vor 1 Tag
"Haben ein noch nie dagewesenes Turnier gespielt"
Eine Weltmeister-Party wird niemals langweilig, auch nicht die vierte innerhalb von sechs Jahren. "Jetzt gehen wir noch ein paar Bier trinken. Und dann werden wir im Hotel feiern. Es ist etwas arrangiert worden", sagte Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen nach dem vierten WM-Coup von Dänemarks Handballern voller Vorfreude auf eine feuchtfröhliche Nacht.
Jacobsen, der Goldschmid des scheinbar unbesiegbaren Olympiasiegers bekam das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Kein Wunder: Das Finale gegen Kroatien (32:26) passte schließlich nur zu gut zu dem phänomenalen Turnier, das die Dänen zuerst in der Heimat in Herning und dann in Oslo gespielt hatten. Mathias Gidsel brachte es auf den Punkt. "Es ist verdammt typisch dänisch, Weltmeister zu werden", sagte der Welthandballer und MVP von den Füchsen Berlin.
Tatsächlich: Dänemark bestieg nicht "nur" zum vierten Mal in Folge den WM-Thron, sondern tat dies in einer nie dagewesenen Souveränität. Nicht in einer Sekunde schien die Quadruple-Mission der Nord-Europäer in Gefahr zu geraten. "Wir haben in diesem Monat unglaublich gut gespielt, und deshalb haben wir den Titel auch völlig verdient gewonnen", sagte Emil Jakobsen von der SG Flensburg-Handewitt.
Deutlich wird die Dominanz bei jedem einzelnen der neun dänischen Siege in den vergangenen zwei Wochen. Zweimal gewann Dänemark mit sechs Toren Vorsprung, die anderen Partien - darunter das 40:30 gegen Deutschland in der Hauptrunde - allesamt zweistellig. "Ich denke, wir haben ein noch nie dagewesenes Turnier gespielt. Es ist verrückt, Teil dieser Mannschaft zu sein", sagte Torhüter Emil Nielsen, der als bester Torwart des Turniers ausgezeichnet wurde.
Wenn Dänemark so weitermacht, könnte bereits 2029 Frankreichs Status als alleiniger WM-Rekordsieger mit sechs WM-Titeln in Gefahr geraten. Coach Jacobsen hat seit Sonntagabend auf einer Rekordjagd bereits gleichgezogen: Der ehemalige Trainer der Rhein-Neckar Löwen ist nach dem Rumänen Nicolae Nedeff nun der zweite Trainer in der 87-jährigen WM-Geschichte, der vier WM-Titel gewinnen konnte.
SID, red