25.08.2024, 14:40
Beide Seiten offensiv auf Zack
Beim Sommermärchen in Kassel haben sich die Bundesligisten der MT Melsungen und des SC Magdeburg einen engen Schlagabtausch geliefert, der erst im Siebenmeterwerfen entschieden wurde.
Der SC Magdeburg kam gut in die Partie um Platz drei. Der deutsche Meister, am Vortag dem polnischen Spitzenclub Industria Kielce unterlegen, führte nach einem Traumstart direkt mit 4:0. Nach zehn Minuten war die Führung auf 8:3 angewachsen.
Bei der MT Melsungen kam Torwart Adam Morawski nicht in den Tritt. Roberto Garcia Parrondo reagierte nach dem 6:10 demnach mit dem Wechsel zu Youngster Pawel Krawczyk, der sich einige Male auszeichnen konnte.
Dementsprechend kämpften sich die Nordhessen langsam zurück ins Spiel. Das geschah besonders über eine Reihe an Siebenmetern, die Ian Barrufet allesamt sicher verwandelte. So war der Rückstand beim 12:14 auf zwei Treffer geschrumpft (20.). Beim SCM stellte parallel die Behandlungspause für Magnus Saugstrup eine Sorge dar.
Melsungen blieb stark und stellte durch Florian Drosten den Anschluss wieder her. Der Außenspieler hatte einen cleveren Einläufer gesetzt. Zwar zogen die Elbstädter durch einen Siebenmeter-Treffer von Manuel Zehnder wieder auf plus zwei davon (17:15), in der 29. Minute konterte dann aber Barrufet beim Strafwurf zum 19:19-Ausgleich.
Bennet Wiegert nahm die Auszeit, sein Plan ging aber nicht auf. Krawczyk lenkte den Wurf ans Aluminium und ermöglichte so den Gegenstoß zur ersten MT-Führung (20:19). Weil Albin Lagergren behandelt werden musste, wurde der deutsche Meister direkt doppelt geschockt. Die Schlussaktion gehörte dann Philipp Weber, welcher beim direkten Freiwurf im Block hängen blieb.
Melsungen kam stark aus der Kabine und erhöhte direkt auf 21:19. Hinten glänzte zudem weiter Torwart Pawel Krawczyk - Gegenüber Sergey Hernandez fand nun aber auch in die Partie. So kämpfte sich der deutsche Meister - mit Magnus Saugstrup und Albin Lagergren, die beide wieder spielen konnten - zurück in die Partie (24:24, 40.).
Bei den Elbstädtern rotierte nun Michael Damgaard im Angriff auf die linke Rückraumposition: und zwang den Ball beim 27:26 druckvoll über die Linie. Auf die Magdeburger Führung wussten die Nordhessen aber mit einer schnellen Mitte zu antworten (45.). Parallel rotierte Adam Morawski wieder ins MT-Tor.
Mit Erfolg: Morawski parierte, im Gegenzug netzte Florian Drosten zum 29:28. Dann wurde es turbulent: Adrian Sipos störte den Anwurf der Magdeburger und fing sich dafür eine Zwei-Minuten-Strafe, die die Schiedsrichter nach einem Zuruf auf vier Minuten erweiterten. Verbunden damit war die rote Karte für den Defensivspezialisten.
Dennoch blieben die Nordhessen in der Partie und eröffneten die letzten zehn Minuten mit dem Treffer zum 31:30 ins empty goal. Auch die Antwort auf Damgaards Ausgleich fiel ins verwaiste Gäste-Tor (32:31, 51.). Dann zeigte der SCM aber die eigenen Muskeln, drehte die Partie mit einem Doppelschlag.
Melsungen blieb davon unbeeindruckt und netzte ebenfalls doppelt. Beim Stand von 34:33 nahm Bennet Wiegert dann die nächste Auszeit und schickte sogar den Halter des Mikrofons weg, damit seine Worte nicht im Fernsehen zu hören waren. Und diese fruchteten: der SCM setzte den nächsten Doppelschlag (35:34, 57.).
Dennoch blieb es eng. Drei Minuten vor Spielende stand es 36:36, die Gäste legten dabei weiter vor. Die letzten 60 Sekunden gehörten weiter dem SCM, der die Zeit clever herunterspielte. Neun Sekunden waren noch zu gehen, als Bennet Wiegert seine letzte Auszeit nahm. In der letzten Aktion scheiterte dann Manuel Zehnder aus dem Rückraum an Adam Morawski (37:37).
Ergo musste eine Entscheidung per Siebenmeterwerfen her. Den Auftakt machte Phillip Weber gegen Adam Morawski - und der Magdeburger scheiterte, ebenso danach Timo Kastening gegen Sergey Hernandez. Matthias Musche schnappte sich den zweiten SCM-Wurf und netzte zum 38:37, im Gegenzug blieb Ian Barrufet souverän gegen Nikola Portner.
Manuel Zehnder holte die Führung daraufhin zurück auf SCM-Seite, Amine Darmoul konterte zum 39:39. Den vierten Magdeburger Wurf vergab Magnus Saugstrup gegen Morawski, welcher die Beine rechtzeitig schließen konnte. Dimitri Ignatow dankte es seinem Keeper mit dem 40:39 für die MT.
Nun musste Michael Damgaard treffen, was dem Rückraumshooter auch gelang. Aaron Mensing vergab daraufhin den entscheidenden Wurf gegen Nikola Portner. In der Verlängerung des Siebenmeterwerfens übernahm dann wieder Kastening Verantwortung: und scheiterte erneut. Isak Persson vergab jedoch ebenfalls.
Eiskalt blieb daraufhin Barrufet, der Druck auf Zehnder machte: doch der Neuzugang ließ nichts anbrennen: 41:41. Anders erging es Darmoul, welcher diesmal scheiterte. Matthias Musche vergab jedoch den nächsten Matchball, und Ignatow stellte auf 42:41. Doch auch Saugstrup netzte. Mensing traf beim nächsten Wurf zum 43:42, und als Damgaard per Heber scheiterte, hatte die MT sich den dritten Platz gesichert.
Tore für die MT Melsungen:
Balenciaga 4, Sipos 1, Kristopans 3, Ignatow 7, Drosten 1, Cavalcanti 2, Mensing 5, Darmoul 4, Kastening 2/2, Barrufet 8/6
Tore SC Magdeburg:
Persson 2, Musche 2, Hammer 1, Zehnder 7/5, Kristiansson 2, Weber 2, Lagergreen 7, Mertens 3, Saugstrup 2, Damgaard 8
mao