01.09.2024, 12:47
"Wir sind an uns selbst gescheitert"
Gleich zum Start der neuen Saison in der dritten Liga muss der HC Oppenweiler/Backnang eine Enttäuschung verkraften. Bei den Rhein-Neckar Löwen II verlor die Mannschaft um den neuen Trainer Stephan Just mit 24:27.
Über acht Minuten brauchten die Handballer aus dem Murrtal zu Beginn der Partie für ihren ersten Treffer. Das war bezeichnend für die erste Halbzeit. Das Zusammenspiel im Angriff misslang häufig, technische Fehler führten zu Ballverlusten, zu oft scheiterten sie am starken Torwart Dave Hörnig. Die Gastgeber ließen ihre ersten Chancen ebenfalls aus, fingen sich aber.
Sie warfen, angetrieben vom treffsicheren Außen Lukas Pabst und von Rückraumspieler Matthis Krauth, schnell einen Vorsprung heraus. HCOB-Trainer Stephan Just fand: "In der ersten Halbzeit hat alles an Einstellung und Wille gefehlt, da brauchen wir nicht über Taktisches sprechen." Die Löwen hätten es seinem Team vorgelebt.
Bei den Murrtalern war angesichts der Trefferflaute eine zunehmende Verunsicherung wahrzunehmen. Bei den Junglöwen lief es in allen Belangen besser. "Unsere Aufgabe nach einer Vorbereitung mit vielen Abwesenheiten war, heute ein Team auf die Platte zu kriegen, und das haben wir geschafft", freute sich Trainer Holger Löhr. Sein Team setzte den letzten Akzent der ersten Halbzeit, traf mit der Sirene zum 18:9.
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Murrtaler engagierter, sie agierten nun auch mit mehr Entschlossenheit. "In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, das Ding zu drehen, das war dann gut", fand Trainer Stephan Just. Seine Mannschaft verteidigte erfolgreicher, kam dadurch zu Ballgewinnen und erzielte nun auch einige Tore durch Gegenstöße. Die Wende wollte allerdings nicht gelingen.
Trainer Stephan Just meinte dazu nach dem Spiel: "Wir sind an uns selbst sowie am gegnerischen Torwart gescheitert." Hinzu kam: Die Murrtaler spielten mehrmals in Unterzahl. Nick Fröhlich gab einen Ball nach einem Pfiff nicht schnell genug frei, bekam dafür eine Zeitstrafe. Es war die dritte, er musste in der Schlussphase zusehen. Nur eine Minute später sah auch Niklas Diebel nach einem Foul an Außenspieler Niklas Michalski direkt rot. Die Junglöwen verschafften sich in diesen Minuten den Abstand, der ihnen am Ende genügen sollten, um den Sieg über die Ziellinie zu bringen.
Die HCOB-Handballer kamen nur noch auf 24:27 heran, die neun Tore Rückstand zur Pause waren zu viel. Kein Wunder, dass der Frust groß war. Die Gastgeber indes freuten sich. "Gegen einen solchen Gegner gewinnt man am ehesten im ersten Spiel", sagte Junglöwen-Trainer Holger Löhr nach dem gelungenen Coup seiner Mannschaft. Der HCOB muss hingegen zeitnah in Form kommen, mit den Wölfen Würzburg steht nächste Woche der Heimspielauftakt an.
Rhein-Neckar Löwen II:
Dave Hörnig, Maximilian Herb (n.e., Tor); Mark Hartmann, Lennart Karrenbauer (4), Cedric Mayer, Philipp Kunde, Theo Sommer (2), Elias Ciudad-Benitez (1), Niklas Michalski (3/2), Lucas Pabst (8), Matthis Krauth (3), Artur Usatiuc, Jan Kraft (3/2), Laurin Karrenbauer (3)
HC Oppenweiler/Backnang:
Levin Stasch (1), Janis Boieck (Tor); Daniel Schliedermann, Elias Newel (4), Tim Goßner (4), Timm Buck (2/2), Luis Plymford Foege (1), Nick Fröhlich (1), Markus Dangers (1), Niklas Diebel (5), Martin Schmiedt (2), Ruben Sousa, Jan Forstbauer (1), Axel Goller, Lukas Rauh (1), Nils Eilers
Alexander Hornauer, HC Oppenweiler/Backnang, red