12.03.2024, 09:15
HC Kriens-Luzern verliert dritten Routinier
"Der Zeitpunkt ist leider gekommen und es fällt mir nicht leicht, aber ich werde im Sommer meine Karriere als aktiver Sportler beenden", erklärt Fabian Böhm seinen Rücktritt vom Handball nach dem Ende der Saison. Aktuell läuft der 34-jährige Rückraumspieler für den HC Kriens-Luzern in der Schweiz auf, der nach Andy Schmid und Zeljko Musa somit den dritten Routinier für die neue Saison ersetzen muss.
Fabian Böhm schaffte seinen Durchbruch in den professionellen Handball in Magdeburg, wo der heute 34-jährige 2008 seine ersten Spiele in der Bundesliga absolvierte. Es folgte ein Wechsel zu den Füchsen Berlin sowie ein Zweitspielrecht für den damaligen DHC Rheinland, bevor es über Stationen beim Bergischen HC und TuSEM Essen 2013 zu HBW Balingen-Weilstetten ging.
Kurz vor seinem Wechsel zur TSV Hannover-Burgdorf, wo er von 2016 bis zu seinem Wechsel in die Schweiz 2022 spielte, feierte er sein Debüt im Nationalteam - 51 Länderspiele und 76 Tore stehen in seiner Vita. Nun geht es für Fabian Böhm zurück nach Potsdam, nach 16 Spielzeiten als Handball-Profi wird er seine Karriere im Sommer beenden.
"Der Entscheid ist mir nicht leichtgefallen, aber es ist der richtige Zeitpunkt", hält der 34-Jährige fest, der im Sommer mit seiner Frau und den drei Kindern in die Heimat zurückkehrt. In Potsdam wird Fabian Böhm in der Firma seines Vaters einsteigen und mit der Trainerausbildung beginnen: "Ich habe in den letzten Jahren gemerkt, wie viel mir der Handballsport gibt und werde ihm treu bleiben."
In Kriens-Luzern wird der deutsche Rückraumspieler Spuren hinterlassen - und eine Geschichte für die Vereinschronik: "Keine Minute war im epischen dritten Finalspiel gegen die Kadetten vor 3‘000 begeisterten Zuschauenden in der Maréchaux Arena Sursee gespielt, als sich Fabian Böhm eine gravierende Fraktur seiner Wurfhand zuzog - und davon unbeeindruckt weiterspielte, inklusive zwei Verlängerungen", so der Verein.
"Noch vor der Entscheidungslotterie aus sieben Metern ließ sich der Deutsche den gipsartigen Verband aufschneiden und wollte vom Strich aus ebenfalls mithelfen, die Partie zu einem guten Ende zu führen", so der Klub aus der Schweiz weiter. "Dann tut es halt nochmals ordentlich weh", meinte er, der aus seiner Zeit bei Hannover den Übernamen "Krieger" verpasst bekam. Eine Szene, die laut dem HC Kriens-Luzern symbolisch für Fabian Böhm, seine Haltung wie auch für seine lange Karriere steht: "Mir ging es stets um die Mannschaft."
"Mit Fabian Böhm verlieren wir eine gewichtige Stimme in der Garderobe wie auch beeindruckenden Menschen und Sportler, der sich stets in den Dienst der Mannschaft stellte und unseren Club in vielfacher Weise weiterbrachte", resümiert Sportchef Nik Tominec mit Blick auf den bevorstehenden Abschied des Routiniers.
Nach dem Abschied von Andy Schmid, der bereits das Amt des Nationaltrainers der Schweiz übernommen hat, sowie dem Wechsel von Zeljko Musa auf die Position des Chefcoaches ist der Abschied von Fabian Böhm der Abgang eines dritten Routiniers. Zunächst konzentriert sich der deutsche Rückraumspieler mit seinem Team aber noch auf die Play-offs.
Trotz den etappierten Abgängen der drei Routiniers blickt der HCKL-Sportchef optimistisch auf die bevorstehende Spielzeit - die letzte vor dem Einzug in die neue Pilatus Arena: "Wir wollen uns weiterhin an der Spitze etablieren wie auch den eingeschlagenen Weg mit einer routinierten Achse und jungen Talenten aus dem eigenen Nachwuchs fortführen."
cie