17.08.2024, 13:30
Stelldichein der Handball-Stars in der Kieler Arena
Zwei Legenden verlassen den THW Kiel: Mit einem Abschiedsspiel hat der Rekordmeister Steffen Weinhold und Niclas Ekberg ein letztes Mal die große Bühne bereitet - zu Gast waren zahlreiche Legenden.
Steffen Weinhold und Niclas Ekberg hatten sich ein großes Handball-Fest zum Abschied vom THW Kiel gewünscht - und sie bekamen es. Zu Ehren der langjährigen Leistungsträger organisierten die Zebras in der Wunderino Arena ein Abschiedsspiel vor und mit knapp 8500 Fans sowie zahlreichen Handball-Legenden.
Am Freitagabend war es so weit, das "Team 18/13" traf auf den aktuellen Kader des THW Kiel um die Neuzugänge Andreas Wolff, Emil Madsen, Lukas Zerbe und Bence Imre. Zum Team von Weinhold und Ekberg gehörten zahlreiche Kieler Handball-Legenden, darunter Magnus Wislander, Stefan Lövgren, Marcus Ahlm, Dominik Klein oder Niklas Landin.
Aber auch Ljubomir Vranjes, Holger Glandorf oder Tobias Karlsson aus Weinholds Nordhorner oder Flensburger Zeiten sowie die Nationalmannschafts-Wegbegleiter Uwe Gensheimer und Martin Strobel oder Akteure wie Peter Gentzel mit verschiedensten Anknüpfpunkten. "Das war natürlich ein außergewöhnliches Einlaufen für mich", erklärte Lasse Svan bei Dyn mit Blick auf den Applaus für einen Flensburger in Kiel. Den bekam auch Rune Dahmke, der nach der Heirat mit Stine Oftedal als frisch gebackener Ehemann vorgestellt wurde.
Und auch die Schiedsrichter erhielten langen Beifall: Für Sebastian Grobe und Adrian Kinzel war es nach 442 Spielen für den DHB und 23 gemeinsamen Jahren an der Pfeife ebenfalls das letzte gemeinsame Spiel. Der Kieler Ehrenspielführer Stefan Lövgren und Flensburgs Jacob Heinl zeigten den Unparteiischen am Ende der Partie dann auch die Rote Karte.
"Es macht mich auch sehr stolz. Man merkt in diesen Momenten wie groß, wie stark dieser Klub auch ist. Auch fantastisch, welche Legenden aus THW und Bundesliga-Geschichte heute da sind", erklärte THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi, der hinsichtlich seines Fehlen auf dem Parkett bei Dyn anfügte: "Das ist vorbei". Nach zwei mal hin und zurück beim Abschiedsspiel von Filip Jicha habe er das gemerkt. Magnus Wislander legte sich derweil auch mit 60 noch mit Patrick Wiencek an.
Interessante Szene lieferte die launige Partie dabei gleich mehrfach, beispielsweise als Samir Bellahcene und THW-Rückkehrer Andreas Wolff sich bei einem Ekberg-Siebenmeter zu zweit zwischen die Pfosten stellten, einfach mal ein Videobeweis gezogen oder ein Fußball in die Mitte geworfen wurde oder die Legenden bei einigen Tricks zeigten, dass sie immer noch Könner am Ball sind.
Am Ende wurde es sentimental. "Als kleines Kind träumt man davon, in solch einer Halle vor solch einem Publikum spielen zu können", sagte Steffen Weinhold, "und ich hoffe, dass ihr diese Mannschaft weiter so unterstützt, damit auch die Kinder von heute ihren Träumen nacheifern können." Der 38-jährige gebürtige Fürther ist nach zehn Jahren beim THW in seine fränkische Heimat zurückgekehrt. An seine Frau Ina gerichtet sagte er: "Es ist ein Glück, dass wir nun drei echte Kieler mit nach Hause nehmen."
Alle drei Kinder, auch die von Niclas Ekberg, wurden in Kiel geboren. Der 35-Jährige, der sich nach zwölf Jahren als Rekordtorschütze der Zebras in Richtung Ystad verabschiedete, gestand: "Ich habe zwölf Jahre lang bei jedem Einlaufen in diese Halle Gänsehaut gehabt - und das nur wegen euch." Der Schwede erinnerte sich auch seine Ankunft 2012: "Das war ziemlich turbulent, da ist viel passiert für den jungen Niclas. Alfred hat dann gesagt: 'Wir holen dich'. Und dann bin ich hier zwölf Jahre festgeklebt."
Weinholds und Ekbergs Stellenwert in der Kieler Handball-Geschichte unterstrich dann die Enthüllung ihrer Ehrenbanner mit der 13 bzw. der 18 und großen Konterfeis unter dem Hallendach. Das von Steffen Weinhold wurde dabei überraschend vom Flensburger Jacob Heinl als einem seiner besten Freunde enthüllt, das von Niklas Ekberg von seinem Landsmann Magnus Wislander, den er als Rekordschütze des THW Kiel abgelöst hatte.
Niklas Landin, Peter Gentzel (3 Paraden), Mattias Andersson (5 Paraden), Mikael Appelgren (7 Paraden); Magnus Wislander (4), Uwe Gensheimer (2), Sven Ehrig (1), Anders Eggert (2), Tobias Karlsson, Holger Glandorf (2), Lasse Svan (4), Dalibor Doder, Steffen Weinhold (1), Marcus Ahlm (2), Martin Strobel (1), Ljubomir Vranjes (2), Niclas Ekberg (4), Lars Kaufmann, Michael Spatz, Pavel Horak (1), Momir Ilic (2), Dominik Klein (3), Marko Vujin (2), Piotr Przybecki, Stefan Lövgren, Csaba Szücs, Jacob Heinl, Philipp Reuter
Trainer Alfred Gislason, Glenn Solberg
cfl, cie