22.08.2024, 10:40
"Anel hat einiges von Sigurdsson mitgenommen"
Felix Jaeger möchte mit dem HSC 2000 Coburg in der 2. Bundesliga weiter angreifen. Welche Ziele und Erwartungen er hat, und was Neu-Trainer Anel Mahmutefendic verändert hat, hat Jaeger im Interview mit handball-world verraten.
Ende Mai hattest du dich an der Schulter verletzt und solltest zwei Monate ausfallen. Ist inzwischen wieder alles fit?
Felix Jaeger:
Ja, alles gut und sehr zufriedenstellend verheilt. Ich bin sogar vor der angegeben Zeit wieder fit gewesen. Inzwischen hat die Schulter auch schon wieder die ein oder andere Härteprobe überstanden.
Was erwartest du von der kommenden Saison? Welche Ziele habt ihr?
Felix Jaeger:
So wie jedes andere Team muss man sich bewusst machen, dass wirklich jede Mannschaft in der Liga sehr gut ist. Dementsprechend ist das mit den Zielen auch immer sehr schwierig, da sehr kleine Faktoren schon dazu führen, dass du plötzlich drei Plätze weiter vorne oder hinten bist. Unser grundsätzliches Ziel ist aber natürlich, einfach besser zu sein als letzte Saison. Letzte Spielzeit waren wir Sechster, als Verein haben wir die Top sieben ausgegeben, aber man möchte natürlich immer noch einen Schritt weitergehen.
Welche persönlichen Ziele hast du?
Felix Jaeger:
Da ist es natürlich ganz wichtig, dass diese im Sinne der Mannschaft sind. Für mich ist wichtig, als Führungsspieler aufzutreten und die Rolle anzunehmen, die ich in diesen zwei Jahren in Coburg bekommen habe. Ebenfalls wichtig ist es mir, gesund zu bleiben. Das ist mit meinem Spielstil - ich sage mal - nicht garantiert. Aber da arbeiten mir mit dem athletischen und medizinischen Staff, der in Coburg sehr gut ist, eng zusammen.
Du hast eine Gummersbacher Vergangenheit, genauso wie dein neuer Trainer Anel Mahmutefendic. Inwiefern hilft das, direkt eine Bindung zueinander aufzubauen?
Felix Jaeger:
Das hilft tatsächlich sehr viel. Ich verstehe mich sowieso gut mit Anel, aber auch so hat er einige taktische Veränderungen vorgenommen, die ich aus meiner Gummersbacher Zeit kenne. Auch die Spielzüge sind mir alle bekannt. Und auch abseits davon hat man auch neben dem Handballfeld natürlich schneller Gesprächsthemen.
Hast du ein Beispiel für eine taktische Veränderung?
Felix Jaeger:
Er hat die Spielzüge angepasst und die Namen geändert, weil er ein riesiges Playbook hat und es einfacher ist, wenn er die Namen daraus übernimmt. Und es ist gar nicht so einfach, sich diese neuen Namen einzuprägen, wenn man sie jahrelang anders genannt hat. Eigentlich hat jede Mannschaft sehr ähnliche Aktionen, aber heißen tun sie sehr unterschiedlich. Und da hatte ich natürlich einen Vorteil, weil ich die Namen schon aus meiner Gummersbacher Zeit kannte.
Wie heißt dein Lieblingsspielzug?
Felix Jaeger:
Der heißt Barca, beziehungsweise Barca rechts, weil der mir eine Eins-gegen-Eins-Situation auf der Mitte gibt, was meine Stärken gut ausspielt. Was genau passiert, dass können sich die Gegner dann nächste Saison anschauen.
Wie läuft die Vorbereitung?
Felix Jaeger:
Es war sehr anstrengend. Anel hat glaube ich einiges von Sigurdsson aus Gummersbach mitgenommen, was Trainingsvolumen und Intensität angeht. Er möchte, dass wir uns entwickeln, und zwar nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten. Das finde ich sehr gut, und man merkt auch, dass alle mitziehen.
Wer packt den Aufstieg?
Felix Jaeger:
Die üblichen Verdächtigen. Ich schätze beide Absteiger sehr gut ein, und auch Dresden hat sich extrem gut verstärkt. Genauso Nordhorn. Da muss man dann immer schauen, wie gut sich das eingroovt. Mein dark horse ist auf jeden Fall Nordhorn, da sind die Verpflichtungen wirklich sehr gut und auch sehr plausibel.
Und wie sieht es am anderen Ende der Tabelle aus?
Felix Jaeger:
Ich glaube, traditionell sind es auch hier die Neulinge, die sich erstmal etablieren und an die neue Liga anpassen müssen. Das ist auf jeden Fall ein Sprung von der 3. In die 2. Liga, obwohl ich beide Aufsteiger sehr stark einschätze.
mao