27.05.2024, 13:38
"Viele sind nicht sicher"
Bundestrainer Alfred Gislason will mit seinem Team bei den Olympischen Spielen in Paris angreifen. Vor der Nominierung warnt er jedoch die Spieler, sich nicht zu sicher zu fühlen. Zudem äußert er sich zur Kritik an seiner Person.
In rund zwei Monaten beginnen die Olympischen Spiele in Paris. Dort will Bundestrainer Alfred Gislason mit seiner Mannschaft angreifen, auch wenn die Gruppe knifflig ist.
Vor der anstehenden Nominierung lässt er nun aber aufhorchen. "Ich bin erst neulich mit meinem Co-Trainer Eric (Wudtke, Anm. d. Red.) die Spieler durchgegangen und da ging es darum, wie viele sind so gut wie sicher. So viele waren das doch nicht", schilderte er bei Dyn im Rahmen des European-League-Finals.
Dabei ergänzte er aber schnell: "Also schon, sagen wir mal zwei Drittel vielleicht." In seinen Augen wird es "ein harter Kampf und interessant", wer letztlich den Sprung ins Olympia-Aufgebot schafft.
Dabei hat er vor allem eine Hoffnung. "Ich bin am beten, dass sich keiner verletzt. Das ist das allerwichtigste", schildert Gislason. Schließlich will er aus dem Vollen schöpfen, wenn er die 17 Spieler für Paris nominieren muss.
"Sehr schön" fand er es dabei, dass "sehr viele deutsche Nationalspieler" beim EHF European League Final Four am Start waren. Insgesamt vier Spieler aus dem Kader der Olympia-Qualifikation kämpften um die Trophäe, zudem waren auch fünf Spieler aus dem erweiterten Kader in Hamburg vertreten.
Dabei spricht er auch eine Liebeserklärung für seine Mannschaft aus, denn auf die Frage, ob er einen Spieler von dem Wochenende gerne einen deutschen Pass geben würde, entgegnete er: "Es würde vielleicht besser laufen, aber würde ich es nicht machen. Wir haben einen Langzeit-Projekt und eine sehr junge Mannschaft. Es macht tierisch Spaß mit ihnen zu arbeiten und wir sind zwar noch nicht ganz so weit wie die Dänen, aber wir arbeiten daran."
Derweil hat er sich auch zu der immer währenden Kritik an seiner Person und seiner Arbeit geäußert: "Ich bin einfach so lange dabei, dass ich das von außen zwar meistens zur Kenntnis nehme, aber ich glaube, ich weiß, was sinnvoll ist und was nicht. Es ist kein Wunschkonzert von außen, da kann keiner einen Spieler in die Mannschaft reinreden."
Stattdessen findet er, dass "diese Diskussion von außen manchmal lustig, manchmal totaler Blödsinn" sei. Zudem schilderte er: "Wir arbeiten daher beim DHB eng im Team zusammen und diskutieren über viele Sachen, denn es ist nicht so, dass ich alleine alles entscheide."
smu