26.02.2025, 06:00
Hatte erst im Oktober 2024 übernommen
Anfang Oktober 2024 kehrte Martin Schwalb auf die Trainerbank der Handball-Bundesliga zurück. Keine fünf Monate später ist das Kapitel HC Erlangen für ihn schon wieder beendet. Schwalb äußert sich nun gegenüber handball-world zu seinem schnellen Aus.
Er sollte den HC Erlangen in "ruhiges Fahrwasser" bringen: Mit dieser Mission war Martin Schwalb im Oktober 2024 in Mittelfranken angetreten, wurde mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet. Nicht mal ein halbes Jahr danach hat der Tabellen-17. der Handball-Bundesliga die Reißleine gezogen.
"Die erhoffte sportliche Entwicklung blieb seit der Verpflichtung des ehemaligen Hamburgers aus. Mit Schwalb holten die Mittelfranken lediglich fünf Punkte in 15 Spielen und finden sich seit Monaten im Tabellenkeller wieder", lautete die offizielle Begründung des Klubs.
"Ich bin natürlich getroffen und ein bisschen traurig, weil der HC Erlangen eine tolle Gemeinschaft ist und ich gern noch ein bisschen ein Teil davon gewesen wäre", sagt Schwalb im Gespräch mit handball-world. "Aber es hat jetzt nicht sein sollen, die Entscheidung ist anders gefallen - und dann hat man das auch zu akzeptieren. So ist das Geschäft."
"Ich bin grundsätzlich dem HC Erlangen dankbar, dass ich die Chance hatte, dort Trainer zu sein. Das muss man auch mal ganz klar sagen", so der 61-Jährige. "Ich habe alles, was ich habe, in die Waagschale geworfen."
Schwalb erklärt: "Ich trete als Trainer immer an, um eine Mannschaft zu entwickeln. Das ist für mich das Entscheidende. Es ist natürlich klar: Es ist irgendwo auch ein Ergebnissport und da muss man seinen Weg dazwischen machen." Er bilanziert gegenüber handball-world: "Das Eine hat man gesehen; dass die Mannschaft sich entwickelt hat. Aber man muss ganz klar festhalten: Wir hätten schon zwei, drei Punkte mehr haben können."
Aktuell hat der HCE eben nur fünf Zähler auf dem Konto, befindet sich in akuter Abstiegsgefahr. Die Mittelfranken hatten in der WM-Pause schon reagiert, Schwalb neues Personal zur Verfügung gestellt. Viggo Kristjansson und Milos Kos kamen. Aufgrund der angespannten Lage auf der Torhüter-Position wurde zudem Finn Zecher nachverpflichtet.
Nach dem Re-Start zeigte Erlangen gegen die SG Flensburg-Handewitt (26:32) und den THW Kiel (24:28) ordentliche Leistungen, enttäuschte aber gegen Schwalbs alte Liebe, den HSV Hamburg (29:35).
Am Dienstagmorgen (25. Februar) sei er darüber informiert worden, dass seine Zeit beim HC Erlangen nun endet, so Martin Schwalb. Er habe sich anschließend von der Mannschaft und den Mitarbeitern verabschiedet.
"Ich glaube, in fast jedem Spiel hatten wir die Chance, Punkte zu holen", blickt Schwalb zurück. "Es ist nicht so, dass ich eine Mannschaft übergebe, die chancenlos durch die Bundesliga getaumelt ist."
Jetzt übernehmen Vorgänger Johannes Sellin und Matthias Obinger, die zuvor Teil des Schwalb-Trainerteams waren. Der nun ehemalige Chefcoach betont aber, dass alle Beteiligten im Guten auseinander gegangen seien. "Der HC Erlangen gehört in die 1. Liga und ich drücke wirklich alle Daumen, dass der Verein den Klassenerhalt schafft", sagt Martin Schwalb.
bec