07.06.2024, 09:49
"Will nochmal in der Bundesliga angreifen"
Frisch Auf Göppingen spricht von einem "Transfercoup". Zur neuen Saison konnte der Bundesligaaufsteiger eine erfahrene deutsche Nationalspielerin vom norwegischen Champions League-Teilnehmer Vipers Kristiansand verpflichten.
Luisa Schulze wird ab der kommenden Saison für Göppingen in der Bundesliga auf der Platte stehen. Die 33-Jährgie hat einen Ein-Jahres-Vertrag unterschrieben. "Luisa wird uns mit all ihrer Erfahrung sehr weiterhelfen. Sie ist genau die Spielerin, die wir als Führungsspielerin für unser weiter verjüngtes Team benötigen, um im ersten Jahr nach unserer Rückkehr im Oberhaus bestehen zu können", kommentiert Göppingens Trainer Nico Kiener die Neuverpflichtung auf der Vereinshomepage.
Birute Schaich, Sportliche Leiterin der Frisch Auf-Frauen, ergänzt: "Über Luisa brauchen wir eigentlich gar keine großen Worte mehr zu verlieren. Ihre Erfolge und Einsätze für die deutsche Nationalmannschaft sprechen für sich, was sie alles erreicht und geleistet hat. Sie bringt unheimlich viel Qualität mit. Ich habe zu meiner aktiven Zeit selber noch gegen sie gespielt und weiß daher aus eigener Erfahrung, wie unangenehm es ist, wenn sie dir im gegnerischen Innenblock gegenübersteht."
Besonders in der Verteidigung soll Schulze ihre Gegnerinnen dabei vor schwierige Aufgaben stellen: "In der Abwehr haben wir mit ihr und Louisa De Bellis, die in den drei Jahren bei uns einen sehr großen Schritt nach vorne gemacht hat, nun zwei ganz unterschiedliche Spielerinnen für den Mittelblock: Die bei einer 5:1-Deckung eher aggressiv rausrückende Louisa De Bellis und Luisa Schulze alleine schon aufgrund ihrer Größe für ein 6:0-Bollwerk", so Schaich.
"Ich möchte einfach wieder näher bei meiner Familie und meinen Freunden sein. Es waren jetzt zwei sehr schöne Jahre, erst mit dem Gewinn der französischen und dann mit der norwegischen Meisterschaft, aber jetzt freue ich mich, nochmal in der Bundesliga angreifen zu können", erklärt Luisa Schulze, warum sie nach zwei Jahren im Ausland in die Bundesliga zurückkehrt.
"Göppingen ist ein absoluter Name im Handball. Es war früher schon immer schwierig, wenn wir bei Frisch Auf in der EWS Arena antreten mussten. Jetzt ist natürlich eine etwas andere Ausgangssituation gegeben als bei meinen früheren Engagements. Da habe ich ja immer um Titel mitgespielt. Nach dem Aufstieg geht es in der neuen Runde zunächst einzig und allein um den Klassenerhalt", blickt die Kreisläuferin auf die kommenden Aufgaben.
Die Nationalspielerin, die auch im erweiterten Aufgebot für die Olympischen Spiele von Paris steht, führt weiter aus: "Mit meiner Erfahrung möchte ich dazu beitragen, dass wir diesen erreichen und auch als Leaderin vorangehen. Frisch Auf hat ein junges, ehrgeiziges und sehr motiviertes Team, das wird eine spannende Aufgabe und Herausforderung. Ich hoffe, dass wir die Spiele gewinnen werden, die wir für den Klassenerhalt gewinnen müssen und dann noch die ein oder andere Überraschung landen können."
Begonnen hat die Karriere von Luisa Schulze in ihrer thüringischen Heimat beim SV Aufbau Altenburg. Mit 16 Jahren wechselte sie zum HC Leipzig, ehe nach zehn Jahren in Sachsen 2016 der Wechsel zur SG BBM Bietigheim folgte. 2022 entschied sie sich, den Schritt ins Ausland zu machen. Nach nur einem Jahr bei HB Metz wechselte sie nach Norwegen zu den Vipers Kristiansand. Für die deutsche Nationalmannschaft erzielte sie in 132 Länderspielen 164 Tore. Ihr Debüt gab die Rechtshänderin am 21. April 2011 gegen Spanien.
Dabei hat die 33-Jährige in ihrer Karriere nahezu alle möglichen Titel abgeräumt: Mit der SG BBM Bietigheim gewann sie 2022 die European League sowie drei deutsche Meisterschaften. Einen weiteren Meistertitel holte sie mit dem HC Leipzig. Außerdem gewann sie vier Mal den DHB-Pokal, drei Mal den Super Cup, das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg mit dem französischen Champions-League-Teilnehmer Metz HB und aktuell den norwegischen Meister- und Pokaltitel mit den Vipers Kristiansand, die in dieser Saison in der Königsklasse bis ins Viertelfinale kamen und dort gegen den ungarischen Titelverteidiger Györ ausschieden.
kli