30.08.2024, 17:00
Schiedsrichter schließen Saisonvorbereitung ab
Die Schiedsrichter:innen des Deutschen Handballbundes haben ihre Saisonvorbereitung absolviert. Im Fokus steht in der kommenden Spielzeit unter anderem das Bankverhalten.
Ein Lehrgang in Halberstadt plus Testspiele und Vorbereitungsturniere: Nach vier Wochen ist die Saisonvorbereitung der Schiedsrichter:innen nahezu abgeschlossen. "Unsere Leute sind bereit und hochmotiviert", betont Schiedsrichter-Chefin Jutta Ehrmann-Wolf. Mit insgesamt 43 Gespannen in den vier höchsten Kadern geht der Deutsche Handballbund in die Spielzeit 2024/25.
In Julian Fedtke/Niels Wienrich sowie Markus Kauth/Andre Kolb gibt es zwei Aufsteiger im Elitekader, die drei Teams Sophia Janz/Rosana Sug, Fabian Friedel/Rick Herrmann und Leonard Bona/Malte Frank sind neu im Elite-Anschlusskader. Aufsteiger in den Bundesligakader sind Paul Kijowski/Lukas Strüder (3. Liga) und Moritz Hartmann/Nils Hennekes aus dem Nachwuchskader, wo wiederum Janica Büschgens/Kim Büschgens, Joshua Köppen/Luka Preibsch, Pelin Odabas/Lynn van Os sowie Béla Stewen/Lukas Schwarzmeier neu dabei sind.
Bei den Lehrgängen absolvierten alle Unparteiischen die obligatorischen Wissens- und Fitnessüberprüfungen, die Voraussetzung sind, um bei Spielen auf Ebene des Deutschen Handballbundes zum Einsatz zu kommen - bestehend aus einem Regel- und Videotest, einem 30-Minuten-Lauf sowie einem Shuttle Run.
"Wer aufgrund von Verletzungen oder Krankheit auf dem jeweiligen Lehrgang nicht laufen konnte, muss die erforderlichen Zeiten vor dem ersten Einsatz nachweisen", erklärt Ehrmann-Wolf. Das betrifft jedoch nur Einzelfälle. Die Leiterin Schiedsrichterwesen ist optimistisch, dass abgesehen von den Langzeitverletzten alle Schiedsrichter-Teams zum Saisonstart einsatzbereit sind.
Inhaltlich standen in Halberstadt die Schwerpunkte für die Saison 2024/25 im Fokus. Besonders im Blickpunkt: Das Bankverhalten. "Wir müssen das Bankverhalten im Sinne aller Beteiligten in eine richtige Richtung bringen. Ein Baustein wird sein, dass wir bei laufendem Spiel keinen Dialog mehr mit den Offiziellen der Mannschaften eingehen wollen", sagt Schiedsrichter-Chefin Ehrmann-Wolf. "Das ist aufgrund der Schnelligkeit des Spiels nicht zielführend und wird von uns nicht gewünscht."
Die Hoffnung der neuen Regelung ist altbekannt: Mehr Ruhe an den Bänken. "Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden auch diejenigen, die bisher nie auffällig geworden sind, sich anders verhalten, damit sie keinen gefühlten Nachteil gegenüber denjenigen haben, die jedes Wochenende Alarm machen", hatte die Schiedsrichter-Chefin bereits nach der vergangenen Saison eine ungute Tendenz angemahnt.
"Wir wollen weiterhin in den Dialog gehen, aber nicht mehr, solange der Ball im Spiel ist", legt Ehrmann-Wolf nun nach: "Ich hoffe, dass die Klubs die Schiedsrichter:innen bei der Umsetzung entsprechend unterstützen."
Des Weiteren wurde die Bewertung von Aktionen auf den Außenpositionen intensiv geschult. "Wir wollten den Fokus dafür stärken, dass die regelkonforme Abwehr auch auf den Außenpositionen erlaubt ist", so Ehrmann-Wolf. Durch eine sehr strikte Auslegung habe es die Defensive punktuell zu schwer gehabt.
Außerdem wurden die vom Weltverband IHF in Paris gesetzten Schwerpunkten - wie der Umgang mit Provokationen bzw. Schauspielerei, das Kreisläuferspiel sowie die Umsetzung der Regelmodifikationen - besprochen. Die Vereine wurden in Online-Meetings über die Schwerpunkte informiert.
Mit den ersten Pflichtspiele in der 1.Runde des DHB-Pokals der Männer sind die ersten Einsätze der Unparteiischen bereits erfolgt, am 30. August beginnt auch der Pokalwettbewerb der Frauen. Die offizielle Saisoneröffnung erfolgt am Samstag, 31. August, wenn beim gemeinsamen Supercup die ersten beiden Titel vergeben werden.
Die Olympia-Schiedsrichter Robert Schulze/Tobias Tönnies leiten den Supercup der Frauen, Ramesh und Suresh Thiyagarajah sind für den Supercup der Männer angesetzt. Vor dem Auftakt in den 1. Bundesligen versammeln sich die Spitzenschiedsrichter am Montag (02. September) zu einem Online-Meeting. Ehrmann-Wolf: "Wir haben unsere Leute auf allen Ebenen gut vorbereitet und freuen uns, dass es endlich wieder losgeht!"
Julia Nikoleit