19.07.2024, 12:35
Handball im Fernsehen
Mit sechs Spielen am Tag starten die Handballer und Handballerinnen am 25. Juli in die Olympischen Spiele. Das Komplettprogramm vor dem Fernseher zu verfolgen, ist dabei möglich: aber kompliziert.
Die Olympischen Spiele 2024 werden bei drei verschiedenen Sendern übertragen. Neben der ARD und dem ZDF ist auch der US-Konzern Discovery rund um Eurosport aktiv. Wer die freie Auswahl haben möchte, muss dafür allerdings zahlen. Wir liefern einen Überblick über die Handball-Übertragungen bei Olympia.
Den Auftakt der Übertragungen macht am 25. Juli das ZDF mit dem Olympischen Fußballturnier der Frauen: Deutschland startet gegen Australien. Am selben Tag sind auch die deutschen Handballerinnen im Einsatz - statt Handball zeigt das ZDF aber die Rosenheim-Cops. Es ist das einzige Spiel der DHB-Teams, das gar nicht im Fernsehen übertragen wird.
» Zum Artikel: Der Handball-Zeitplan für Olympia bei ARD und ZDF
Die ARD und das ZDF wechseln sich in der Folge immer ab, ein Sender sendet dann den ganzen Tag aus Paris. Die ARD ist dementsprechend am Freitag mit der Eröffnungsfeier und am Samstag mit dem ersten Wettkampftag dran.
Das erste Spiel der Männer gegen Schweden wird dann auch im Fernsehen übertragen. Zeitgleich mit Hockey, Skateboard, Rugby und weiteren Olympia-News. "Bei Olympia ist es selbstverständlich, auch mal die Berichterstattung vom Fußball oder Handball zu unterbrechen, weil es beispielsweise beim Judo, Breaking oder Segeln um Medaillen geht", erklärte ZDF-Olympia-Programmchefin Anke Scholten zur Vorgehensweise des ÖRR.
Das größte Olympia-Angebot ist derweil bei Eurosport zu sehen. Der Sender gehört zum Konzern Warner Bros. Discovery. Der frei zu empfangende TV-Anbieter verspricht ein 24-Stunden-Programm. Live geht es jeden Tag um 7 Uhr los mit der Frühstückshow "Bonjour Paris".
Deutlich größer als im klassischen Fernsehen ist das Angebot im Internet. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender bieten gemeinsam bis zu zehn parallele Livestreams mit rund 1.500 Stunden Sport-Berichterstattung, die auch in den jeweiligen Mediatheken zu sehen sind. Handballbegeisterte können in den Streams dann die kompletten Begegnungen der deutschen Nationalmannschaften verfolgen.
Das umfangreichste Angebot verspricht discovery+. Die kostenpflichtige Streamingplattform zeigt nach eigenen Angaben mehr als 3.800 Stunden Live-Sport mit allen 329 Medaillenentscheidungen - . discovery+ kostet monatlich 5,99 Euro oder mit Werbung 3,99 Euro.
Alle deutschen Partien werden im Livestream bei ZDF und ARD in kompletter Länge zu sehen sein. Wer sich hingegen für alle Handballwettkämpfe interessiert, der ist auf discovery+ angewiesen. "Auf discovery+ ist wirklich jedes (!) Event zu sehen - vom Vorlauf in der Leichtathletik bis zum Gruppenspiel im Wasserball", schreibt der Sender selbst zu seinem Angebot.
Letztmals gilt ein Vertrag, den Discovery 2015 mit dem IOC abgeschlossen hatte. Der US-Konzern sicherte sich damals überraschend die europäischen Medien-Rechte für die vier Olympischen Spiele bis 2024 für 1,3 Milliarden Euro. Erst zwei Jahre später kam es - nach zunächst abgebrochenen Verhandlungen - zu einer Einigung mit der mit ARD und dem ZDF über Sub-Lizenzen.
ARD und ZDF setzten bei den Olympischen Spielen auf die gleichen Duos wie bei der Fußball-EM. Esther Sedlaczek und Alexander Bommes werden für die ARD durch die Olympia-Sendungen führen. Beim ZDF sind es Katrin Müller-Hohenstein und Jochen Breyer. Bei Eurosport beginnt morgens Birgit Nössing, der Moderator der Abendsendungen ist Thomas Wagner.
ARD und ZDF haben in Paris mehr Experten als zuletzt in Tokio im Einsatz. Das Erste setzt erstmals auf den ehemaligen Wintersportler Felix Neureuther und hat als Experten und Co-Kommentatoren unter anderem Frank Busemann (Leichtathletik), Dorothea Brandt (Schwimmen), Fabian Wegmann (Radsport) und Elisabeth Seitz (Turnen) im Team. Teil des ZDF-Expertenteams sind unter anderem Kristina Vogel (Bahnrad), Jonas Reckermann (Beach-Volleyball), Christian Keller (Schwimmen), Andrea Petkovic (Tennis) und Jan Frodeno (Triathlon).
Noch größer ist das Expertenteam von Eurosport und discovery+. 30 ehemalige Sportler sind im Einsatz, darunter erstmals Boris Becker beim Tennis. Als Reporter arbeitet der Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen. Beim Handball stehen Pascal Hens und Isabell Klein am Mikrofon.
Olympische Spiele gehören zu den Quoten-Garanten, auch wenn die Spitzenwerte nicht so hoch sind wie bei den großen Fußball-Turnieren. Anders als in Rio 2016 und Tokio 2021 findet Olympia aber wieder in derselben Zeitzone statt. "Wir gehen davon aus, dass die TV-Reichweiten deutlich höher sein werden als zuletzt", sagte ARD-Teamchef Gerd Gottlob: "Ich glaube, ungefähr so wie in London." 2012 gab es einzelne Übertragungen mit mehr als zehn Millionen Zuschauern.
DPA, mao