10.06.2024, 15:50
Nach Halbfinalpleite und Magdeburg-Sieg
Aus Sicht des THW Kiel lief das Finalwochenende der Champions League nur teilweise nach Plan. Im Halbfinale kassierten die Kieler gegen den späteren Sieger FC Barcelona eine heftige Pleite, im Spiel um Platz drei gelang dann Wiedergutmachung.
Der THW Kiel war mit dem Erfolg im Supercup und einer durchwachsenen Saison in der Liga im Gepäck nach Köln zum Final4 angereist. Im Halbfinale war das Team um Trainer Filip Jicha gegen das überragende Team des Final4 der vergangenen Jahre, dem FC Barcelona, gefordert. Am Ende scheiterte der THW Kiel vor allem an einem überragenden Emil Nielsen.
Dass die Kieler Mannschaft mit ihrer Leistung im Halbfinale zu knabbern hatte, wurde nach dem Schlusspfiff mehr als deutlich. "Das, was wir gestern gegen Barcelona abgeliefert haben, war nicht Champions League würdig", fand Patrick Wiencek mit Blick auf das Halbfinale deutliche Worte.
"Wie in vielen Spielen war unser Abschluss nicht gut", hatte auch Trainer Jicha bei DAZN erklärt, die Wurfquote sei nicht gut gewesen. "Wenn diese Aspekte nicht funktionieren, brechen wir oft zusammen. Es war gegen Barcelona klar, dass wir eine bessere Leistung brauchen von jedem Einzelnen. Das ist uns leider nicht gelungen." Auch in der Defensive sei man "nicht gut gestanden".
Im Spiel um Platz drei am Folgetag wartete dann mit dem deutschen Meister der SC Magdeburg. In diesem Duell zeigten sich die Zebras deutlich verbessert und gaben das Spiel bis zum Schlusspfiff nicht aus der Hand. "Wir sind zufrieden, dass wir eine bessere Leistung als gestern gezeigt haben", bilanzierte Jicha.
"Einerseits bin ich nicht glücklich, weil wir hier nicht angetreten sind, um um die Holzmedaille zu spielen, andererseits bin ich stolz auf die Reaktion der Mannschaft“, beschrieb Hendrik Pekeler seine Gefühlslage nach dem Schlusspfiff und führte aus: "Es war wichtig, unseren Fans nach unserer gestrigen Leistung etwas zum Jubeln zu geben"
"Jetzt die Bronzemedaille zu haben, war das bestmögliche Outcome, das wir am heutigen Tag haben konnten", meinte Kiels Linksaußen Rune Dahmke, dessen Partnerin Stine Oftedal am Wochenende zuvor den Titelgewinn mit Györ im Frauenwettbewerb feiern konnte.
Für die Kieler Mannschaft sei der dritte Platz ein "positiver Schlussmoment" erklärte Dahmke. Der 31-Jährige warnte jedoch davor, das Ergebnis mit Blick auf den Saisonverlauf aus Kieler Sicht überzubewerten, denn "es war trotzdem eine schlechte Saison und das sollte man auch nicht vergessen".
In diesem Sommer verabschiedet der THW Kiel gleich zwei langjährige und wichtige Säulen der Mannschaft. Während die Zukunft von Steffen Weinhold noch offen ist (wir berichteten), kehrt Niclas Ekberg in seine schwedische Heimat zurück und wird sich dort Ystads IF anschließen.
"Es war heute ein Traumszenario, eine lange Karriere mit einem Sieg zu beenden und mit den Fans, dem ganzen Verein und meiner Familie zu feiern“, sagte Ekberg, der nach seinem letzten Spiel im THW-Trikot erklärte: "Ich brauche ein paar Stunden, um zu realisieren, dass meine Zeit in Kiel zu Ende geht."
"Ich habe es noch nicht ganz verkraftet. Ich bin stolz und glücklich. Mir hat es sehr viel bedeutet, beim letzten Spiel dieser Mannschaft ein anderes Gesicht zu zeigen", so Ekberg im Interview mit der EHF weiter.
lmk