22.10.2024, 09:30
Mit fünf Debütantinnen gegen Europas Topteams
Olympia abgehakt, Golden League vor Augen: Mit drei Kracherduellen in vier Tagen startet für Deutschlands Handballerinnen die EM-Vorbereitung.
Mit dem Flair des Olympischen Dorfes kann das Sporthotel in Großwallstadt nicht mithalten, aber das soll es ja auch gar nicht. Ihr Frankreich-Abenteuer haben Deutschlands Handballerinnen abgehakt, wenn Bundestrainer Markus Gaugisch am Montag in Unterfranken beim ersten Lehrgang nach dem Olympia-Sommer den EM-Countdown startet. Nur rund ein Monat bleibt bis zur angestrebten Medaillenjagd.
"Dass wir die Möglichkeit haben, an der Golden League teilnehmen zu können, und auf drei Weltklasse-Gegner treffen werden, ist für uns eine gute Chance, auf höchstem Niveau an unserem Spiel zu arbeiten", sagte der DHB-Coach mit Blick auf den sportlich vielversprechenden Skandinavien-Trip.
Mit Olympiasieger und Gastgeber Norwegen am Donnerstag (18.15 Uhr), Ex-Weltmeister Niederlande am Samstag (15.45 Uhr) und dem WM-Dritten Dänemark am Sonntag (15.45 Uhr) warten innerhalb von vier Tagen drei echte Hammergegner in Larvik auf sein Team.
Lernen gegen die Besten, das ist Gaugischs Ziel. Auf dem Weg zur EM in Ungarn, Österreich und der Schweiz (28. November bis 15. Dezember) erhofft sich die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) mehr Wettkampfpraxis gegen absolute Topteams, um in rund fünf Wochen auf der großen Bühne endlich entscheidend mit in den Medaillenkampf einzugreifen.
"Unsere Frauen sind in der erweiterten Weltspitze angekommen, sind immer so zwischen Platz fünf und acht. Ziel ist es nun, die Frauen dauerhaft in der Weltspitze zu etablieren und immer in der Lage zu sein, das Halbfinale zu erreichen. Passieren kann das auch schon bei der EM", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann der Deutschen Presse-Agentur. Bei Olympia (Aus im Viertelfinale) war dieses Vorhaben fehlgeschlagen. Wieder einmal.
Der Bundestrainer setzt nun auch auf neue Impulse. Zu den zwölf Paris-Fahrerinnen um Kapitänin Emily Bölk kommen unter anderem gleich fünf Debütantinnen hinzu: Die beiden Rückraumspielerinnen Nina Engel und Nieke Kühne, die Kreisläuferinnen Jolina Huhnstock und Marie Steffen, die kurzfristig für die verletzte Lisa Antl nachrückte, sowie Torhüterin Marie Weiss stehen in Norwegen vor ihrer DHB-Premiere.
"Zum Stamm, mit dem wir bereits seit mehr als zwei Jahren kontinuierlich arbeiten, kommen neue, junge Spielerinnen, die sich bei dem Perspektivlehrgang in Barsinghausen auf ihren Positionen durchgesetzt haben", erklärte Gaugisch bei der Nominierung Anfang des Monats: "Wir wollen unseren Weg weitergehen, neue Impulse sind aber wichtig, damit wir den Konkurrenzkampf aufbauen und schärfen können."
Allzu ausführlich wird das EM-Casting aber nicht ausfallen, schon am 18. November startet Gaugisch mit seinen EM-Fahrerinnen schließlich in die heiße Phase der Vorbereitung - dazu zählt auch ein Länderspiel gegen EM-Gastgeber Österreich am 24. November in der Olympiahalle Innsbruck. Diese ist auch der EM-Vorrundenspielort der DHB-Auswahl, die ab dem 29. November gegen die Ukraine, die Niederlande und Island möglichst schadlos in die Hauptrunde einziehen will.
SID, chs