24.02.2025, 10:27
Auswärtserfolg beim HC Burgenland
"Hartes Stück Arbeit": Braunschweig kommt Aufstiegsrunde näher
Nach Partien echter Dominanz mussten sich die Handballer des MTV Braunschweig dieses Mal mächtig strecken, um als Sieger hervorzugehen. Beim Tabellen-Vierzehnten HC Burgenland gewann die Mannschaft von Volker Mudrow mit nur einem Tor Vorsprung - 31:30 (17:16) hieß es nach 60 hart umkämpften Minuten.

Es war wahrlich nicht das beste Spiel, das der Drittligist am Sonntagnachmittag in Naumburg zeigte. Ein ungewohntes Bild für den Löwen-Fan, der ob bisheriger Braunschweiger Überlegenheit in der Liga sehr verwöhnt ist. Und der nun womöglich geneigt ist, den schwächelnden Auftritt zu tadeln.
Man kann es aber durchaus von einer anderen Seite betrachten. Dass nämlich solch eine enge Partie die MTVer vor Herausforderungen stellt, die sie spielerisch voranbringen. Coach Volker Mudrow bestätigt dies: "Solche Phasen sind wichtig als Vorbereitung für die Aufstiegsrunde."
Soll heißen: Wenn die Mannschaft von Kantersieg zu Kantersieg eilt und wenig gefordert ist, könnte sie in den Partien, in denen es um den Aufstieg in die 2. Liga geht, überfordert sein. Kritische Situationen auf der Platte sind also aktuell erwünscht.
Burgenland "gehört in die 3. Liga"
Und die gab es durchaus gegen Burgenland. Taktisch glänzend eingestellt von Cheftrainer Fabian Kunze, verteidigten die Burgenländer das berüchtigte Sieben-gegen-Sechs der Gäste konsequent und nutzten jede sich bietende Gelegenheit eiskalt aus. Besonders Strahinja Vucetic erwischte einen Traumstart und erzielte die ersten fünf Tore seines Teams. Gleichzeitig stand die Abwehr stabil und nutzte Braunschweigs Fehler gnadenlos aus: Sechs Treffer ins leere Tor unterstrichen die starke Defensivarbeit des HCB.
Der starke Gastgeber startete mit einer 6:3-Führung, die der MTV zwar bald egalisieren konnte. Doch auch im zweiten Durchgang lief man einem Rückstand hinterher: Nach einer 18:17-Führung Braunschweigs hatte der HCB einen Fünf-Tore-Lauf und führte wiederum 22:18.
In der folgenden Auszeit stutzte Mudrow seine Mannschaft verbal zurecht, die sich anschließend tatsächlich steigerte und durch eine offensive Verteidigung sowie bessere Chancenverwertung sechs Treffer in Folge erzielte. Trotzdem steckte Burgenland nicht auf und kämpfte sich wieder heran. Für ein Remis oder gar einen Sieg reichte es für die Gastgeber aber nicht mehr. "Das war ein hartes Stück Arbeit, wir haben heute nicht gerade überragend gespielt", sagte Volker Mudrow, der seine Abwehr auf eine offensive 3:2:1 umstellen musste.
Burgenland zollte er zudem großen Respekt, die Mannschaft habe sich gut auf Braunschweigs Überzahlspiel eingestellt: "Sie haben schnell umgeschaltet. Und weil wir teilweise zu langsam gewechselt haben, konnte Burgenland einige Treffer erzielen." Dass der Ostklub so weit unten in der Tabelle stehe, spiegele deren Leistung nicht wider, "das ist eine gute Mannschaft, die in die 3. Liga gehört", so Mudrow.
Nach den zwei gewonnenen Punkten können sich die Braunschweiger etwas zurücklehnen. Ein spielfreies Wochenende steht ihnen bevor, zudem nimmt die Aufstiegsrunde weiter Konturen an: Nach dem deutlichen Erfolg Rostocks am Samstag gegen Vinnhorst ist diese dem MTV kaum noch zu nehmen.
HC Burgenland - MTV Braunschweig 30:31 (16:17)
HC Burgenland: Broneske, Vucetic 9/5, Schürer 3, Häcker 5, Voigt, Bielzer, Fritzsch, Vogel, Neumann, Osmanhodzic 6, Godon 3, Wellner 4, Rabe
MTV Braunschweig: Mellmann, Serbest; Peitsaro (2), Otto (3), Krause (8/5), Friedhoff (2), Mudrow (4), Wolters (4), Tzoufras (2), Pieles (3), Neubauer (3), Hoyer, Opitz, Lietz
Zuschauer: 150
Schiedsrichter: Grünagel / Borchardt
Siebenmeter: 5/5 ; 5/5
Strafminuten: 8/2
chs, mtv