26.05.2024, 21:00
Spannendes Endspiel gegen Handewitter SV
Der HC Leipzig hat sich die Deutsche Meister der weiblichen B-Jugend gesichert. Die Mannschaft von Tim Modrzynski gewann das Finale in der vollbesetzten Sporthalle Brüderhalle gegen den Handewitter SV mit 22:19 (10:11). Damit tritt Leipzig die Nachfolge von Borussia Dortmund an. Für den HCL war es in der weiblichen B-Jugend bereits die vierte Meisterschaft.
"Eine Saison mit vielen Ups- und Downs hat an diesem Wochenende sein passendes Ende gefunden. Das Spiel hat unsere Saison absolut widergespiegelt. Wie die Mädels nach einem 4 Tore Rückstand kurz nach der Pause einen 7:1-Lauf schaffen, hat unseren absoluten Respekt verdient. Sie sind immer wieder aufgestanden und haben sich weder von Verletzungen noch Rückschlägen oder durch Doppelspiele dezimierten Kader aufhalten lassen. Jede Spielerin hat im Laufe der Deutschen Meisterschaft entscheidend zu unserem Erfolg beigetragen. Dass wir uns jetzt Deutscher Meister nennen dürfen, ist der Lohn für die harte Arbeit die Mannschaft und das gesamte Trainerteam investiert haben", freute sich Leipzigs Coach Tim Modrzynski.
Großartige Atmosphäre in der Sporthalle Brüderstraße in Leipzig - und das nicht nur aufgrund der heimischen Fans des HCL: Auch die großen Fangruppen vom Handewitter SV, des TV Hannover-Badenstedt und des TV Nellingen sorgten an beiden Tagen für eine begeisternde Handball-Atmosphäre in Sachsens größter Stadt.
Sportlich sahen die Zuschauer ein packendes und spannendes Turnier - auch im Endspiel. Der HC Leipzig startete ins Finale mit zwei schnellen Toren durch Charlotte Baum und Nelly Gonschorek. Doch die 2:0-Führung egalisierten Ida Kühl und Lone Anouk Tolksdorf schnell zum 2:2.
Bis zum 6:6-Unentschieden in der 12. Minute blieb die Partie ausgeglichen. Doch nun kamen die Gäste aus Handewitt besser ins Spiel, nutzten die Chancen effektiver und zogen über 9:6 und 10:7 davon. Doch Leipzig konnte in der Schlussphase der ersten Hälfte durch Marlene Tucholke und Linnea Radzeviciute bis auf 9:10 verkürzen, so dass mit einer 11:10-Führung für Handewitt für beide Mannschaften in die Kabinen ging.
Aber dem Handewitter SV gelang auch im zweiten Durchgang ein guter Start und man zog einem 3:0-Lauf weiter davon, Leipzig lag in der 29. Minute mit 10:14 zurück. Doch mit einem 7:1-Lauf drehten die Gastgeberinnen die Partie, in der 38. Minute führte der HCL mit 17:15 und war auf dem Weg die vierte Deutsche Meisterschaft bei der weiblichen B-Jugend einzufahren.
Als Jana Walther mit ihrem sechsten Treffer rund 84 Sekunden vor dem Spielende ihre Mannschaft mit 21:18 in Führung warf, war das Spiel zugunsten der Blau-Gelben aus Leipzig entschieden. Am Ende setzte sich der HCL gegen einen starken Gegner im Finale mit 22:19 durch und feierte die Meisterschaft der B-Jugend.
Für den HC Leipzig waren Jana Walther (6 Tore) sowie Marlene Tucholke und Meggan Rusko (jeweils 5 Tore) die erfolgreichsten Schützinnen. Für den Handewitter SV waren Lone Anouk Tolksdorf achtmal und Sophie Freudenstein viermal erfolgreich.
"Das Spiel war Werbung für den Mädchenhandball. Unser Ziel war es, Leipzig so lange es geht Parole zu bieten. Dies haben wir über 40 Minuten geschafft. Am Ende fehlte es uns an Struktur und wir bekommen leider weniger Zugriff in der Abwehr als zuvor", sagte Handewitts Trainerin Svea Lundelius-Linde.
"Wir waren nahe dran, es ist schade, dass wir den Titel nicht geholt haben. Aber wir können stolz auf uns sein, Leipzig hat den Titel verdient gewonnen. Glückwunsch an den HCL", fügte Handewitts Lone Anouk Tolksdorf an.
"Einfach unglaublich. Wir haben zusammengehalten, uns immer wieder gemeinsam aufgerappelt, uns abgeklatscht und zusammen gefeiert. Jetzt freuen wir uns einfach unser Ziel vor heimischem Publikum erreicht zu haben", strahlte Leipzigs Meggan Rusko nach dem Titelgewinn.
HC Leipzig - Handewitter SV 22:19 (10:11)
HC Leipzig: Lea Heine, Vivien Lichtner; Jana Walther (6/1), Linnea Radzeviciute (1), Marlene Tucholke (5), Charlotte Baum (3), Ashley-Marie Schikora (1), Lydia Schürer, Meggan Rusko (5), Mila Bertkau, Nelly Gonschorek (1), Olivia Herrmann, Emily Ayleen Wipper, Jonna Birke
Handewitter SV: Marla Dick; Fine Petersen, Nane Isa Bendsen, Leonie Raup, Maja Christensen, Pia Sophie Freudenstein (4/1), Ida Kühl (3), Marieleen Lau, Dana Klein (3), Maja Zwanziger, Jette Marczyschewski (1), Lone Anouk Tolksdorf (8/1)
In einem torreichen Spiel um Platz 3 dominierte der TV Hannover-Badenstedt nach einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde (12:11) bis kurz vor der Halbzeitpause bis auf 19:13 absetzen. Jolina Behling und Nina Wendel verkürzen noch vor dem Gang in die Kabine für Nellingen auf 15:19.
Und der TVN machte zu Beginn der zweiten Halbzeit genau dort weiter, wo er in Halbzeit eins aufgehört hatte: Durch einen 8:3-Lauf bis zur 35. Minute drehte die Junghornissen die Partie und führten mit 23:22. Doch erneut ließ man beste Chancen liegen. Diese Fehler bestrafte Hannover eiskalt und zog mit 28:24 vorentscheidend davon.
Am Ende sicherte sich der TV Hannover-Badenstedt die Bronzemedaille durch einen 31:27-Erfolg über den TV Nellingen, der sich aber in beiden Spielen gut präsentierte und zeigte, dass man zurecht im Final Four dabei war und in Nellingen klasse Jugendarbeit geleistet wird.
Für den TV Hannover-Badenstedt war Chiara Lavinia Rohr siebzehnmal sowie Minou Pohlai und Anni Wilke jeweils viermal erfolgreich. Für Nellingen waren Katharina Goldammer (9 Tore) sowie Nina Wendel und Ermira Lutolli (jeweils 6 Tore) erfolgreichste Schützinnen.
"Wir haben gestern und heute unfassbar tolle Spiele gezeigt. Wir können extrem stolz auf uns sein. Ein Final Four ist immer etwas Besonderes, das darf so etwas nie vergessen", sagte Katharina Goldammer.
Nach dem Halbfinale gegen Leipzig gestern, haben wir heute noch einmal alles gegeben. Als Mannschaft haben wir zusammengehalten. Wir freuen uns unfassbar, dass wir die Bronzemedaille gewonnen haben“, sagte Chiara Lavinia Rohr nach dem Spiel um Platz 3.
TV Hannover-Badenstedt - TV Nellingen 31:27 (19:15)
TV Hannover-Badenstedt: Lina Steinecke, Lotta Willuhn - Jona Hofmann, Nelli Scharf, Liza Lämmle (2), Nele Kurak (2), Anastasia Zimmermann, Emma Determann (2), Nadine Defayay, Chiara Lavinia Rohr (17/4), Minou Pohlai (4), Nomi Engel, Anni Wilke (4)
TV Nellingen: Lea-Kaia Takacs, Emily Lang - Romy Allgaier (1), Sarah Pilat, Luisa Baisch (1), Viktoria Schamber, Romy Schmid, Nina Wendel (6), Jolina Behling (1), Leana Heim (3), Tabea Heim, Katharina Goldammer (9/4), Maja Klotz, Ermira Lutolli (6)
Markus Hausdorf