vor 10 Stunden
HBW-Reserve nur mit einer starken Phase
Der HC Oppenweiler/Backnang eilt weiter von Sieg zu Sieg. Der Tabellenführer der 3. Liga Süd siegte im Schlagerspiel beim Dritten HBW Balingen-Weilstetten II mit 32:22. Schon in der ersten Halbzeit stellten die Murrtaler die Weichen auf Sieg, eine Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit war bald überstanden. Entscheidend für den klaren Sieg war die gute Abwehrleistung, die Torwart Janis Boieck mit einer starken Vorstellung krönte.
Die schlechteste Nachricht gab es für die Jung-Gallier schon vor Spielbeginn: Spielmacher Mika Schüler musste wegen Rückenproblemen zuschauen. So startete der HBW II ohne seinen Kapitän in das schwere Spiel, und lag prompt mit 1:5 zurück. Viele technische Fehler schon zu Beginn bestraften die abgeklärten Gäste konsequent. Und wenn sich für die Gäste doch einmal eine Wurfgelegenheit auftat, war Janis Boieck zur Stelle.
Im Angriff arbeiteten sich die Jung-Gallier regelmäßig am Innenblock ab, in dem dem der Ex-Gallier Markus Dangers schier unüberwindlich war. Auch eine frühe Auszeit von HBW-Coach Tobias Hotz vermochte am Spielverlauf wenig zu ändern.
Die Murrtäler spielten ihre Angriffe souverän zu Ende, HCOB-Trainer Stephan Just sprach von einer "Halbzeit wie aus einem Guss." So verwunderte es wenig, dass der Balinger Rückstand sukzessive anwuchs, beim 7:15 durch Youngster Elias Newel waren es erstmals sogar acht Tore.
Vielleicht verleitete der allzu deutliche Vorsprung die HCOB-Handballer allerdings dazu, nach dem Seitenwechsel ein wenig zu passiv zu agieren. In der Abwehr langten sie nicht mehr entschlossen hin, dadurch kamen die HBW-Angreifer nun zu mehr Toren.
Vorne leisteten sich die Gäste sowohl technische Fehler wie auch Fehlwürfe gegen den guten Keeper Magnus Bierfreund. Innerhalb von wenigen Minuten schmolz der komfortable Vorsprung auf 19:16 - kurzzeitig hatte die Begegnung einen neuen Charakter. Der HBW witterte Morgenluft.
Wer weiß, was passiert wäre, hätte Mischa Locher vom Punkt verkürzt. So aber nahm das Schicksal seinen Lauf, drei Tore von Oppenweiler sorgten wieder für klare Verhältnisse und schienen den jungen Balingern das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten geraubt zu haben. Wieder häuften sich die Fehlwürfe, und in der Abwehr fand man kaum noch Zugriff auf die starken Schützen im Gästerückraum. Die Partie war damit noch nicht entschieden, aber der Schwung des jungen HBW-Teams doch erkennbar ausgebremst.
Und der HCOB spielte es nun clever herunter. Vorne brachten die Gäste Timm Buck in gute Wurfpositionen, er sorgte mit seinen Treffern dafür, dass es nicht mehr eng wurde. In der Schlussphase zeigten sich die Murrtaler vollends kompromisslos, legten nochmal gewaltig einen drauf und siegten wie schon in der Vorwoche gegen Kornwestheim auch in Balingen mit zehn Toren Unterschied.
"Die erste Halbzeit war wie aus einem Guss, wir haben es vorne wie hinten durchgezogen. Auch die letzten 17 Minuten der Begegnung waren nahezu wieder wie die erste Halbzeit. Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir in einer Art gespielt, von der ich dachte, dass wir darüber weg sind", erklärte Stephan Just.
"Wir können richtig geil Handball spielen, das haben wir in diesen 15 Minuten gesehen. In den anderen 45 Minuten hat sich gezeigt, dass wir noch viel lernen müssen. Der HC Oppenweiler/Backnang hat es in der Abwehr heute auch unheimlich effektiv verteidigt", musste HBW-Coach Tobias Hotz bilanzieren.
HBW Balingen-Weilstetten II: Nikolas Hajdu, Magnus Bierfreund (Tor), Daniel Flad (1), Lukas Pawelka, Tim Römer, Bennet Strobel (1), Felix Eisele (8), Magnus Betz, Denis Milosavljevic (1), Sem Banzhaf (1), Mischa Locher (2/1), Till Wente (3), Louis Mann (2), Danil Dyatlov (3)
HC Oppenweiler/Backnang: Levin Stasch (n.e.), Janis Boieck (Tor), Daniel Schliedermann (5), Elias Newel (2), Tim Goßner (4), Timm Buck (5), Markus Dangers (4), Niklas Diebel (2), Martin Schmiedt (3), Jan Forstbauer (6), Axel Goller (n.e.), Lukas Rauh (1), Nils Eilers (n.e.)
Zuschauer: 241
Schiedsrichter: Czommer / Müller
Siebenmeter 1/2; 0/0
Strafminuten: 2/4
chs, hbw/hcob