01.10.2024, 14:00
Spitzenhandball mit links
Der Begriff "Königsposition" hat sich für den linken Rückraum eingebürgert, doch stimmt diese Bezeichnung überhaupt (noch)? Bei Betrachtung der aktuellen Bundesliga-Saison, dem Blick über den Tellerrand hinaus und auch auf die Vergangenheit, kommen Zweifel auf.
Beim Blick auf die aktuelle Torschützenliste der 1. Handball-Bundesliga fällt auf, dass drei Spieler aus dem rechten Rückraum auf dem Podium stehen. Und hinter Ivan Martinovic (Rhein-Neckar Löwen), Mathias Gidsel (Füchse Berlin) und Emil Madsen (THW Kiel) folgt auch noch Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf) auf Position fünf.
Auch international haben die Linkshänder einen anderen Stellenwert erhalten. In Frankreichs Liqui Moly Star Ligue etwa steht mit Tom Pelayo (US Dunkerque) ein Halbrechter ganz vorne in der Torschützenliste. Die Erfolge des französischen Nationalteams der jüngeren Vergangenheit tragen deutlich die Handschrift von Nedim Remili und Dika Mem. Nationalmannschaftskollege Melvyn Richardson wurde zum wertvollsten Spieler des Champions-League-Final4 in Köln gewählt.
Blickt man unabhängig von den Siebenmetern mal nur auf die Feldtore, dann führt der heutige Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt, Holger Glandorf, mit 2.405 Treffern in der Liga die Ewige Statistik vor Kyung-Shin Yoon (2.262) an. Auf dem vierten Rang folgt noch Volker Zerbe, derzeit Geschäftsstellenleiter der Füchse Berlin, mit 1.950 Feldtoren in der stärksten Liga der Welt.
chs