19.05.2024, 08:28
"Haben das Wunder geschafft"
Der ThSV Eisenach hat vorzeitig in der Verbleib in der Handball-Bundesliga perfekt gemacht. "Ich bedanke mich bei allen Experten vor der Saison, die haben uns die Zusatzmotivation gegeben", sagte Geschäftsführer René Witte dem TV-Sender Dyn, nachdem die Thüringer am Samstagabend mit 28:27 gegen die SG Flensburg-Handewitt gewonnen und so zwei Spieltage vor Saisonende die Erstklassigkeit gesichert hatten. Vor der Saison war das Team von Trainer Misha Kaufmann als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt worden.
Gleich nach Schlusspfiff brachen in der Werner-Aßmann-Halle alle Dämme. Den Spielern wurden riesige Biergläser gereicht, die sie mit ihren Fans teilten. Neu-Nationalspieler Marko Grgic sagte völlig überwältigt im Sender Dyn: "Einfach geil, wir haben es geschafft."
Witte bedankte sich ebenfalls bei der Region und den Fans: "Es ist einmalig und hat uns ein Stück weit getragen. Die Spieler und das Trainerteam hatten eine fantastische Einstellung Woche für Woche."
Was der Klassenverbleib für die Region bedeutet, machte Witte ebenfalls klar: "Was seit Wochen und Monaten los ist, kann man gar nicht beschreiben. Wir haben doppelt so viele Dauerkarten-Anfragen, wie wir verkaufen können. Unser Ziel war es, das Herz auf der Platte zu lassen, und das ist uns gelungen."
"Wir haben das Wunder geschafft", erklärte Eisenachs Trainer Misha Kaufmann nach dem ersten Eisenacher Sieg über die Förderstädter überhaupt. Herausragend auf Seiten der Thüringer: Mateusz Kornecki im Tor (11 Paraden, über 40% Fangquote) und Manuel Zehnder (12/2 Tore).
Misha Kaufmann hob zudem Abwehrleistung von Philipp Meyer und Mait Patrail heraus. Rückraumspieler Dustin Kraus half auf Links- und Rechtsaußen aus und wurde bei drei Treffern mit einer 100-Prozent-Wurfquote notiert.
"Das Spiel zeigt eigentlich unsere gesamte Saison. Leidenschaft, totaler Fokus und totaler Wille. Ich bin einfach nur stolz auf diese Truppe", so Witte, der betonte: "Wir haben nicht gegen irgendwen gespielt." Gegner SG Flensburg-Handewitt verpasste mit der Niederlage endgültig die Qualifikation für die EHF Champions League, auch wenn die Chancen auch vorher nur gering waren.
Die Thüringer mussten bis zum Schluss zittern, schon rund drei Minuten vor dem Ende hielt es in der Werner-Aßmann-Halle niemand mehr auf den Sitzen, weil der Klassenerhalt immer näher rückte. Richtig gesichert war der Ligaverbleib dann aber erst kurz vor Ende, als Mateusz Kornecki seine starke Leistung dann mit der finalen Parade gegen Lukas Jörgensen krönte. Danach startete die große Feier - Witte kündigte an, dass man "bis sechs, sieben Uhr durchfeiern" werde.
chs, dpa