08.08.2024, 11:06
Französischer Cheftrainer nach Deutschland-Niederlage
Nach einem Krimi gegen Deutschland endete für Frankreich der Traum der Titelverteidigung bei den Olympischen Spielen vor heimischer Kulisse. Nach dem Viertelfinal-Aus spricht Frankreichs Cheftrainer Guillaume Gille über die schmerzhafte Niederlage und zieht ein ernüchterndes Turnier-Fazit.
Frankreich wollte bei den Olympischen Spielen auf heimischen Boden nach den Spielen in Peking 2008, London 2012 und Tokio 2020 erneut nach der Goldmedaille greifen. Stattdessen endete der Traum der Titelverteidigung im Viertelfinale nach einer 35:34-Niederlage gegen Deutschland. Entsprechend enttäuscht äußerte sich der französische Cheftrainer Guillaume Gille im Interview mit dem verbandseigenen Pressedienst.
Guillaume Gille, wie bewerten Sie die Niederlage gegen Deutschland?
Guillaume Gille:
Es ist ehrlich gesagt enttäuschend und frustrierend, dass uns dieser Sieg in einem Spiel entgangen ist. Es ist eine Mischung aus Enttäuschung, Frustration und dem Gefühl, sehr nah dran gewesen zu sein und gleichzeitig weit weg, weil wir es nicht geschafft haben, dieses Spiel zu gewinnen.
Warum haben Sie sich entschieden die Auszeit kurz vor Schluss zu nehmen?
Wenn du die Auszeit nicht nimmst, gibst du dem Gegner die Chance sich zu organisieren. Wir selbst haben dann aber keine Zeit, uns zu organisieren. Und gleichzeitig, wenn es in dieser Zeit zu einem Ballverlust kommt, wird man dir vorwerfen, dass du die Auszeit nicht genommen hast.
Es war eine Spielsituation, die sich in diesem Moment ereignet hat, und ich denke, es ist etwas, das ziemlich selten vorkommt, dass man auf diese Art und Weise den Ball verliert. Ich werde das Spiel nicht auf diese eine Aktion reduzieren, weil es so viele andere gibt, die erklären könnten, warum wir uns in diesem engen Moment mit Deutschland wiederfinden.
Wie lautet Ihr Fazit zu dem Turnier?
Bei Vincent und Niko [Vincent Gerard und Nikola Karabatic, Anm. d. Red.] wussten wir, dass der Moment, in dem ihre Karriere zu Ende ist, kommen wird. Wir wussten nur nicht, wie die Geschichte dazu lauten würde. Und wenn man heute Valentin [Porte] mit einbezieht, möchte man die Spieler natürlich ehren und ihnen für das danken, was sie mit der französischen Nationalmannschaft erreicht haben.
Trotz allem bin ich in erster Linie über unser Ausscheiden enttäuscht. Es ist die französische Mannschaft, die im Viertelfinale eines Heimturniers in einem etwas verrückten Spiel verloren hat. Natürlich wird die Zeit kommen, in der man auf die Karrieren, die Bedeutung dieser Jungs und ihren täglichen Einfluss auf die Mannschaft zurückblickt. Aber heute geht es darum diese große Ohrfeige, die wir alle ins Gesicht bekommen haben, zu verdauen.
lmk