08.09.2024, 19:39
Erste Überraschungen
Die Spielzeit in der Handball Bundesliga Frauen ist gestartet: Meister HB Ludwigsburg konnte Aufsteiger Frisch Auf Göppingen am Mittwoch in die Schranken weisen, am Sonntag schnappte sich dann aber der Thüringer HC mit einem Kantersieg in Leverkusen die Tabellenführung. Am Samstag siegte Bensheim in Neckarsulm und Buxtehude holte ein Remis in Dortmund. Blomberg verlor hingegen überraschend in Zwickau. Metzingen gegen Oldenburg wurde unterdessen verlegt.
Klare Favoriten gibt es am ersten Spieltag der neuen Saison, denn die Teams mit internationalen Ansprüchen treffen auf jene, für die schon der Einzug in die Play-offs ein Erfolg wäre. Ludwigsburg konnte aufgrund des Saisonstarts in der EHF Champions League schon am Mittwoch gegen Frisch Auf Göppingen loslegen - und verbuchte am Ende einen 35:28-Erfolg.
Daneben hatte von den Topteams nur Borussia Dortmund ein Heimspiel - kam in diesem aber nicht über ein Remis gegen den Buxtehuder SV hinaus. Vizemeister HSG Bensheim/Auerbach siegte hingegen in Neckarsulm. Die HSG Blomberg-Lippe reist am Sonntag nach Zwickau, der Thüringer HC spielt in Leverkusen. Die Begegnung zwischen der TuS Metzingen und VfL Oldenburg wird zu einem späteren Zeitpunkt ausgetragen.
Ausgelost wurde unterdessen auch das Achtelfinale im DHB-Pokal, das in der Woche vom 30. September bis 6. Oktober gleich mehrere Erstliga-Duelle bringen wird. Die Gewinner sind dann nur einen Erfolg von der Teilnahme am Final4 entfernt, das Anfang März ausgetragen werden wird.
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Zum Auftakt der neuen Saison in der Handball Bundesliga Frauen hat sich der unter neuem Namen firmierende Meister HB Ludwigsburg gegen Aufsteiger Frisch Auf Göppingen durchgesetzt. Der Favorit hatte vor 2.917 Zuschauern in der MHP Arena im ersten Abschnitt einige Probleme - am Ende stand aber ein deutliches 35:28 auf der Anzeigetafel.
"In der ersten Hälfte haben wir ein bisschen zu einfache Fehler gemacht. Da haben wir noch etwas Arbeit vor uns. Die zweite Hälfte war viel besser. Göppingen hat gut gespielt. Deshalb freue ich mich, dass wir das Spiel in der zweiten Halbzeit im Griff hatten", freute sich Ludwigsburgs Chefcoach Jakob Vestergaard.
Die HSG Bensheim/Auerbach reiste als Vizemeister und somit als klarer Favorit zur Sport-Union nach Neckarsulm, die erst im Endspurt den Klassenverbleib sichern konnten. Doch die Gastgeberinnen gestalteten die Partie vor 934 Zuschauern überraschend ausgeglichen, legten nach dem 3:2 lange vor. Erst nach dem 13:12 wechselte das Momentum, mit einem 14:16 ging es in die Kabinen.
Mit einer Dreier-Serie konnten sich die Flames auf 19:14 absetzen, der Favorit schien die vorentscheidenden Weichen gestellt zu haben - auch weil Nina Engel an früherer Wirkungsstätte insgesamt sieben Treffer erzielte. Doch Neckarsulm kämpfte sich zurück, schaffte beim 22:23 den Anschluss - allerdings in der Folge nicht mehr den psychologisch wichtigen Ausgleich. Bis zum 26:27 blieb es offen, mit drei unbeantworteten Toren stellte Bensheim/Auerbach dann aber die Weichen zum 30:27-Erfolg.
Ebenfalls als klarer Favorit ging Borussia Dortmund in sein Heimspiel gegen den Buxtehuder SV. Die Gastgeberinnen schienen dieser Rolle auch gerecht zu werden, schnell stand ein 8:3 auf der Anzeigetafel. Buxtehude stabilisierte sich aber in der Folge, hielt den Abstand konstant. Dennoch, als die Gäste den Anschluss erzielten, antwortete Dortmund umgehend mit einer Dreier-Serie zum 13:9-Pausenstand.
Buxtehude blieb aber auch nach Wiederbeginn im Spiel, auch weil Maj Nielsen die Siebenmeter sicher verwandelte und Levke Kretschmann immer wieder aus dem Spiel heraus für Torgefahr sorgte. Beim 16:16 hatten die Gäste egalisiert, beim 19:20 führten sie sogar erstmals und lagen beim 21:24 dann selbst mit drei Toren in Führung. Dortmund war unter Druck, konnte mit einem Doppelschlag von Dana Bleckmann aber wieder verkürzen und nach dem 25:25 von Deborah Lassource zumindest einen Punkt sichern.
Während die HSG Blomberg-Lippe in der letzten Saison zum oberen Tableau gehörte und sich auch erneut für den Europapokal qualifizierte, musste Gastgeber Zwickau bis zum Saisonende zittern. Aber der BSV Sachsen Zwickau sollte überraschen und sich nach Pausenrückstand mit 27:21 (13:15) durchsetzen.
Blomberg hatte den besseren Start erwischt, Zwickau musste sich nach einem frühen 2:5-Rückstand in die Partie kämpfen. Vor allem Blanka Kajdon, Simona Stojkovska und die am Ende achtmal erfolgreiche Kaho Nakayama übernahmen auf dem Weg zum 11:11-Ausgleich (23.) viel Verantwortung. Blomberg konnte mit einem Doppelschlag noch einmal vor dem Wechsel ein Zeichen setzen, aber die Sachsen konnten mit einem 3:0-Lauf nach der Pause beim 16:15 erstmals vorlegen. Auch eine Rote Karte gegen Blanka Kajdon (40.) brachte die Hausherrinnen nicht mehr aus der Erfolgsspur, mit einer erneuten Dreierserie zum 2§:19 (54.) war die Vorentscheidung gefallen.
Als klarer Favorit reiste der Thüringer HC zu Bayer Leverkusen. Die Werkselfen mussten namhafte Abgänge verzeichnen, konnten nur einen einzigen externen Neuzugang präsentieren. Die Rheinländerinnen schicken die jüngste Mannschaft der kommenden Saison ins Rennen und die zahlte gegen das Topteam kräftig Lehrgeld. Mit dem 17:28 (10:11) übernimmt man die Rote Laterne von Frisch Auf Göppingen.
"Das erste Spiel ist immer immens wichtig, es gilt von Anfang an da zu sein, Dominanz auszustrahlen, um den Gegner zu beeindrucken und den eigenen Matchplan umzusetzen", sagte THC-Coach Herbert Müller schon im Vorfeld der Partie. Aber seine Mannschaft tat sich in Durchgang eins noch deutlich schwer. Leverkusen kämpfte sich nach einer frühen Auszeit ins Spiel, führte beim 6:4 (17.) sogar. Mit einem Kraftakt erkämpfte sich der THC noch die knappe Pausenführung. Nach Wiederanpfiff war die Partie allerdings schnell entschieden, auch eine Auszeit beim 10:18 (39.) hatte nur bedingten Effekt. In der Schlussphase schob der THC dann den Vorsprung in den zweistelligen Bereich.
Christian Stein