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Zeichen der Solidarität und gegen Gewalt
Eine von Busfahrern der Vereine aus der Handball-Bundesliga initiierte Aktion nach der Amokfahrt in Magdeburg setzte gestern und heute ein Zeichen der Solidarität und gegen Gewalt.
Am Dienstagabend (28. Januar) trafen sich die Steuermänner von zehn Vereinen der Handball-Bundesliga in Magdeburg und tauschten sich bei einem Abendessen aus. Am Mittwoch setzen sie sich wieder hinter das Lenkrad der Mannschaftsbusse, aber nicht, um nach Hause zu fahren. Nach einer Besichtigung des Rathausplatzes, versammelten sich die Busse an der Getec-Arena, um etwa 100 Betroffene und Angehörige der Magdeburger Amokfahrt zu Karls Erlebnis-Dorf im Elstal zu befördern.
Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt hatte am 20. Dezember nicht nur Magdeburg, sondern das ganze Land erschüttert. Im Freizeitpark konnten Angehörige etwas Ablenkung finden und alle Attraktionen wie die Achterbahn, die Eiswelt oder das Gummibeerchen-Land ausprobieren. Daraufhin wurden sie wieder sicher nach Magdeburg gebracht. "Der Tag stand im Zeichen der Solidarität und sollte Freude in einer schwierigen Zeit bringen. Viele lachende Gesichter bestätigten diese Hoffnung", heißt es von den Füchsen Berlin.
Vor den Weihnachtsfeiertagen telefonierten die Busfahrer der Füchse Berlin und des SC Magdeburg, Torsten Behm und Michael Sonnenberg und kamen auf die Idee für die Sternfahrt mit den weiteren Fahrern der Mannschaftsbusse der HBL-Klubs. "Wir haben uns überlegt, wie wir ein Zeichen der Verbundenheit setzen können und kamen auf einen gemeinsamen Nachmittag in schöner Umgebung", berichtet Behm.
Der Busfahrer der Füchse Berlin schrieb die Vereine an und organisierte die Aktion gemeinsam mit den Füchsen und dem SCM. Neben den beiden Vertretern waren auch diejenigen der SG Flensburg-Handewitt, der TSV Hannover-Burgdorf, des VfL Gummersbach, des SC DHfK Leipzig, von Frisch Auf Göppingen, des TVB Stuttgart, der Rhein-Neckar Löwen und des 1. VfL Potsdam dabei.
"Ich bin begeistert, dass so viele Vereine aus der HBL bei dieser Aktion mitmachen", so Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. "Auch solidarisch gesehen ist es ein tolles Zeichen, dass die Gesellschaft in solchen schwierigen Themen zusammensteht." Die Spieler der Füchse Berlin spendeten beispielsweise den Eintritt in Karls Erlebnis-Dorf, der Freizeitpark räumte Rabatte ein. Taxi Wedow, geführt von Torsten Behm, kam für etwaige weitere Kosten auf.
Der SC Magdeburg finanzierte die Übernachtung der Busfahrer, das Restaurant "Domkönig" lud zum Essen einlud. Derweil brachten die Busfahrer Trikots ihrer Mannschaften mit, welche beim HBL-Spiel zwischen dem SC Magdeburg und den Füchsen Berlin am 21. März in der Getec-Arena versteigert werden sollen. Der Erlös wird in den Spendenfond der Stadt Magdeburg wandern.
SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt: "Eine wirklich tolle und bemerkenswerte Aktion aller beteiligten Fahrer, Busunternehmen, Clubs und Initiatoren. Die Handballfamilie zeigt hier ein großes Maß an Solidarität, trotz aller Rivalität im sportlichen Alltag. Magdeburg ist sehr dankbar für diese Möglichkeit, den Betroffenen und Helfern Trost und Freude zu schenken."
cie