18.08.2024, 13:46
Talentierte Handballerin ins Orga-Team
"Grundsätzlich wäre ich gerne als Spielerin dabei, höre jedoch zu gut", erklärt Anouk Hagedorn, die den Staff der deutschen Gehörlosen-Nationalmannschaft der Frauen vervollständigt. Sie übernimmt stattdessen organisatorische Aufgaben.
Nach der Verpflichtung von Trainerin Christiane Weber und Co-Trainerin Jana Preussler hat die Handball-Nationalmannschaft der Gehörlosen den eigenen Staff mit Anouk Hagedorn vervollständigt. Das gab das Team in einer Pressemeldung bekannt.
Hagedorn, die aus einer Handballfamilie aus Haßloch stammt, spielte unter anderem in der A-Jugend-Bundesliga und wechselte 2023 studiumsbedingt von der TSG Haßloch aus der Oberliga zum TuS Erkrath in der Nähe Düsseldorfs.
Dort ist die 20-jährige in der Regionsoberliga (ehemals Bezirksliga) aktiv, die gleichzeitig höchste und niedrigste Liga im Kreis ist. In der vergangenen Saison verpasste Erkrath nur knapp einen Aufstiegsplatz. "Ich möchte als Handballerin noch viele Jahre spielen. Ich fühle mich beim TUS Erkrath sehr wohl, habe dort den Spaß am Handball wiedergefunden. Denkbar wäre für mich aber, in ferner Zukunft auch wieder höherklassig anzugreifen", so Hagedorn in der Pressemeldung.
Bei der Gehörlosen-Nationalmannschaft kümmert sie sich um die organisatorischen Dinge. "Gemeinsam mit Lara Isernhagen bin ich zum Beispiel für den kompletten Schriftverkehr verantwortlich", so Hagedorn, die ausführt: "Wir organisieren die Lehrgänge, sind Ansprechpartnerinnen für die Spielerinnen. Im Moment geht es darum, den Kaderstatus für die Spielerinnen zu erwirken. Sie müssen einen Hörtest vorlegen und werden dann in die Nationalmannschaft berufen. Und erst dann dürfen sie am ersten Lehrgang teilnehmen. Also: Es gibt viel zu tun. Wir packen das an.“
Über ihren Weg ins Team sagt die 20-jährige: "Ich verfolge schon einige Zeit die Deafboys, habe mir einige Spiele angesehen. Das Leistungszentrum der gehörlosen Handballer und Handballerinnen lieg ja in Haßloch, also vor der Haustüre. Der Handballbeauftragte der Männer, Ben Heese, sprach mich an und fragte mich, ob ich mir den ehrenamtlichen Job als Handballbeauftragte für die Frauen vorstellen könnte. Nach dem Gespräch mit der Bundestrainerin Christiane Weber habe ich gerne zugesagt. Grundsätzlich wäre ich gerne als Spielerin dabei, höre jedoch zu gut."
Sie schloss: "Für die Nationalmannschaft wünsche ich mir, dass der erste Lehrgang gut verläuft, wir als Team zusammenwachsen. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit allen. Und dafür müssen wir eine gute Kommunikation finden. Und das schaffen wir.“
mao