28.01.2025, 13:54
Norweger bereits ausgeschieden
Die Diskussionen um selten gefüllte Arenen bei der Handball-WM erhält im Viertelfinale neue Nahrung. Bundestrainer Alfred Gislason zeigt sich nicht verwundert.
Die erste Turnierhälfte haben die deutschen Handballer im dänischen Herning, das bereits zwei Gesichter gezeigt hatte, bestritten. Fürs WM-Viertelfinale gegen Portugal am Mittwoch (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zog die DHB-Auswahl ins norwegische Oslo um.
Mit einem Hexenkessel, wie ihn der Olympia-Silbermedaillengewinner bislang nur beim Hauptrunden-Auftakt gegen Co-Gastgeber Dänemark erlebt hatte, braucht sich das Team von Bundestrainer Alfred Gislason nicht einstellen. Weil die in der Vorrunde schwer enttäuschenden Norweger bereits nach der Hauptrunde die Segel streichen mussten, ist der Run auf die Tickets in Oslo begrenzt.
Knapp 14.000 Fans passen in die norwegische Arena, bis dato ist nicht einmal die Hälfte der Tickets verkauft. "Bis jetzt sind rund 4000 bis maximal 5000 Tickets weg", bestätigte DHB-Sportvorstand Ingo Meckes am Dienstag: "Das heißt, es hätte noch Platz für deutsche Fans in der Arena. Wir hoffen, dass da der ein oder andere den Weg hierher findet."
Dass die Arena wohl gerade einmal zu einem Drittel gefüllt sein wird, überrascht den Bundestrainer nicht. "Das ist eigentlich überall so, abgesehen von Deutschland", erklärte der Isländer: "Das ist die Realität, wenn die Heimmannschaft nicht vor Ort ist."
Die Aufgabe im Viertelfinale gegen spielstarken Portugiesen macht das nicht einfacher, wie Rechtsaußen Timo Kastening bekräftigte. Es sei schließlich wichtig, "dass du von den Emotionen her mit Anpfiff der Partie voll da bist. Das ist natürlich bei einer vollen Halle, die stimmungsgeladen ist, einfacher. Aber ich sage auch: Es ist ein Viertelfinale bei einer WM. Wenn du da nicht von Minute eins fokussiert bist, hast du irgendwas falsch gewählt."
Die Diskussion um die starke Zentrierung der IHF und EHF auf Deutschland hatte nicht erst Stefan Kretzschmar, der von einer "alarmierenden" wie "katastrophalen" Entwicklung spricht, ins Rollen gebracht. DHB-Präsident Andreas Michelmann hatte zuvor bereits betont: "Nach wie vor gibt es nur ein Land auf der Welt, das in der Lage ist, die Hallen komplett zu füllen, auch wenn die eigene Mannschaft nicht spielt."
msc