14.07.2024, 12:04
Niederlage gegen Portugal
Nach Siegen gegen Serbien und Griechenland lief es für Deutschland im Vorrunden-Finale der Junioren-EM nicht nach Plan, doch beim Stand von 17:14 war die U20 des DHB auf Hauptrundenkurs. Es folgte aber ein Blackout und am Ende ein 17:21. Als bester Gruppenzweiter rutschte die deutsche Auswahl mit Glück in die Hauptrunde, als "Lucky Loser" fühlte sich aber niemand.
"Diese Niederlage hat schon wehgetan", räumte Bundestrainer Martin Heuberger nach dem 17:21 der deutschen Junioren gegen Portugal im letzten Spiel der Vorrunde der U20-EM im Handball ein. Dabei hatte sich Deutschland nach ausgeglichenem Beginn in einem von den Deckungsreihen geprägten Duell nach einer Viertelstunde auf 8:5 absetzen können und die Führung über ein 11:9 zur Pause bis zum 17:14 behauptet - acht Minuten vor Spielende schienen Gruppensieg und Hauptrundeneinzug gebucht.
"Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, unsere starke 5:1-Abwehr hat Portugal vor Probleme gestellt. Aber wir haben vergessen, unsere Chancen reinzumachen - und das setzte sich auch nach der Pause fort", erklärte Martin Heuberger. Nur sechs Tore sollten seinem Team im zweiten Abschnitt gelingen, mit zunehmender Spieldauer gingen der DHB-Auswahl dabei auch die Ideen aus. Auch der siebte Feldspieler brachte nicht den gewünschten Erfolg, nach einem Treffer der Portugiesen ins verwaiste deutsche Tor wurde dieses Mittel schnell wieder beendet.
Portugal spielte hingegen weiter mit dem zusätzlichen Akteur im Feld und fand in der Folge Lösungen - auch weil die Außen nun ihre Chancen nutzten. Frederik Höler und die Deckung hatten den Gegner einige Zeit auf Abstand gehalten, doch als beim Stand von 17:14 dann der Ball verloren ging und sich Deutschland nicht nur einen Gegenstoß, sondern im Rückzug auch noch eine Zeitstrafe einfing, nahm das Schicksal seinen Lauf: Der Konter löste bei Portugal den Knoten, aus einem 17:14 wurde ein 17:18 und am Ende ein 17:21.
"Wir hatten nach der Pause so viele Fehlwürfe und viele technische Fehler, da war auch eine gewisse Müdigkeit nach drei Spielen in vier Tagen zu sehen. Das Spiel war aber knapper, als es das Endergebnis aussagt", so Martin Heuberger, der vergeblich versuchte mit Auszeiten und Wechseln entgegenzusteuern. Die Probleme in der Offensive gegen die starken Portugiesen, die sich nicht nur in den acht torlosen Minuten am Ende zeigten, konnte die eigene Deckung nicht über sechzig Minuten kompensieren.
Glück für Deutschland war, dass in der Gruppe A Österreich mit einem Remis gegen Nordmazedonien den Gruppensieg holte. Während Österreich eine Tordifferenz von +20 hatte, stand beim ungeschlagenen Nordmazedonien nach dem zweiten Remis in dieser nur ein +10. Den zweiten Platz in der Gruppe C sicherte sich Frankreich, das mit dem 35:32 gegen die Schweiz - die zuvor Spanien mit 20:40 unterlegen war - seine Tordifferenz lediglich auf 0 ausgleichen konnte.
Da die drei Teams in ihrer Gruppe jeweils 4:2 Punkte holten, entschied die Tordifferenz: Deutschland erhielt dank der +16, die vor allem dem Kantersieg gegen Griechenland zu verdanken war, als bester Gruppenzweiter der Gruppen A-C das Ticket in die Hauptrunde II. In dieser warten nun die Sieger aus den Gruppen D-F. Am Montag geht es gegen Dänemark, am Dienstag gegen Norwegen und am Donnerstag gegen Schweden. In der Hauptrunde I trifft Portugal auf Österreich, Spanien und Island, das bester Zweiter der Gruppen D-F wurde.
"Die andere Gruppe ist auch nicht einfacher. Wenn man ins Halbfinale und um eine Medaille spielen will, muss man da durch. Wir werden unser Bestes geben und sehen, was rauskommt", richtete Bundestrainer Martin Heuberger den Blick voraus auf die nächsten Aufgaben für die DHB-Junioren. Der Modus kommt der deutschen U20 bei dieser EM dabei übrigens entgegen, wie Heuberger betont: "Das Gute ist, dass mit dem neuen Modus alle bei null anfangen und keiner Punkte mitnimmt."
cie, mit Material DHB