14.02.2025, 11:38
Nach Insolvenz der Vipers Kristiansand
Die HB Ludwigsburg hat einen Nachfolger für den nach der Saison scheidenden Jakob Vestergaard gefunden. Der Slowake Tomás Hlavatý wird zur kommenden Spielzeit den Cheftrainerposten beim amtierenden Deutschen Meister übernehmen.
Nachdem der Abgang des bisherigen Cheftrainers Jakob Vestergaard, der nach Saisonende aus familiären Gründen nach Dänemark zurückkehrt und dort zur neuen Saison Odense Handbold übernimmt, bereits im Januar 2025 feststand, konnte die HB Ludwigsburg nun die Trainerfrage lösen. Tomás Hlavatý wird zur kommenden Saison 2025/26 neuer Cheftrainer der HB Ludwigsburg und hat in der Barockstadt einen Zwei-Jahres-Vertrag bis Juni 2027 unterschrieben.
„Er war unser absoluter Wunschkandidat. Tomás verfügt über enorme internationale Erfahrung und teilt unsere Philosophie. Entsprechend zufrieden sind wir, dass wir diese perfekte Lösung finden konnten. Seine positive Handballverrücktheit, die uns alle antreibt, lebt Tomás gefühlt pur", begründet Sportdirektor Gerrit Winnen die Entscheidung für den Slowaken, der zuletzt beim mittlerweile insolventen dreimaligen Champions-League-Sieger Vipers Kristiansand tätig war.
"Ich bin sehr glücklich, dass sich die Verantwortlichen für mich als neuen Trainer entschieden haben, und möchte mich für die guten Gespräche und das Vertrauen bedanken. Ich freue mich sehr, im Sommer Teil eines Vereins wie der HB Ludwigsburg zu werden", sagt Tomás Hlavatý.
Der 38-jährige Slowake tritt in Ludwigsburg seinen ersten Trainerjob in Deutschland an, hat aber bereits einen großen Erfahrungsschatz auf internationalem Topniveau gesammelt. In seiner Heimatstadt Sala spielte er selbst aktiv Handball und begann seine Trainerlaufbahn im Alter von 16 Jahren als Assistent seiner Mutter Ljubica Hlavatý, einer ehemaligen tschechoslowakischen und slowakischen Nationalspielerin. Mit 18 Jahren übernahm er die erste Tätigkeit als Chefcoach bei einer Nachwuchsmannschaft. Nach Duslo Sala heuerte er beim slowakischen Ligaprimus Iuventa Michalovce im Jugendbereich an.
Es folgten weitere Trainertätigkeiten, unter anderem bei DHC Slavia Prag und Mosonmagyaróvári KC, ehe Hlavatý im Frühjahr 2016 Teil des Trainerteams von Ambros Martin bei Györi Audi ETO KC wurde. Nach dem zweimaligen Gewinn der EHF Champions League ging er zusammen mit dem Spanier nach Russland zu Rostov am Don. Nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine und dem Abschied von Per Johansson wurde Hlavatý im März 2022 zum Chefcoach befördert und konnte die russische Meisterschaft gewinnen.
Im Sommer 2022 erfolgte der Wechsel nach Norwegen zu Vipers Kristiansand. Dort gewann Hlavatý erneut die Champions League, als Co-Trainer von Ole Gustav Gjekstad, dessen Nachfolger er im Juli 2023 wurde. Trotz personellem Umbruch und finanziellen Schwierigkeiten verteidigte er mit den Vipers das Double in Norwegen und führte das Team ins Viertelfinale der Champions League. Ab sofort bildet Hlavatý außerdem gemeinsam mit Daniel Curda das neue Cheftrainer-Duo der tschechischen Frauen-Nationalmannschaft.
Auch unter dem neuen Coach Tomás Hlavatý bleibt das Team hinter dem Team mit Co-Trainer Frederick Griesbach, Athletiktrainer und Teamkoordinator Felix Bauer sowie Torwarttrainerin Jasmina Rebmann-Jankovic konstant bestehen.
chs