05.01.2025, 13:37
"Woche der Wahrheit" für DHB-Team vor WM-Start
Nach ihrem Stotterstart in die Vorbereitung auf die Handball-WM entspannt sich bei der Nationalmannschaft von Deutschland die Personalsituation.
Als am Wochenende auch der kreuzfahrende Kreisläufer Tim Zechel das Lager von Deutschlands Handballern in Hamburg erreicht hatte, konnte Alfred Gislason aufatmen. "Ich gehe davon aus, dass wir am Montag vollzählig sind", sagte der Bundestrainer in der Hoffnung, die "Woche der Wahrheit" für den WM-Feinschliff mit dem gesamten Team bestreiten zu können.
Nach dem Stotterstart in die heiße Phase der Turniervorbereitung mit nur 13 Nationalspielern entspannt sich bei der DHB-Auswahl die Personalsituation zusehends. Nachdem Gislason noch am Freitag neben Zechel auch auf ein Quartett um die Olympia-Helden Renars Uscins und Julian Köster verzichten musste, kehrt von Tag zu Tag mehr Normalität ein.
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Als letzte Nachzügler werden am Montag Renars Uscins und Nils Lichtlein im Park-Hotel Hagenbeck in Hamburg erwartet - die Jagd auf die erste WM-Medaille seit dem goldenen Wintermärchen 2007 kann beginnen.
Kurios geriet die Anreise von Zechel. Der Kreisläufer vom deutschen Meister SC Magdeburg weilte gerade auf einer Kreuzfahrt, als er von seiner WM-Berufung anstelle des verletzten Jannik Kohlbacher, der wie sein Löwen-Mitspieler Sebastian Heymann absagen musste, erfuhr.
"Tatsächlich hat Alfred versucht, mich anzurufen. Ich war gerade im Urlaub auf der AIDA, hatte keinen Empfang und sah erst nach 24 Stunden die verpassten Anrufe", berichtete Zechel in der Bild-Zeitung. Dreimal habe Gislason ihn vergeblich versucht zu erreichen.
Mit seiner Frau Jule, die er in der Sommerpause geheiratet hatte, war Zechel kurz vor dem Jahreswechsel in Hamburg in See gestochen. Von dort ging es über Kopenhagen, Oslo und Kristiansand schließlich zurück nach Hamburg. "Ich verpasse zwar zwei Trainingseinheiten, aber Alfred hat mir das Privileg gegeben, nachzureisen", sagte Zechel.
Neben dem Magdeburger änderte auch der zweite DHB-Nachzügler Lukas Stutzke (für Sebastian Heymann) seine ursprünglichen Pläne. Der Rückraumspieler aus Hannover befand sich mit seiner Freundin im Sauerland. "Wir haben ein bisschen Wellnessurlaub gemacht, der eigentlich etwas länger geplant war. Aber das beendet man in dem Fall ja gerne etwas früher", berichtete Stutzke bei handball-world.
Nun bereitet auch er sich mit dem deutschen Team auf die letzten Härtetests am Donnerstag (18.30 Uhr/sportstudio.de) in Flensburg und kommenden Samstag (16.20 Uhr/ZDF) in Hamburg jeweils gegen WM-Teilnehmer Brasilien vor, ehe die WM am 15. Januar (20.30 Uhr/ARD) im dänischen Herning gegen Polen startet.
Gislason Ambitionen kann der wilde Start in die WM-Mission nichts anhaben, der Traum vom Halbfinale lebt. "Das ändert sich nie", sagte Gislason bei einer Pressekonferenz am Samstag in Hamburg.
Und auch der neue Verbands-Sportchef Ingo Meckes unterstrich die gewachsenen Ansprüche. Nach dem Gewinn der olympischen Silbermedaille im vergangenen Sommer in Frankreich sei das Ziel, "das Erreichte zu bestätigen. Wir gehen alle sehr optimistisch in die Vorbereitung und anschließend in das Turnier."
Olympia-Silber hat neben Trainer und Verband auch den Spielern einen spürbaren Schub an Selbstbewusstsein verliehen. "Ich persönlich gehe ganz klar mit dem Ziel in das Turnier, etwas zu gewinnen", sagte Spielmacher Luca Witzke.
Dies sei sein Anspruch, und auch der seiner Teamkollegen, versicherte der Leipziger. Witzke ist einer von zwölf Spielern im WM-Kader, die mit Gislason vor fünf Monaten in Frankreich überraschten.
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SID