24.05.2024, 21:00
Tickets, Qualifikation und Turniermodus
2024 werden die Olympischen Spiele in Frankreich stattfinden. handball-world klärt im Vorfeld die wichtigsten Fragen, damit die Handballfans bestens informiert sind und sich auf die Spiele vorbereiten und freuen können.
Die Olympischen Spiele Paris 2024 werden am Freitag, 26. Juli 2024, offiziell eröffnet. Ihren Abschluss finden die Spiele nach 17 Tagen am Sonntag, 11. August 2024.
Die ersten Wettkämpfe gibt es aber bereits zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung zu sehen. Fußball und Rugby sind schon am 24. Juli in ihre Wettbewerbe gestartet, Handball und Bogenschießen folgen am 25. Juli.
Eintrittskarten für die Olympischen Spiele Paris 2024 werden ausschließlich über die Ticket-Plattform der offizielle Website des Veranstalters angeboten. Die Preisspanne der insgesamt rund 10 Millionen Eintrittskarten für die Wettkämpfe in Paris liegt zwischen 24 und 980 Euro. Zwei Wochen vor dem Start der Olympischen Spiele waren bereits 8,6 Millionen Tickets vergriffen, damit wurde die Rekordmarke von Atlanta 1996 bereits übertroffen.
Nach den ersten beiden Verkaufsphasen (März und Mai 2023) werden seit dem 5. Juli neue Tickets für die Olympischen Spiele 2024 verkauft. In dieser dritten Phase gibt es keine Verlosung mehr, sondern der Verkauf der Eintrittskarten erfolgt in Echtzeit und ist für alle zugänglich. In dieser Phase werden regionale Wettbewerbe wie Fußball (Bordeaux, Nantes, Nizza, Marseille, Lyon und Saint-Etienne), Handball (Lille), Basketball (Lille) und Segeln (Marseille) angeboten.
Da unter Berücksichtigung der bisherigen Verkaufsphasen sowie des Verkaufs an die verschiedenen Stakeholder und der Hospitality-Angebote bereits rund 86 Prozent der Eintrittskarten verkauft wurden, werden nicht mehr alle Sportarten angeboten. Aktuell sind auf der offiziellen Ticket-Plattform unter anderem noch Kontingente für die Sportarten Fußball, Boxen, Rudern, Kanuslalom, Golf, 7er Rugby und Wasserball - aber auch die Eröffnungs- und Schlussfeier - im Verkauf.
Die Olympischen Spiele sind für Fans aus Deutschland live im Free-TV bei Eurosport sowie im Livestream bei discovery+ zu sehen. Außerdem übertragen wie gewohnt auch ARD und ZDF die Wettkämpfe. Das Zweite beginnt bereits am 25. Juli mit dem ersten Übertragungstag vom Fußballturnier der Frauen. Die ARD ist am Freitag mit der Eröffnungsfeier und am Samstag mit dem ersten Wettkampftag dran.
Danach wechseln sich die beiden Sender täglich ab und bieten zusammen 240 Stunden in ihren Hauptprogrammen. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender bieten zudem gemeinsam bis zu zehn parallele Livestreams mit rund 1.500 Stunden Berichterstattung an, die auch in den jeweiligen Mediatheken zu sehen sind. Eurosport verspricht sogar ein 24-Stunden-Programm. Von den Livestreams kann man sich zumindest bei Discovery+ und beim ZDF auch relive Entscheidungen anschauen.
Insgesamt 32 Sportarten sind mit 45 Wettbewerben in Paris vertreten. Dabei stehen 329 Entscheidungen an. Erstmals werden Medaillen im Breakdance vergeben, wo sogenannte B-Boys und B-Girls in Tanz-Duellen gegeneinander antreten. Neu sind auch das Kitesurfen im Segeln und die Marathon-Staffel im Gehen.
Im Sportklettern besteht der Kombinations-Wettbewerb nur noch aus Bouldern und Lead. Speed wird zu einer eigenen Disziplin. Ebenfalls werden eine neue Gewichtsklasse beim Frauenboxen, Extrem-Kajak und ein Mixed-Event beim Schießen eingeführt. Baseball, 50 Kilometer Gehen oder Karate sind nicht mehr im Programm. Bei den Gewichthebern wird es einige Disziplinen weniger geben.
Ein Jahr vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele Paris 2024 hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) offiziell die Nationalen Olympischen Komitees (NOKs) und ihre besten Athlet:innen zur Teilnahme an den Spielen der XXXIII. Olympiade eingeladen. Keine Einladung für die Olympischen Spielen, die vom 26. Juli bis 11. August 2024 stattfinden werden, erhielten die Nationalverbände aus Russland und Belarus. 32 Sportler:innen aus diesen beiden Nationen werden als "Individuelle Neutrale Athleten" starten, zudem gibt es noch ein Olympisches Flüchtlingsteam. Sportler aus diesen Teams werden nicht am Handball-Turnier teilnehmen.
Gastgeber Frankreich hat Anspruch auf jeweils einen Quotenplatz für die Turniere der Damen und Herren. Außerdem sichern sich die Weltmeister einen festen Startplatz für das Turnier. Bei den kontinentalen Qualifikationswettbewerben qualifizieren sich vier Mannschaften pro Geschlecht (eine pro Region). Die Sieger der Turniere in Asien, Afrika und Europa qualifizierten sich direkt. Auf dem amerikanischen Kontinent wurden die Panamerikanischen Spiele als Turnier gewählt.
Die 12 verbleibenden Quotenplätze - jeweils sechs für Damen und Herren - wurden durch die Olympia-Qualifikationsturniere ermittelt, die aus je drei Turnieren für Damen und Herren bestehen. Die Qualifikation der Männer war auf den Zeitraum 14.-17.03.2024 und für die Frauen auf den Zeitraum 11.-14. April 2024 angesetzt.
Weitere Informationen:
Diese Teams nehmen am Handball-Turnier bei Olympia 2024 teil
Spielplan für die Vorrunde des Handball-Turniers der Frauen
Spielplan für die Vorrunde des Handball-Turniers der Männer
Deutschlands Männernationalmannschaft hat am 12. Mai schon ein erstes Testspiel gegen Schweden absolviert und deutlich mit 28:34 (11:19) verloren. Den Rest der Vorbereitung haben Männer und Frauen im Doppelpack absolviert. Am 13. Juli trafen in der Dortmunder Westfalenhalle zunächst Deutschlands Frauen auf Brasilien und mussten eine 31:26-Niederlage einstecken. Im Anschluss duellierten sich die DHB-Herren mit Europameister Frankreich und konnten einen souveränen 35:30-Sieg einfahren.
Ein sogenanntes "Doppel-Drei-Länderturnier" absolvierte man vom 19.-21. Juli dann in der Porsche-Arena Stuttgart. Ab 19. Juli spielten die deutschen Teams jeweils gegen Ungarn, hier siegten die Männer zunächst mit 33:29 und im Anschluss gewannen die Frauen
30:29. Einen Tag später kam es ab 15 Uhr zu einem Vergleich zwischen Ungarn und Japan (41:27). Am 21. Juli traten die DHB-Frauen um 15 Uhr noch ein zweites Mal gegen Brasilien an und siegten deutlich mit 27:20. Die DHB-Männer feierte ein 35:25 über Japan.
Die Turniere der Damen und Herren werden jeweils 12 Mannschaften umfassen, so dass pro Geschlecht 168 Athleten antreten werden (14 pro Mannschaft). Die Nationalteams können noch drei weitere Aktive bei sich haben - diese müssen dann allerdings mit der sogenannten AP-Akkreditierung auf der Tribüne Platz nehmen. Im Vorfeld der Spiele wurden 204 männliche und 202 weibliche Sportler beim IOC gemeldet, Angola hatte sein Kontingent nicht vollständig ausgeschöpft.
Acht Nationen - Dänemark, Deutschland, Frankreich, Norwegen, Schweden, Slowenien, Spanien und Ungarn - nehmen sowohl am Turnier der Männer wie auch bei den Frauen teil. Bei den Männern schafften auch Kroatien, Ägypten, Argentinien und Japan den Sprung ins Teilnehmerfeld, bei den Frauen sind dies die Niederlande, Brasilien, Angola und Südkorea.
In der Vorrunde spielen in den beiden Gruppen jeweils sechs Mannschaften im Modus Jeder-gegen-Jeden. Die besten vier Mannschaften einer Vorrundengruppe qualifizieren sich dann für das Viertelfinale, wo in Überkreuzspielen ein Erster gegen einen Vierten und ein Zweiter gegen einen Dritten spielt. Nach dem Halbfinale folgen dann noch die Medaillenpartien.
Obwohl die Spiele offiziell mit der Eröffnungsfeier am 26. Juli beginnen, werden die Handballspiele bereits einen Tag früher ausgetragen. Das Turnier der Frauen hat am 25. Juli den ersten Vorrundenspieltag, das der Männer beginnt am 27. Juli. Die Vorrunde der Frauen endet am 03. August, die der Männer einen Tag später. Damit nimmt das Handballturnier auch Abschied aus Paris.
Für die Teams folgt dann der Umzug nach Lille sowie ein weiterer Ruhetag. Somit startet ab dem 6. August wieder die K.o.-Runde mit dem Viertelfinale der Frauen. Die Männer starten erneut mit einem Tag Verzögerung, dementsprechend werden die Medaillen bei den Frauen am 10.08. und bei den Männern am 11.08. - dem Tag der Abschlussfeier - vergeben.
Handballtickets gibt es in mehreren Preiskategorien. In der Vorrunde sind die sechs Partien pro Tag in drei Sessions unterteilt. Die Tickets am Vormittag (09.00-12.30 Uhr) und in der Mittagsession (14.00-17.30 Uhr) kosten zwischen 24 und 140 Euro. In der Abendsession (19.00-22.30 Uhr) sind 50-190 Euro pro Ticket fällig.
Mit dem Wechsel nach Lille entfallen die Sessions mit mehreren Partien. Die Tickets werden für jede Partie einzeln verkauft. Im Viertelfinale werden für die ersten beiden Partien des Tages (9.30-11.30 Uhr, 13.30-15.30 Uhr) zwischen 45 und 190 Euro, für die späteren Partien (17.30-19.30 Uhr, 21.30-23.30 Uhr) zwischen 50 und 200 Euro fällig. In den Halbfinalpartien (16.30-18.30 Uhr, 21.30-23.30 Uhr) sowie beim Spiel um Bronze liegt die Spanne von 70-280 Euro. Tickets für die jeweiligen Finalpartien kosten zwischen 90 und 320 Euro.
Für die Olympischen Spiele in Paris wird es insgesamt 35 Sportstätten geben. Der Kern der Spiele findet zentral gelegen in der französischen Hauptstadt statt. Die Vorrunde wird in der Hall6 der Paris Expo im Süden der Hauptstadt ausgetragen. Für die Finalrunde wechselt man dann ins Stade Pierre Mauroy, die Multisport-Arena wurde 2012 gebaut und ist Heimspielstätte des Fußballklubs OSC Lille. Auch Handballspiele fanden dort bereits im Rahmen der Handball-WM der Frauen 2017 statt.
Ja, das Deutsche Haus feiert in Paris sein Comeback! Dazu ist bereits eine Location ausgewählt, und zwar das Rugbystadion Stade Jean-Bouin im Herzen von Paris. Für Fans des Team D wird das Deutsche Haus die zentrale Anlaufstelle während der Spiele sein - hier gibt es die Stars der deutschen Mannschaft hautnah zu erleben, es wird zusammen mitgefiebert und gefeiert.
Dazu wird auf dem Spielfeld im Stadion eine "Fan Zone" eingerichtet, die während der Olympischen Spiele eine Anlaufstelle für nationale und internationale Fans sein wird. Hier können Gäste olympisches Flair erleben, Sportarten an Aktivstationen ausprobieren und die Wettkämpfe auf Leinwänden verfolgen.
Neben Autogrammstunden ist auch ein Bühnenprogramm vorgesehen - mit musikalischer Unterhaltung und ausgewählten Medaillenfeiern. Für das leibliche Wohl der Besucher:innen wird dank der Einrichtung eines traditionellen deutschen Biergartens ebenso gesorgt sein.
Tagestickets können über folgende Plattform erworben werden: Teamdeutschland.de. Die personalisierten Tickets für den Besuch der Fanzone kosten 20 Euro, ermäßigte Tickets 10 Euro.
Ein Besuch des Deutschen Hauses schlägt hingegen mit 622,44 Euro brutto zu Buche, allerdings auch schon mit Verpflegung. Berechtigte für Ermäßigungen kommen für 369,25 Euro bzw. Kinder von sechs bis einschließlich 14 Jahre für 126,60 Euro ins Deutsche Haus. Kinder bis einschließlich fünf Jahre haben sowohl in der Fanzone wie auch beim Deutschen Haus freien Eintritt.
Bis zum 21. Juli liefen die Wahlen für das Fahnenträger-Duo noch. Bei den Männern waren Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev, Basketball-Weltmeister Dennis Schröder und Sportschütze Christian Reitz nominiert. Bei den Frauen standen Fußballerin Alexandra Popp, Reit-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl und Judo-Weltmeisterin Anna-Maria Wagner auf der Shortlist, die der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) veröffentlicht hatte. Fans sowie die Athletinnen und Athleten des deutschen Olympia-Teams konnten in einer Online-Abstimmung entscheiden, welche zwei Sportler bei der Eröffnungsfeier am 26. Juli auf der Seine die Fahne tragen dürfen. Die Wahl fiel auf Dennis Schröder und Anna-Maria Wagner.
Insgesamt fünfmal führen Aktive aus dem Handball bei der Eröffnungsfeier ihr Teams an. Von den Männern wird nur Dänemarks Torwart Niklas Landin diese Ehre zuteil. Bei den Frauen, die schon am Tag vor der Eröffnungsfeier ins Turnier starten, werden Azenaide Carlos (Angola), Lois Abbingh (Niederlande), Blanka Böde-Biro (Ungarn) und Ana Gros (Slowenien) ihre Equipe anführen.
Landin (Rhein-Neckar Löwen, THW Kiel), Abbingh (VfL Oldenburg) und Gros (Thüringer HC) spielten im Laufe ihrer Karriere in Deutschland, Abbingh war bei der Frauen-EM 2010 und ihrem ersten Großturnier sogar Gastkolumnistin bei handball-world.
Christian Stein