14.09.2024, 17:19
7-gegen-6 zum Kräftesparen
Am Donnerstag behauptete sich der THW Kiel trotz angespannter Personallage mit 33:24 (17:11) gegen Frisch Auf Göppingen. "Ich möchte meinen drei Rückraumspielern ein Lob aussprechen, dieses möchte ich aber erweitern auf alle meine Spieler, die heute einsatzfähig waren", so Filip Jicha nach der Partie mit einem Rundum-Lob.
Nach der Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen zum Auftakt stand der THW Kiel bereits im ersten Heimspiel unter Druck - und das mit einem Drei-Mann-Rückraum. Neben Torhüter Tomas Mrkva (Meniskus) fallen derzeit mit Harald Reinkind (Fersen-OP), Mykola Bilyk (Muskelfaserriss), Elias Ellefsen á Skipagötu (Knie) und Karl Wallinius (Muskelfaserriss) vier Rückraumspieler aus, mit Domagoj Duvnjak, Eric Johansson und Neuzugang Emil Madsen blieben so nur drei übrig.
Doch auch dank ihrer Treffer - am Ende sollte das Trio auf gemeinsam achtzehn Tore verbuchen - setzte sich der THW Kiel schnell ab. Ein weiterer Grund, die Deckung und Torhüter Andreas Wolff. "Wir haben mit viel Elan und Engagement gespielt, und wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten: Wir wollten variabler spielen als zuletzt und damit Frisch Auf! vor Aufgaben stellen. Wir mussten aber auch was tun, um die Köpfe frisch zu halten, deshalb haben wir die 3-2-1 gespielt und uns im 7 gegen 6 gute Chancen erarbeitet", erläuterte Filip Jicha den Matchplan.
"Das 7 gegen 6 ist die einzige Möglichkeit im Angriff, ein bisschen Kraft zu sparen", erläuterte der Coach des THW Kiel auf der Homepage des Vereins. "In der zweiten Halbzeit habe ich mich gefreut, wie wir darauf reagiert haben, dass Göppingen mit viel Tempo aus der Kabine kam: Gegen die 5-1-Deckung haben wir im Positionsangriff sehr gute Lösungen gefunden, obwohl wir das bisher kaum trainieren konnten", ließ Jicha das Spiel Revue passieren. Nach einem 17:11 zur Pause geriet der Vorsprung bis zum 33:24-Endstand nicht mehr in Gefahr.
"Für mich war es aber auch eine Freude, dass Henri und Linus zum Einsatz kamen", strahle Filip Jicha zudem angesichts der Youngster Henri Pabst und Linus Kutz. "Linus war in der ersten Halbzeit, als Dule eine Zeitstrafe hatte, sofort frech auf dem Feld, das hat mir gut gefallen." Für Domagoj Duvnjak war die Zeitstrafe einer der wenigen Momente zum Durchatmen, der Routinier sah den Schlüssel in "unserer überragenden Abwehrarbeit. Wir haben den Laden hinten dichtgemacht. Göppingen fand dagegen kein Rezept."
"Emil hat ein überragendes Spiel gemacht", lobte der Routinier zudem Neuzugang Emil Madsen. "Bei Emil möchte ich, dass wir ihn einfach erst einmal ankommen lassen. Hoffentlich wird er dann irgendwann richtig explodieren, bis dahin nehme ich ihn unter meinen Schutzmantel", erkärte Jicha mit Blick auf Madsen, der mit 9/5 Toren bester Schütze der Kieler war. "Heute haben alle sehr viel für ihn gearbeitet, und er hat Klasse und seine Kaltschnäuzigkeit gezeigt.
"Auch Andi hat seine Klasse unter Beweis gestellt, aber auch die Abwehr und deren Begeisterung, Frisch Auf! vor immer neue Aufgaben zu stellen", so Jicha weiter, der aber auf der Vereins-Homepage warnte: "Trotz des Sieges sind wir immer noch im Prozess des Zusammenwachsens, deshalb möchte ich ein stückweit auch zur Vernunft aufrufen und die Erwartungen an uns ein wenig realistischer werden zu lassen. Das heute war zu einhundert Prozent ein Sieg des Kollektivs. So wollen wir auftreten. Wir brauchen jeden einzelnen Spieler, wir sind wie eine leistungsorientierte Familie."
cie, mit Material THW