24.08.2024, 17:49
Pleite bei SO-Tech Cup
Die Füchse Berlin mussten beim SO-Tech Cup eine empfindliche Niederlage einstecken. Gegen 4iG Veszprem unterlag der Deutsche Vizemeister am Ende deutlich mit 32:41 (14:20) und spielt nun gegen den HBC Nantes nur noch um Platz 3. Veszprem hingegen fordert den THW Kiel im Endspiel.
Die Füchse Berlin waren defensiv direkt auf Betriebstemperatur. Schnelle Kontertreffer von Tim Freihöfer und Hakan West zum Start, eine erste Zeitstrafe gegen Mijailo Marsenic und auch die erste Paraden von Dejan Milosavljev waren die Grundlage für den guten Start. Die Zwei-Tore-Führung konnten die Berliner auch in der Folgezeit halten, obwohl man unter anderem einen Siebenmeter liegen ließ.
Dass mit Max Darj und Lukas Herburger gleich zwei Kreisläufer ausfielen, machte sich vor allem im gebundenen Spiel bemerkbar, wo neben Marsenic dann Moritz Wassermann als gelernte Alternative für Chefcoach Jaron Siewert bereit stand.
Veszprem fand so langsam seinen Rhythmus, bestrafte einen Fehlwurf von linksaußen und einen technischen Fehler von Mathias Gidsel auf der einen Seite und vor allem die eigenen Abschlüsse über die rechte Seite mit Lukas Sandell und Mikita Vailupau verhalfen den Ungarn zu einer Viererserie zum 4:6 (9.).
Die Füchse schlugen aber wieder über das eigene Umschaltspiel zurück, zwei einfache Kontertreffer von Mathias Gidsel zum 8:7 (12.) brachten die erneute Führung. Richtige Vorteile konnte sich keine Mannschaft erspielen, beide Trainer sorgten auch schon in der Anfangsviertelstunde für die ersten personellen Wechsel, Jaron Siewert nahm beim 10:10 (17.) seine erste Auszeit.
Aber das Momentum lag bei den Ungarn, die auf eine eingespielte Mannschaft zurückgreifen konnten. Nikola Grahovac kam nur defensiv zum Einsatz, Berlin konnte sich beim 10:13-Rückstand (20.) dann auch bei Keeper Dejan Milosavljev bedanken, der gute Wurfchancen wegnahm. Der Serbe war auch in der Folgezeit zur Stelle, parierte unter anderem spektakulär gegen Bjarki Mar Elisson und Ludovic Fabregas.
Aber in den Schlussminuten des ersten Durchgangs musste der Deutsche Vizemeister dann abreißen lassen. Als Ludovic Fabregas den 1:5-Lauf der Füchse zum 13:18 (27.) abschloss, nahm Siewert seine zweite Auszeit. Spielerisch fand der Hauptstadtklub aber keine Lösung mehr, um den Deckungsriegel von Veszprem zu knacken. Am Ende wurden mit einem 14:20 die Seiten gewechselt.
"Wir sind immer noch in der Vorbereitung. Es ist für beide Mannschaften wichtig, dass alle Spieler zum Einsatz kommen. Es war intensiv, beide Mannschaften sind viel gerannt. Wir haben einen guten Gegenstoß gespielt", bilanzierte Luka Cindric.
Der Einsatz von Jerry Tollbring dauerte gerade einmal 69 Sekunden - der Schwede traf beim Siebenmeter Mike Jensen im Gesicht und sah folgerichtig den Roten Karton. In der anschließenden Überzahl festigten die Ungarn ihre Führung, Berlin kam nicht merklich in die Schlagdistanz - Xavi Pascual wollte beim 21:26 (39.) dennoch nachjustieren.
Auch der Wechsel im Tor zu Lasse Ludwig konnte keinen entscheidenden Impuls bringen. Berlins Probleme im Positionsangriff waren zu groß, um noch einmal zurückzukommen. Veszprem konnte das Ergebnis weiter in die Höhe schrauben, Bjarki Mar Elisson netzte zum 27:36 (51.). Immerhin konnte der Hauptstadtklub die zweistellige Niederlage verhindern, verlor dennoch auch in der Höhe verdient mit 32:41.
"Wenn man berücksichtigt, dass es unser zweites Testspiel war, bin ich ganz zufrieden. Unser Angriffsspiel sah ganz gut aus. Wenn man gegen Berlin 41 Tore erzielt, dann kann man", so das erste Fazit von Keeper Mike Jensen, der das Ergebnis aber auch nicht überbewerten wollte: "Wir haben weniger Fehler gemacht. Wir konnten mehr von der Bank wechseln, wir haben nicht so viele neue Spieler und jeder weiß, wo er steht."
"Man hat gesehen, dass wir gut ins Spiel gekommen sind. Wir sind Mitte der ersten Halbzeit eingebrochen. Wir haben verworfen, zu viele Fehler gemacht und sind nicht mehr ins Tempospiel gekommen. Am Anfang haben wir die Sperren noch gut bearbeitet. Das haben wir im zweiten Teil des ersten Durchgangs nicht mehr geschafft. Ich hoffe, dass wir beim Supercup ein anderes Gesicht zeigen können", bilanzierte Fabian Wiede im Nachgang der Partie.
Füchse Berlin: Milosavljev, Ludwig; Gidsel 10, Reichmann 5/1, Andersson 3, Lichtlein 3, Freihöfer 3, Marsenic 3, Langhoff 2, Beneke 1, Wassermann 1, West av Teigum 1, Wiede, Tollbring
4iG Veszprem: Corrales, Jensen; Sandell 7, Kosorotov 6, descat 5, Elisson 5, Vailupau 5, Remili 4, Pechmalbec 3, Fabregas 2, Cindric 1, Vegh 1, Elderaa 1, Casado 1, Grahovac, Ligetvari, Edwards
Zuschauer: 4500 (OWL Arena, Halle/Westfalen)
Schiedsrichter: Otto/Piper
Siebenmeter: 1/3 ; 0/0
Strafminuten: 4/6
Disqualifikation: Tollbring (32., Kopftreffer bei Siebenmeter)
chs