21.11.2024, 13:00
DHB-Nationalspielerin profitiert von starkem Klub-Umfeld
Auf Vereinsebene läuft es für Emily Bölk, von dem starken Kader beim FTC Budapest kann aber auch die Nationalmannschaft profitieren.
Sportlich läuft es für Nationalspielerin Emily Bölk mit ihrem Verein FTC Budapest. In der heimischen Liga holte man acht Siege bei einem Remis und auch in der EHF Champions League ist man mit sieben Siegen aus acht Spielen klar auf Kurs. "Die direkte Qualifikation für das Viertelfinale wäre natürlich überragend", so die 26-Jährige.
Der Hauptstadtklub plant den Angriff auf Europas Krone, hat dafür vor der Saison gleich mehrere Weltstars geholt. "Der Kader ist größer und breiter und die Qualität höher. Jedes Training ist praktisch wie ein Champions-League-Spiel", erklärt Bölk. "Die neuen Spielerinnen passen gut ins System, geben uns aber auch andere taktische Möglichkeiten."
Die Rückraumspielerin hat einen weiteren Vorteil entdeckt: "Die Kräfteverteilung lässt sich besser steuern. Man absolviert nicht alle Spiele, um auch einmal Regeneration zu kriegen. Wir sind durch Olympia auch fast ohne richtige Vorbereitung in die Saison gestartet. Da hatten wir Spiele dabei, wo wir auch ohne richtigen Flow gewonnen haben."
Von Bölks Entwicklung im Klub kann auch das Nationalteam profitieren. "Mit diesen Topleuten zu trainieren, macht Spaß. Man geht mit einem anderen Selbstverständnis in die Spiele, entwickelt sich auch durch Erfahrungen", so die Nationalspielerin, die mit ihrem Buzzerbeater im Halbfinale gegen Esbjerg die Ungarinnen 2023 überraschend ins Endspiel gebracht hat.
Schon in ihrer Karriere hat Bölk zwei Handballschulen kennengelernt, war viele Jahre beim Buxtehuder SV, aber auch 2012/13 in der Sportakademie von Topklub Viborg HK. "In Dänemark wird ganz früh mit Harz gespielt. Auf die technische Ausbildung und den Spielwitz wird viel Wert gelegt. Erst danach geht es konkret um das System", so Bölk, betont aber auch: "Ich hatte auch eine sehr gute Ausbildung und Trainer in Deutschland. Mit einem tollen Team hatten wir schon früh eine hohe Qualität im Training. Wir haben zum Beispiel mit der E-Jugend schon in der D-Jugend gespielt und immer am höheren Level gekratzt."
Auch mit dem deutschen Nationalteam würde Bölk gerne den nächsten Schritt machen bei der Europameisterschaft. Doch der Weg zur zweiten EM-Medaille nach 1994 - damals war Mutter Andrea noch im Team, das beim Heimturnier Silber gewinnen sollte - wird anspruchsvoll.
"Wir müssen als Erste aus der Vorrunde kommen, wenn wir eine Chance auf das Weiterkommen haben wollen", so Bölk und betont mit Blick auf die Gegner: "Gegen die Ukraine und Island gehen wir als klarer Favorit in die Spiele, aber unterschätzen sollte man niemanden. Island hat jetzt auch gegen Polen zweimal überrascht. Von daher müssen wir unsere Leistung abrufen, um zu gewinnen. Gegen die Niederlande kämpfen wir voraussichtlich um Platz 1 und das wird ein 50/50-Spiel mit Derbycharakter. Der Sieg bei der Golden League gibt uns auf jeden Fall Rückenwind für die Partie."
Dennoch ist die Aufgabenstellung für die drei Partien in Innsbruck klar: "Unser Ziel ist es, mit zwei Punkten in die Hauptrunde (in Wien, Anm.) zu kommen. Gegen Norwegen und Dänemark brauchen wir aber einen oder zwei Sahnetage, um gegen sie zu bestehen und so eine Chance auf das Halbfinale zu haben. Das wird sehr anspruchsvoll."
chs