11.12.2024, 17:30
Turnier-Fazit der Kapitänin
DHB-Kapitänin Emily Bölk zieht nach dem siebten Platz bei der Europameisterschaft 2024 ein differenziertes Fazit zum Auftritt der deutschen Handballerinnen.
handball-world: Ihr beendet diese Europameisterschaft, wie vor zwei Jahren, auf Platz 7. Wie fällt dein Fazit aus?
Emily Bölk: Also sagen wir mal so: Die, die vorher schon hinter uns waren, die haben wir wieder deutlich hinter uns gelassen. Diese Gegner haben alle sehr deutlich distanzieren können. Die, die vor uns waren, haben wir leider nicht bezwingen können in diesem Turnier.
Dementsprechend haben wir natürlich nicht das erreicht, was wir gehofft haben, die Lücke zur Weltspitze ein Stück weit zu schließen. Wir haben es in diesen Spielen immer nur um die 40 Minuten gut gemacht. Und dann fehlen uns aber auf die Länge des Spiels einfach die Konstanz und das Level.
Was mir aber sehr gut gefallen hat, besonders in den letzten beiden Spielen (gegen Norwegen und Slowenien, Anm. d. Red.): Was wir im Angriff gespielt haben, war sehr variabel, sehr frei, viel Bewegung, viele Kreuzungen. Und ich hoffe, dass wir das so analysieren und mitnehmen und dann gerne im nächsten Jahr noch mehr intensivieren, weil ich glaube, das macht mehr Spaß, diesen Handball anzugucken.
Die Abwehr haben wir, glaube ich, das ganze Turnier über weite Strecken gut gestellt und die Goalies haben - Katja gegen Slowenien - einen guten Job gemacht.
Was müsst ihr individuell und als Team noch besser machen, um die Top 6 oder Top 5 knacken zu können oder zumindest näher in Reichweite zu kommen?
Also ich glaube, was die Abwehr angeht, haben wir ein sehr aggressives, teilweise sehr offensives System, was sehr schmerzhaft sein kann für die Gegner, wenn man das gut spielt. Das hat alles mit Vertrauen ins System zu tun, natürlich auch individuell seinen Job zu erledigen, als Einheit dann kompakt das Zentrum zu halten. Das ist schon auch ein individuelles Thema.
Im Angriff müssen wir daran arbeiten, dieses freie, intuitive Moment mehr ins Spiel zu integrieren, in Bewegung zu sein und den Ball laufen zu lassen. Dann kann das so aussehen wie gegen Slowenien.
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