19.05.2024, 13:22
Abstiegsbedrohtes Ahlen ärgert Hildesheim
Für Spitzenreiter Eintracht Hildesheim lief am vorletzten Spieltag in der 3. Liga Nord-West wenig zusammen. Nur mit viel Mühe verteidigte der Tabellenführer seine Pole Position im Titelkampf, Ahlen verpasste den Befreiungsschlag im Abstiegskampf.
Eintracht-Trainer Daniel Deutsch hatte im Vorfeld der Partie klargemacht, dass sein Team zwar Favorit in dieser Begegnung mit dem akut abstiegsbedrohten Gastgeber ist, die Partie aber keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen sollte. Schließlich brauchte Hildesheim im Kampf um die Staffelmeisterschaft unbedingt einen Sieg, um Verfolger Emsdetten erneut zu überholen.
Der Trainer behielt recht, seine Spieler aber hatten ihrem Coach offenbar nicht wirklich zugehört. Gleich im ersten Angriff vergab René Gruszka völlig freistehend eine schön herausgespielte Großchance, der zweite Angriff endete mit einem technischen Fehler von Matteo Ehlers, der dritte mit einem verworfenen Siebenmeter von Lothar von Hermanni, ehe Gruszka im vierten Angriff zum 1:2 verkürzte. Wenig später führte der Abstiegskandidat 3:1.
Das Fehlerfestival auf Hildesheimer Seite setze sich fort, von Hermanni versiebte freistehend und Ehlers leistete sich den zweiten technischen Fehler. Daniel Deutsch holte ihn jetzt auf die Bank, brachte dafür Florian Billepp im Rückraum, der aber auch schnell durch einen technischen Fehler auffiel. In der 14. Minute nahm Deutsch die erste Auszeit, seine Mannschaft lag zu diesem Zeitpunkt 3:4 zurück. Einziger Spieler in Normalform war Jan Jochens, der starke Paraden zeigte und das Team im Spiel hielt.
Ahlen versuchte es phasenweise mit dem siebten Feldspieler, hatte damit wenig Erfolg. Nach einer Viertelstunde hatte die Eintracht dann ein kurzes Zwischenhoch, als Jakub Tonar, Rene Gruszka und Hendrik Hanemann einen 3:4 Rückstand in eine eigene 6:4 Führung ummünzten.
Danach aber setzte sich die Serie technischer Fehler und vergebener Großchancen fort. Einen rabenschwarzen Tag hatte Kapitän Lothar von Hermanni erwischt, der zweimal vom Punkt und dreimal von Außen gescheitert war, als sein Trainer ihn in der 25. Minute durch Tjark Jonas ersetzte. Jonas performte gut an diesem Abend.
Ahlen aber holte sich die Führung beim 8:7 zurück und ging mit einer 12:11 Führung in die Pause. In der Schlussphase der ersten Hälfte kehrte Matteo Ehlers aufs Feld zurück und Tobias Myrbakk ersetzte den ebenso glücklosen Florian Billepp. Insgesamt hatte das Team eine Halbzeit zum Vergessen geliefert.
Doch auch nach dem Seitenwechsel stand der Tabellenführer völlig neben sich. Keine vier Minuten waren gespielt, als Ahlen beim 16:12 eine vier-Tore Führung herausgeworfen hatte. In Überzahl - Juric saß die einzige Zeitstrafe des gesamten Spiels ab - hatten die Gastgeber dreimal nacheinander ins leere Tor getroffen, nachdem Hildesheim im Angriff immer wieder den Ball verspielt oder aber Chancen versiebt hatte.
Ahlens Keeper Maurice Behrens parierte die Würfe der Eintracht-Angreifer in Serie. Auch in der Abwehr stimmte die Abstimmung nur selten. In der 45. Minute nahm Daniel Deutsch erneut eine Auszeit, sein Team lag zu diesem Zeitpunkt 17:20 zurück. Tobias Myrbakk kehrte jetzt in den Rückraum zurück, sorgte für etwas mehr Druck aus dem insgesamt aber durchschlagsarmen Rückraum.
Nach der Auszeit wurde die Gastmannschaft aber stärker, fing auch in Deckung Bälle ab. Vorne zeigte sich vor allem Lukas Quedenbaum treffsicher. Myrbakk und zweimal Quedenbaum sorgten für den Ausgleich zum 21:21. (51.) Es blieb spannend in der Schlussphase, in der die Gastgeber bis zum 23:22 vorlegten, ehe Matteo Ehlers und Hendrik Hanemann die Führung mit ihren Toren zurückholten.
Ahlen glich noch einmal aus, doch Jakub Tonar und erneut Quedenbaum warfen die Eintracht mit 26:24 nach vorn. Mit dem 27:25 sorgte Matteo Ehlers zwar 70 Sekunden vor dem Ende erneut für eine zwei Tore Führung, doch entschieden war das Spiel noch nicht, denn ausgerechnet der bis dahin treffsichere Quedenbaum ließ die Chance zur drei-Tore-Führung liegen.
Ahlen traf zum 26:27 und hatte noch die Chance zum Ausgleich: Der letzte Angriff aber wurde abgefangen und der 13. Auswärtssieg war eingefahren. Am kommenden Sonntag erwartet Hildesheim den VfL Fredenbeck zum letzten Punktspiel in der Volksbank Arena. Ahlen rückt bei Eintracht Baunatal an.
HLZ Ahlener SG: Sven Kroker, Maurice Behrens; Julian Damm, Nico Horn, Dominik Spannekrebs, Moritz Eigenbrodt (3), Ferdi Hümmecke, Moritz Frenzel (9/3), Shawn Pauly (5), Marvin Michalczik, David Spiekermann (2/1), Fiete Austermann (4), Florian Danker, Tom Fleuth, Til Colin Schmidt (3), Jonas Horstmann
HC Eintracht: Jan Jochens, Leon Krka; Tobias Myrbakk (1), Florian Most, Petar Juric, Philipp Wäger (2), Renè Gruszka (3/1), Jakub Tonar (4), Hendrik Hanemann (3), Lukas Quedenbaum (6/2), Tjark Jonas (3), Lothar von Hermanni, Moritz Schade (1), Matteo Ehlers (4), Florian Billepp
Zuschauer: 853
Schiedsrichter: Marel Herrmann / Nico Schöttelndreier
Strafminuten: 0 / 2
mao, PM Eintracht