14.04.2024, 15:59
"Haben noch einiges vor"
Nur Platz 4 für die Füchse Berlin beim REWE Final4 in Köln, entsprechend enttäuscht waren die Berliner nach den zwei Niederlagen gegen den SC Magdeburg am Samstag und am Sonntag gegen die SG Flensburg-Handewitt. "Ein Dank an die Fans für die Unterstützung an den zwei Tagen. Wir wollten euch mehr schenken", erklärte ein geknickter Füchse-Coach Jaron Siewert nach der Partie. Beste Berliner Werfer waren Lasse Andersson mit sieben Treffern und Mathias Gidsel mit fünf Toren.
Aus Köln berichtet Christian Stein
"Gestern war die Enttäuschung größer. Aber klar wollten wir gewinnen. Wir haben alles reingepackt und sind jetzt natürlich enttäuscht", sagte Kapitän Paul Drux. Vorstand Sport Stefan Kretzschmar ergänzte nach dem 28:31 (19:15) gegen die SG Flensburg-Handewitt am Sonntag im Spiel um Platz drei: "Das tut uns weh."
"Das hat keinen großen sportlichen Charakter für Gewinnermannschaften, die das Maximale erreichen wollten", so Kretzschmar. "Dieses Spiel absolviert man nur für die Fans, die man nicht enttäuschen will." Seit dem Umzug der Endrunde von Hamburg nach Köln gibt es ein Spiel um den dritten Platz, 120.000 Euro Preisgeld, ein späterer Einstieg ab dem Achtelfinale im kommenden Jahr und Bronze für den Sieger, 90.000 Euro sind für den Hauptstadtklub immerhin noch ein kleines Trostpflaster.
"Es war nicht leicht dieses Spiel um Platz 3 zu spielen, das möchte keine der Mannschaften hier bestreiten", so Berlins Sportvorstand Stefan Kretzschmar. "Das sah auch in der 1. Halbzeit so aus. Es war nicht extrem hart geführt und entsprechend haben die Angriffsreihen dominiert."
Diese Spielweise kam den Füchsen Berlin zunächst entgegen, die von Anfang an in der Vorlage waren und sich für 2:0 und 5:2 immer weiter absetzten. Beim 18:13 war man erstmals fünf Treffer enteilt, Flensburg hatte man zu einigen Fehlern gezwungen und so das Spiel unter Kontrolle gebracht. "Wir haben einen super Angriffshandball gespielt und haben auch hinten lange Zeit gut gestanden. Nur ein paar Paraden haben wir vermissen lassen", befand Siewert.
Nach dem Seitenwechsel beim 19:14 gaben die Berliner das Heft allerdings aus der Hand, Flensburg war beim 22:21 plötzlich in Schlagdistanz. "In der 2. Halbzeit wird das Spiel zu schnell, zu eng. Wir lassen klare Chancen liegen, das ist aber auch der Qualität von Flensburgs Torhüter geschuldet", stellte Siewert auch die Leistung von Kevin Möller heraus.
Auch Kretzschmar legte den Finger in die Wunde: "In der 2. Halbzeit kam Flensburg aggressiver aus der Kabine, vor allem Mensah hat da stark gegen Andersson verteidigt. Auch das Torhüterduell ging heute wieder an die gegnerische Mannschaft." Die Hauptstädter konnten zunächst noch weiter vorlegen, erst nach dem 26:26 kippte die Partie endgültig, die Vorentscheidung war das 27:30.
"Am Ende geht uns die Puste aus und wir machen den einen oder anderen Fehler zu viel", so Siewert, der auch schon den Blick nach vorne richtete, denn am Wochenende steht schon wieder der Titelkampf im Fokus. Flensburg spielt zunächst am Freitag gegen Magdeburg, die Füchse am Sonntag gegen den THW Kiel. Am Dienstag sind zudem beide Teams wieder in der European League gefordert, die SG in Schweden bei IK Sävehof und die Berliner zuhause gegen den HBC Nantes.
"Es geht um viel für uns und da hat auch Flensburg am Freitag etwas mit zu tun, da wünschen wir viel Erfolg. Aber wir müssen erstmal auf uns gucken und über 60 Minuten gegen Kiel eine bessere Leistung zeigen", so Siewert und Kretzschmar erklärte abschließend: "Wir haben noch einiges vor in der Liga und der European League."
chs