26.01.2024, 21:28
Erstes EM-Finale seit 2014
Es ist das erste EM-Finale der Franzosen seit den großen Zeiten rund um die beiden Olympischen Goldmedaillen 2008 und 2012. Nun darf, kurz vor den Olympischen Spielen im eigenen Land, wieder vom EM-Titel geträumt werden. Grundlage ist der "magische" Treffer von Elohim Prandi.
Aus Köln berichtet Felix Buß
Beim 25:27 von Jim Gottfridsson sah Schweden wie der sichere Sieger des ersten Halbfinals aus. Nur noch 72 Sekunden waren zu spielen. Diese Zeitspanne entpuppte sich als die entscheidende Spielphase. "Wir wussten, dass das Spiel bis 60:00 nicht zu Ende ist", lächelte der Remi Desbonnet "Außerdem haben wir solche Spieler wie Mem oder Prandi…"
Elohim Prandi war der Spieler, der am Ende der regulären Spielzeit zum Freiwurf für die Franzosen antrat. Zuvor hatte Janis Lenne den amtierenden Olympiasieger auf ein Tor herangeführt, darauf folgte der aus schwedischer Sicht fatale Schrittfehler von Jim Gottfridsson. Prandi ließ sich, als Rechtshänder ungewöhnlich, nach rechts fallen und netzte ein.
"Mit solchen Teamkollegen sind Wunder möglich", strahlte Desbonnet, der in der 53. Spielminute für den zunehmend glücklosen THW-Torhüter Samir Bellahcene eingewechselt wurde und mit vier Paraden seinen Anteil an der Wende hatte. "Wir haben am Ende des Spiels fünf oder sechs Mal geblockt, das ist verrückt", bilanzierte der Schlussmann von Montpellier HB.
"Dieser Treffer (der 27:27-Ausgleich von Prandi, Anm. d. Red.) gab uns neue Energie. Das Momentum war auf einmal auf unserer Seite", so Desbonnet. "Es war ein verrücktes Spiel, das Ende war ein wenig magisch", äußerte sich Hugo Descat. "Der Ausgleichstreffer hat uns heiß gemacht." Frankreich entschied in der Verlängerung mit einem Hattrick von Dylan Nahi das Spiel für sich.
"Es waren zwei ganz verschiedene Halbzeiten", beschrieb Kentin Mahé. "In der zweiten Halbzeit haben wir es seltener geschafft, Räume zu kreieren. Wir haben aber nicht aufgehört, aufs Gaspedal zu drücken. Wie dann in der Schlussszene der regulären Spielzeit Prandi den Ball unter die Latte jagt, das war so ein bisschen Magie." Am Freitag kämpfen die Franzosen daher um ihren vierten EM-Titel.