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Trainersuche startet nun
Am Samstagabend wurde Nicolej Krickau bei der SG Flensburg-Handewitt mit sofortiger Wirkung freigestellt. Im ersten Spiel mit dem Interimsduo konnte sich die Fördestädter gegen die Füchse Berlin durchsetzen. Ab heute wollen sich die Verantwortlichen nun auf die Trainersuche begeben.
Am Samstagabend sorgte die SG Flensburg-Handewitt für einen Paukenschlag: Nicolej Krickau wurde mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Cheftrainer entbunden. Am Montagabend absolvierten die Fördestädter dann das erste Spiel nach der Trennung. Mit dem Interims-Trainer-Duo Ljubomir Vranjes und Anders Eggert konnte sich die SG in einem Krimi gegen die Füchse Berlin mit 38:37 (18:20) durchsetzen.
"Wir machen ständig Analysen von jedem Spiel und waren auch regelmäßig im Austausch mit dem Trainer-Team. Wir hatten in der letzten Saison 18 Minuspunkte, jetzt sind es neun und wir haben vor allem gegen die Top-Teams einige Punkte liegen gelassen", erklärte SG-Geschäftsführer Holger Glandorf in der Halbzeitpause die Gründe für diese Entscheidung.
Wie der Nachfolger von Krickau aussehen soll, steht noch nicht fest. "Morgen werden wir uns erstmal hinsetzen und unser Profil erarbeiten. Was wollen wir eigentlich? Wir wissen, dass wir Champions League spielen wollen und es wird in diese Richtung gehen", erklärte der Sportliche Leiter Ljubomir Vranjes.
Glandorf ergänzt: "Wir haben uns mit dem Thema noch gar nicht beschäftigt. Für uns war erstmal das Spiel gegen Berlin wichtig, die Mannschaft darauf vorzubereiten. Morgen werden wir dann ein Konzept, einen Plan erstellen, was der Trainer alles mitbringen soll und dann werden wir uns auf die Suche begeben".
Es ging bei der Entlassung also zunächst nicht um die Frage, wie es weiter gehen soll. Fest stand für die Verantwortlichen der SG erstmal nur: Mit Nicolej Krickau geht es nicht weiter. "Wir suchen jetzt nicht seit drei Wochen einen neuen Trainer. Ganz ehrlich: Wir haben am Samstag die Entscheidung getroffen und fanden es ehrlicherweise richtig, das gleich mit Niko zu kommunizieren und deswegen werden wir uns ab morgen auf die Trainersuche begeben", so Glandorf.
In der Zwischenzeit übernehmen Anders Eggert und Ljubomir Vranjes. Eggert kam erst zu dieser Saison zur SG Flensburg-Handewitt. "Das war schwer. Krickau hat schon einen großen Namen. Er ist ein Freund von vielen. Ich werde ihn so auf der Bank vermissen", so der Co-Trainer, der am Montagabend erstmals als Cheftrainer neben dem Handballfeld saß.
Besonders auf persönlicher Ebene schmerzt der Abschied den ehemaligen Linksaußen: "Das hat keinen Spaß gemacht. Ich habe mich so gefreut, mit Niko zusammen zu arbeiten. Ich habe schon vieles von ihm bekommen. Das ist auch ein Alleingefühl, hier zu stehen. Ohne ihn, ein guter Freund, ein guter Coach. Ich finde, er hat es selber ganz deutlich gesagt, dass er traurig war. Das sind wir wirklich alle. Aber das passiert ja im Profisport. Er wusste, wie es ist. Aber ich vermisse ihn und werde ihn auch vermissen", so Eggert.
Während Ljubomir Vranjes, deutlich ausschloss, bei der SG nach 2010 bis 2017 als erneut als Cheftrainer tätig zu sein, hielt es sich Anders Eggert offen: "Das muss ich mir natürlich überlegen. Ich habe mich gefreut, auf zwei Jahre mit Krickau. Dann ist vielleicht Zeit", so der 42-Jährige. Nach zwei Jahren bei KIF Kolding ist Flensburg seine zweite Station als Co-Trainer. "Das ist eigentlich so schnell gegangen. Reinzugehen, plötzlich zu übernehmen. Ich habe weniger geschlafen als sonst. Da gab es schon viel Vorbereitung."
kli