11.03.2025, 06:00
Italiens Nationaltrainer legt los
Am Donnerstag startet Bob Hanning mit seinem ersten Spiel als Italiens Nationaltrainer. Die Vorfreude beim Chef der Füchse Berlin ist riesig. Aber wie verständigt er sich eigentlich mit seinen Spielern?
Die Vorfreude bei Bob Hanning könnte kaum größer sein. "Das wird spannend. Ich kann wirklich sagen, dass ich da eine unglaubliche Vorfreude drauf habe", sagte Italiens neuer Nationaltrainer zu handball-world. "Ich bin mir aber auch brutal der Verantwortung bewusst, die ich für das Land und die Spieler übernehme."
An diesem Donnerstag also geht es dann los, wenn die Italiener in der EM-Qualifikation in Lettland antreten müssen. Am Sonntag steht das Rückspiel auf Sardinien an. Zwei Partien, die die Italiener nach Ansicht von Hanning erfolgreich bestreiten müssen, wenn sie sich für die Europameisterschaft qualifizieren wollen. Weitere Gruppengegner sind die deutlich stärkeren Nationalteams von Serbien und Spanien.
Hanning jedenfalls hat schon einen Plan, wie er die schwierige Aufgabe angehen wird. "Das Besondere an dieser Mannschaft ist, das siehst du in jedem Spiel: Sie spielen fehlerbehaftet, ja, aber sie spielen das mit Leidenschaft und Liebe für ihr Land", berichtete der 57-Jährige von den Erkenntnissen seines bisherigen Videostudiums. "Wir werden sicher nochmal was am Mindset tun. Ich will, dass meine Spieler begreifen, dass sie für ein großes Land spielen."
Die ersten Einheiten mit seiner neuen Mannschaft hat der Geschäftsführer der Füchse Berlin mittlerweile zwar bestritten, aber schon am heutigen Dienstag steht die Reise nach Lettland an. Viel Zeit zur Vorbereitung blieb also nicht. "Ich werde nicht viel anders machen als mein Vorgänger, es geht nicht um große Veränderungen. Ich muss jetzt herausfinden, was der Mannschaft guttut."
Dabei wird es natürlich auch auf die Kommunikation mit seinen Spielern ankommen. Bislang verständigt Hanning sich mit ihnen hauptsächlich auf Englisch oder über seinen Co-Trainer Jürgen Prantner, der für ihn ins Italienische übersetzt. Aber wie sieht es eigentlich mit Hannings eigenen Italienisch-Kenntnissen aus?
"Grazie, Ciao, Buongiorno, Buonasera - ich beherrsche das typische Pizzeria-Italienisch", sagt er mit einem Lächeln. Dank Prantner, Vater von Füchse-Profi Leo Prantner, läuft die Verständigung aber auch so ganz gut. Jetzt muss es nur noch mit den Siegen klappen.
Bis 2029 läuft übrigens sein Vertrag mit dem italienischen Verband. Sollte es aber nicht rund laufen, kann der Verbandspräsident ihn jederzeit bei einem ordentlichen Abendessen mit gutem Wein vorzeitig vor die Tür setzen. Diese kuriose Rauswurfklausel hat Hanning mit den Italienern vereinbart. Er geht aber fest davon aus, seinen Vertrag zu erfüllen.
"Berlin ist meine Herzensangelegenheit, Potsdam ist es geworden. Und bei Italien hoffe ich, dass es auch irgendwann dazu wird", sagt er. Nun freut er sich aber erstmal auf den Start. "Ein Schriftsteller hat mal gesagt: 'Ein Schiff ist am sichersten im Hafen, aber ein Schiff ist nicht für den Hafen gebaut.' Das wird jetzt ein großes Abenteuer und ich freue mich auf die hohe See."
ban