15.03.2024, 11:30
Vom Tor in den Familienbetrieb
Der HBW Balingen-Weilstetten hat eine weitere Personalentscheidung für die kommende Saison verkündet: Torhüter Mario Ruminsky wird seine Profikarriere zum Sommer beenden.
"Rückblickend war die Entscheidung, meine Karriere nach dieser Saison zu beenden mit Sicherheit die schwierigste, die ich je getroffen habe. Es ist zwar jetzt noch weit weg, aber ich bin mir sicher, dass ich das alles, den Handball insgesamt, die Mannschaft und das gesamte Umfeld sehr vermissen werde", fiel es Ruminsky nicht einfach.
"Wer weiß, vielleicht werde ich irgendwann mal wieder in einem Tor stehen, aber jetzt hat einfach die Familie und die Firma den Vorrang", so Ruminsky, der ab Sommer gemeinsam mit seinem Bruder den elterlichen Betrieb übernehmen wird.
"Mit Mario wären wir sehr gerne in die nächste Saison gegangen. Er gehört zu den erfahrenen Spielern, die in jeder Situation Verantwortung übernehmen und auf die man sich bedingungslos verlassen kann. Nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch neben der Platte ist Mario einer von denen, die immer da sind, wenn Not am Mann ist", bedauert Geschäftsführer Felix König die Entscheidung.
„Natürlich haben wir versucht ihn vielleicht doch noch zu einer Saison zu überreden, aber sein Entschluss steht fest und wir müssen es akzeptieren, dass der Weg von Mario ab dem kommenden Juli ein anderer sein wird als der der Gallier", fährt König fort.
Mit dem gebürtigen Weilstetter verlässt den HBW ein echtes Eigengewächs. Dabei hatte Ruminsky mit dem Handball zunächst überhaupt nichts am Hut. "In der Grundschule stand ich bei einem Fußballspiel mal im Tor. Das hat mir Spaß gemacht, aber bei uns in Weilstetten gibt es halt nur Handball und so bin ich statt im Fußballtor im Handballtor gelandet".
Über die A-Jugend schaffte Ruminsky ziemlich schnell den Sprung in den Kader der Jung-Gallier, es folgten die ersten Trainingseinheiten mit dem Bundesligakader. "Eigentlich erst in diesen Trainingseinheiten und in den Gesprächen mit den Trainern reifte in mir so allmählich der Gedanke, dass es mit Profi-Handball vielleicht doch etwas werden könnte", so der heute 26-Jährige, der nebenbei noch Maschinenbau studierte und im elterlichen Betrieb half.
"Wir hatten mit den Jung-Galliern ein Auswärtsspiel beim TuS 04 Dansenberg und nach diesem Spiel kam unser Trainer André Doster zu mir und hat gemeint, dass ich am anderen Tag in der Bundesliga aushelfen müsste, weil dort Jonas Baumeister ausgefallen war", kam schon bald sein erster Auftritt im Profikader, damals noch in der zweiten Liga. In der Schlussphase bekam er seine ersten Einsatzminuten, hielt direkt einen Siebenmeter und konnte noch weitere Paraden zeigen. Seit der Saison 2020/21 gehörte Ruminsky dann zum festen Bestandteil der Bundesligamannschaft.
PM HBW, red