit warten. Schließlich verlassen in Bertram Obling, Lutz Heiny, Simon Jeppsson und Tim Zechel gleich vier Leistungsträger den Verein.
"Die Spielsteuerung muss besser werden", identifizierte er bereits das erste große Problemfeld. Dort könnte Rückkehr Manuel Zehnder helfen, der eine entscheidende Rolle beim sensationellen Klassenerhalt vom ThSV Eisenach gespielt hat. Dabei muss Sellin ihn auch von einem Verbleib überzeugen, gibt es rund um den Schweizer doch Gerüchte über einen Wechsel zu den Rhein-Neckar Löwen.
Somit wartet auf die Erlanger, die im Falle eines Punktverlustes vom Bergischen HC bei den Füchsen Berlin auch rein rechnerisch den Klassenerhalt perfekt machen würden, viel Arbeit. Schließlich will man eine solche Saison im besten Fall nicht nochmal erleben.
Sebastian Mühlenhof